Finale Buch 1

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"Aufstehn! In einhundert Herzschlägen erwartet man euch im Hof!"

Erschrocken wie am Tag zu vor fiel Akira halb aus dem Bett. "Könnt ihr euch mal angewöhnen einfach guten Morgen zu sagen!", raste das Herz des Jüngeren gegen seine Brust. "Denn so wird meine Zeit zum anziehen noch halbiert!"

Lexs Arme hatten den erschrockenen Partner daran gehindert von der Kante zu rutschen, die Decke noch immer um sie. Erst jetzt schien der Soldat zu erkennen dass es Zwei waren, die er geweckt hatte. Etwas verwirrt, nicht mit sowas rechnend, räusperte er sich bevor er erneut den ruppigen Ton angab. "Dann solltest du das in den Griff bekommen, ein bisschen plötzlich." Er verließ das Zimmer.

"Jeden Morgen?", sah Akira seinen Freund hoffend an, dass dieser verneinen würde, doch statt einer Antwort folgte ein vielsagendes Lächeln und Lex schob seinen Partner aus dem warmen Stoff um selbst aufzustehen.

Noch immer Todmüde schob sich Kuruse aus dem Bett, als ihm auffiel, dass es draußen noch mitten in der Nacht zu sein schien. "Viel zu früh", beschwerte sich der Langschläfer als er sich in das Laken gewickelt über den Flur schleppte.

Der junge Offizier stand am Aufgang, schien die Hundert Schläge zu zählen, während Dai bereits panisch aus dem Zimmer sprang. Die Haare völlig wirr am Kopf, sahen die orangen Augen zu seinem Freund.

"Morgen", murmelte Kuruse, welcher sich ein Schmunzeln über seinen roten Freund nicht verkneifen konnte, bevor er sich weiter vor seinen Schrank schob um sich in seinem verschlafenen Tempo anzukleiden.

Dai stürzte bereits die Stufen nach unten, nur um panisch fest zu stellen dass er seinen Rucksack vergessen hatte. "Sachen?!" Rief er knapp als er erneut an dem Soldat vorbei hechtete. "Aber plötzlich, noch zehn ..." mit einem mal verstummte er.

Sich die Haare noch etwas zurecht streichend schob auch Akira sich wieder aus seinem Zimmer, als auch sein Blick auf Lex fiel, dem ungläubigen Blick des ersten Offiziers folgend.

Die limetten grünen Augen, eben noch streng fordernd, weiteten sich vollends als er die drei Ketten auszumachen schien. Schnell verbeugte er sich unterlegen, nun doch so rot wie eine Kaukaubeere. Der Farblose schob sich wortlos an ihm vorbei, begann die ersten Stufen zu beschreiten, als der Wasserelementar langsam wacher wurde und sich damit das übliche gerede einstellte. "Wart mal gerade Lex", fummelte Kuruse an dem Rucksack herum, als er die kleine Puppe daran befestigen wollte.

Ohne lange zu überlegen schob er Akira den Beutel entgegen, während Dai erneut dazu stieß.

Mit aller Sorgfalt verknoteten die langen Finger die Puppe feste an dem Rucksack, bevor er dieses auf seiner Schulter sattelte. "Und gut geschlafen?", lächelte Kuruse Dai zu, welcher an ihm vorbei eilte.

"Nicht wirklich, ich bin zu alt für sowas, es ist doch noch dunkel" beschwerte sich Dai, als der Offizier ihnen Folgte wurde dieser jedoch leiser. Basill stand an ihrer Tür, sah verloren zu Risuris Zimmer.

"Komm Basill, lass sie noch schlafen", fiel es Kuruse nicht weniger Schwer nicht in ihr Zimmer zu stürmen.

"Natürlich, ich hab mich nur still verabschiedet" gestand sie und sah zu der Gruppe. Schweren Herzens schloss sie sich an, folgte ihnen die Stufen hinab in die stillen, toten Gänge der Schule. Erst im Erdgeschoss drangen die ersten Gespräche zu ihnen und Lehrer liefen Richtung Tür. Der Offizier war stehen geblieben, schien den Aufgang zu bewachen.

Akira schloss zu Lex auf, glitt in dessen Finger, um bei ihm zu sein.

"Hast du eigentlich den Brief abgeschickt?", fiel dieser dem jungen Lehrer bei Basills auftauchen wieder ein.

Nickend bestätigte der Ältere, hatte die Zeit genutzt als Akira bei Itzuna gewesen war um einen der hier verbleibenden kleinen Soldaten mit dieser Aufgabe zu betrauen. Im Hof herrschte reges Treiben, die meisten Lehrkräfte waren versammelt

Die letzten Nachzügler glitten hinter ihnen aus dem Tor, bis zwei Soldaten dieses versperrten um sicher zu stellen dass alle bereit waren. Lex zog seinen Begleiter und mit ihm die Gruppe etwas abseits, hatte kein Interesse in das Gedränge zu geraten. Nach einigen Augenblicken, setzte sich der Zug in Bewegung, schob sich durch die riesige Pforte in die Dunkelheit der Nacht und bald darauf lag Ersulan in einsamer Stille. Sorglos erhellten die Kristalle noch immer das Mauerwerk, ließ die Unwissenden in dem Glauben alles sei wie immer und der Morgen wie ein jeder in diesem Institut.

Die wenigen Lehrkräfte, welche noch hinter Akira waren, zogen an diesem vorbei, als der junge Mann ein letztes Mal zurück sah und selbst erst im zweiten Herzschlag bemerkte dass seine dunklen Augen die versprochene Gestalt seiner Schülerin in dem bunten Schein der Kristalle suchten. Leer blieb das helle Tor, bewacht von den Soldaten und aus irgendeinem Grund war Akira froh darüber, dass Itzuna nicht mit ansehen musste wie all die Personen, welche sie so viele Jahre begleiteten gingen. Sanft hob Kuruse dennoch die kühlen Finger zum versprochenen Abschied, seiner Freundin, aber auch der neuen Welt, welche ihm Ersulan eröffnet hatte. In den wenigen Monden hatten all die Elementare welche Ersulan ausmachten ihm gezeigt, wie Engsichtig und Blind er eigentlich für die Welt und ihre Schönheit gewesen war. Doch er durfte lernen, neue Freunde finden und sogar das seltene Glück wahrer Liebe erfahren. Sich von der weißen Pracht des Institut abwenden, zog Akira beinahe fröstelnd den Schutz versprechenden Mantel seines Partners enger um seinen Körper, als der junge Magier für sich beschloss, nicht nur Lex und seine eigenen Lieben zu schützen, sondern seine neu gewonnene Heimat, Ersulan, vor den Herzkristalldieben zu bewahren, auch wenn dies eine ungewisse Zukunft bedeutete.

Als Akira den Blick nach vorne Wand, brach das erste Licht des Tage durch das Dunkel, künden von neubeginn genauso wie von Wiederkehr.

Ende - Buch 1 weiter gehts in Kristallkinder 2 -Krieg

Kristallkinder ( Yaoi, BoyxBoy, Boyslove, SemexSeme, Boy x Boy, BL )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt