Nein!
Wie zu Eis erstarrt Blicke ich auf die Stelle, auf der Harry gerade eben noch stand und nun ist sie einfach leer. Mitten Im Rauch verschwand er, hält sich damit nicht ein sein Versprechen, welches er mir gab.
Er wollte dort warten, bis jemand kommt und ihn rettet, damit alles gut wird, er hat es mir versprochen und nun...
Die Flammen in dem Bad schlagen immer höher, immer bedrohlicher, dass alles zu Schutt und Asche wird, nichts mehr von der Einrichtung übrig bleibt. Irgendwo in dem Raum lag auch meine Hoffnung, da ich plötzlich erneut Leere in mir spüre, kreischen möchte und dies tue.
"Harry, komm zurück!", brülle ich laut, während man mich aus dem Korb der Feuerwehrleiter hebt, ich mich wehre und plötzlich frei kommen, eilig los auf das Haus laufe, doch nicht weit komme. "Harry!", rufe ich verzweifelt erneut, kämpfe gegen die starken Arme an, die sich um meinen zappelnden, zitternden Körper schlingen, mich zurückhalten, in die tödlichen Flammen zu stürmen.
"Honor", will mich die Person hinter mir beruhigen, welche sich als mein Vater herausstellt, doch ich setze mich weiter zur Wehr, kämpfe gleichzeitig mit den Tränen in meinen Augen an. Mein gesamter Kopf dröhnt, mein Hals schmerzt von der eingeatmeten Luft und der Anstrengung durch das Brüllen, mein Körper fühlt sich schwach an.
Und doch höre ich nicht auf zu brüllen und zu trotzen, höre dieses eine Mal in meinem Leben nicht auf etwas zu unternehmen, weiter zu machen und zu kämpfen.
Er muss da raus!
"Nein! Lass mich los!", kreische ich total wild geworden, da schlagartig die roten, heißen Flammen in meinen Augen nur noch größer werden, sich an der brennenden Hauswand hoch schlängeln, alles was sich innen und außen in Reichweite befindet zerstören, ohne Rücksicht.
"Ich muss da rein", meine ich laut, schlage auf die Arme meines Dads, der mich trotzdem nicht loslässt. "Harry muss raus da!"
Wieso unternimmt den niemand was? Wieso lässt mein Vater mich nicht los?
Harry kam für mich und Olivia, da kann ich jetzt ja wohl für ihn rein rennen, bei ihm sein. Er darf nicht sterben, ihm soll nichts geschehen, bitte! Unkontrollierter rinnen die feuchten Tränen schnell über meine Wange, bereiten mir eine verschwommene, ungenaue Sicht, während die Angst in mir dafür sorgt, dass ich denke, ich werde Harry nie wiedersehen, nie mehr meine Arme um ihn schlingen, mit ihm lachen, ihn küssen, gemeinsam Zeit mit ihm verbringen.
Ich fürchte mich davor, dass wegen dem Streit nur noch ein verpixeltes Bild von ihm existiert, in dem ich seine wunderbar grünen Augen und die lockigen braunen Haare nicht erkennen kann, nie mehr klar vor meinen Augen sehen werde und er nicht nur in echt, sondern auch in mir gestorben ist.
"Holt ihn da raus", keife ich die Feuerwehrmänner an, welche mit einem Wasserschlauch auf eines der Fenster zulaufen, aus welchem das Feuer hoch herausdringt, gefährlich nah an einem der trockenen Bäume flackert. "Bitte!" Wimmernd sacke ich mit einem Mal zusammen, breche in mir zusammen, falle auf den Boden, auch wenn mein Vater mich unter den Armen noch hält.
Es ist alles meine Schuld! Meine und niemand anderen.
Wegen mir wären fast mehrere Menschen gestorben, Olivia, all die Besucher.
Wegen mir leidet Harry in dem Feuer, muss wahrscheinlich schon... Ich will gar nicht dran denken und erhalte trotzdem ein Bild vor meinen Augen, welches ich nicht verscheuchen kann, mir ein Stechen im Bauch verursacht und zeigt, wie viel Schuld ich trage. Nämlich die ganze!
All dies, der Schaden an dem Gebäude, die versaute Show, alles ist meine Schuld.
Ganz allein meine.
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Big Freaks
Fanfiction"Ich nehme jeden Schlag für dich in Kauf, Harry!" Honor und Harry konnten vielleicht die Probleme, nach dem entstandenen Brand lösen, jedoch werden sie diese nie los. Und das Schlimmste, immer wieder treffen sie auf Neue, gerade dann, wenn sie denke...