Kristallkinder ( Yaoi, BoyxBoy, Boyslove, SemexSeme, Boy x Boy, BL )

Kapitel 69

Sonne versprach einen angenehmen Tag, lauer Wind und frische Luft vom Regen. Die junge Schülerin stand bereits am Tor mit ihrer kleinen Ledertasche und einem breiten Lächeln als sie Akira sah.

"Wusst ich doch, dass du wieder vor mir fertig wirst", stupste er liebevoll ihre Nase, noch immer das flaue Gefühl im Magen Lex mit den ganzen Sorgen alleine zulassen und dennoch bemüht das Wochenende zu genießen.

"Das war leicht zu erraten," lächelte sie und ehrliche Freude strahlte von ihren Zügen zurück. "Ich habe das Kleid eingepackt, ich hoffe das ist in Ordnung?"

"Natürlich, du kannst dich bei meinen Eltern umziehen", nahm er ihre Hand auf dem Weg zum Zug. "Außerdem wird heute sowieso schon jeder neidisch auf meine Begleitung."

Sanft schubste sie ihn aus Verlegenheit. "Wohl kaum." Itzuna war wirklich ein hübsches junges Element, schien zu strahlen und immer mit einem Lächeln auf ihren kirschfarbenen Lippen. Auch das hochgesteckte Haar mit der Klammer und den schimmernden Kristallen war eine wundervolle Besonderheit, während man sich in den makellosen Rubinen ihrer Iris verlor.

Eine magere Gestalt wartete am Bahngleis, grünes Haar ließ sich vom Wind säuseln und um sie herum ihre Taschen verteilte.

Der junge Mann stellte seine Tasche neben Itzuna ab, als ihm die Schülerin einen Herzschlag später ins Auge fiel. "Sie hat sich nicht entschuldigt oder?", hauchte er Itzuna zu.

Traurig schüttelte sie den Kopf, wagte es jedoch nicht das grünhaarige Element mit gesenktem Kopf anzusprechen.

"Ich verabschiede mich kurz von ihr", ließ Akira seine Tasche bei Itzuna um ruhig Saisana zu begrüßen. "Du hast dich also entscheiden zu gehen?", klangen seine Worte warm und keinesfalls gehässig.

"Bitte verschwinde einfach," Saisana klang gebrochen, nicht wie die, welche sie in der Schule gewesen war. Ohne sich umzudrehen, schaute sie in der Ferne nach dem herannahenden Zug.

"Ich wünsche dir dennoch alles Gute", akzeptierte Kuruse die Abweisung und trat wieder zu Itzuna um seine Sachen aufzunehmen. Saisana hatte sich selbst dazu entschlossen gehabt und dennoch flackerte in der Lehrkraft einen Moment Mitleid auf, welches er allerdings vor seiner Begleitung verborgen hielt.

Auch Itzuna kämpfte mit sich, das Strahlen war verschwunden und man sah, dass sie überlegte als endlich der Zug einfuhr.

Absichtlich setzte Akira Itzuna in ein anderes Abteil um ihr das Lächeln und die Freude an dem Wochenende wieder zu schenken. Er wusste, dass sie keine Schuld an alldem hatte. "Vor unserem Haus liegt übrigens der Spielplatz von dem ich dir mal erzählt habe", wollte der Elin seine Freundin auf andere Gedanken bringen.

Das Rauschen des Wassers erfüllte das Abteil als die junge Frau sich an das Fenster setzte und der Zug los fuhr. "Klingt gut," sah sie hinaus, als jene Welt sich in Bewegung setzte, nur um die kleine gebrochene Gestalt zu offenbaren die noch immer am Bahnsteig stand, bewegungslos wie ein alter Baum. Zögerlich hob Saisana den Kopf und einen Moment trafen sich die Blicke der Mädchen.

"Zunchen", sah man noch immer die Trauer auf ihren Zügen. "Es ist nicht deine Schuld, es war der Neid, weil du in vielen Sachen so viel besser bist als sie", nahm Akira ihre Hand in die seine.

"Mag sein, aber sie tut mir leid," begann sie als die Silhouette in der Ferne verblasst war. "Ihre Mutter ist schon lange tot und ihren Vater habe ich schon ewig nicht mehr gesehen."

"Das tut sie mir auch", setzte er sich zu ihr auf die Bank. "Trotzdem darfst du dir keine Vorwürfe machen, ich habe ihr angeboten zu bleiben, wenn sie sich entschuldigt... sie wollte nicht."

"Ich weiß, ich habe mit Risuri lange darüber gesprochen. Weißt du, ich glaube ihr Vater ist das Problem. Als wir zusammen nach Ersulan kamen, war sie es die auf mich aufgepasst hat. Meine Eltern waren nicht begeistert von dem Entschluss an dieser Schule zu lernen und ich kam mir so falsch vor." Trauer lag in den Worten der Erinnerung welche sich mit dem Zuggeräuschen mischte. "Sie wurde gezwungen diese Schule zu besuchen, ihr Vater wollte das sie bei der Regierung arbeitet. Sie muss genauso falsch gewesen sein wie ich, dennoch hat sie mich getröstet."