Arsch und Sweety

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"Ich brauche Schulhefte", sagte ich, als wir beim Frühstück saßen.
Su sah mich an. "Gut, dann gehen wir heute Mittag in die Stadt."
" Okay." Ich stand auf und balancierte vorsichtig mein Tablett zur Geschirrückgabe.
Ich war fast da, als Mark von hinten angerauscht kam und sich, dreist wie er war, direkt vor mich stellte.
Empört schnappte ich nach Luft, aber ihn interessierte das nicht. In aller Ruhe stapelte er sein Geschirr auf den kleinen Wagen, während ich hinter ihm stand und wartete, dass er seinen dämlich Arsch endlich zur Seite bewegte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit drehte er sich endlich um, lächelte mich gespielt freundlich an und machte eine Geste wie ein Gentleman, während er einen Schritt zur Seite trat.
Zum Dank stand ich ihm kräftig auf dem Fuß, was er mit einem Tritt gegen mein Schienbein quittierte. Eine schlechte Kombination, denn ich verlor das Gleichgewicht. Ich wäre mitten in den Geschirrwagen geplumst, hätte Mark mich nicht an den Schultern gepackt und festgehalten.
Er grinste vergnügt. "Vorsichtig, junges Fräulein, nicht einfach so unschuldigen Menschen auf den Fuß treten. Das rächt sich sonst sofort." Dann ließ er mich los und schlenderte davon.
Aufgebracht knurrte ich ihm hinterher. Was für ein Angeber, Macho, Arsch, Depp, Idiot, Volltrottel, grrrrrr.

Irgendwie brachten wir den Unterricht hinter uns. Zufrieden machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Außer den Bahnhof und die Eisdiele kannte ich noch nichts von der Stadt, aber Jen bewies wäre Stadtführerqualitäten. Sie war voll in ihrem Element, zeigte mir diesen und jenen Laden, wies mich auf diverse Denkmäler hin und wusste zu jedem Ort eine spannende oder lustige Geschichte. Ich hatte Touristenführungen nie viel abgewinnen können, aber Jen war super.
Ich deckte mich mit Heften, Stiften, Blöcken und Büchern ein, bis ich nichts mehr tragen konnte, dann brachten Cat, Su und Jen mich noch zum Lebensmittelmarkt.
Während wir die Regalreihen abliefen, wunderte ich mich, warum wir essen kaufen wollten. Wir bekamen doch genug im Internat.
"Das ist fürs Wochenende", erklärte mir Cat. "Wenn es gutes Wetter hat, gehen wir Samstags abends raus auf die Lichtung und Leben dort unser eigenes Leben. Mit Gaskocher und Picknickdecke und ganz ohne Lehrer. Du kommst doch mit, oder?"
Ich lächelte. "Natürlich. Meine Eltern kommen halt mittags, also ich kann erst wenn sie weg sind."
"Das passt schon." Cat machte eine wegwerfende Handbewegung.
Sie warf eine Packung Spagetti in ihren Rucksack und wanderte weiter zu den Chips. Aus den Augenwinkeln sah ich Regale mit Katzenfutter. Schnell warf ich ein paar Dosen und Päckchen in die Tasche zu den Heften. Dann folgte ich Cat.

Ich wartete, bis es draußen dunkel war, dann schlich ich mich mit einem Päckchen Trockenfutter hinaus auf die Wiese vor dem Schulgebäude. Ich brauchte nicht lange zu warten, bis der kleine Fellball kam.
Sie fraß und schnurrte und verlangte nach Streicheleinheiten. Zufrieden rollte sich die kleine Mieze dann auf meinem Schoß zusammen.

Just another BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt