Wir alle stehen schweigend auf dem Flur, starren den Jungen an, der sich am Ende befindet, nun langsam zu uns kommt und mich freundlich anlächelt, worauf ich ebenso meinen Mundwinkel anhebe, mich freue, dass er, wie früher in unserer Schulzeit, meine Rettung ist.
"Du hast deinen Schlüssel vergessen und ich war mir nicht sicher, ob du nun reinkommst", teilt er mich mit, wobei er in seiner Hosentasche rumwühlt, dann meine Schlüssel an dem schwarzen Schlüsselbund hervorzieht.
"Danke."
Die anderen sehen alle meinen besten Freund so komisch an, als hätte er etwas Falsches getan. Doch ich weiß, dass er dies nicht hat.
Früher in der Schule, wenn andere mich ärgerten, erschien er immer im richtigen Zeitpunkt und beschützte mich, sowie Ethan, da wir uns oft in Schwierigkeiten brachten. Ob Lehrer, die der Meinung waren, wir sein zu schnell durch die Gänge gelaufen und uns deshalb nachsitzen lassen wollten, oder die Typen aus dem Fußballteam, welche sich für besonders stark und überlegen halten.
Nathan half uns immer aus der Patsche, so wie auch jetzt.
Charlotte presst ihre rot angemalten Lippen fest aufeinander, sieht den Blondschopf feindselig an. Die Schultern gestraft, der Rücken gerade tritt sie einen Schritt nach vorne, spricht dann langsam, gereizt mit meinem Freund: "Die langweiligste Party in London?"
Von dieser Aussage nicht begeistert, macht sie einen weiteren Schritt, holt tief Luft, wobei ihre Nasenflügel flattern, die Augen zu kleinen Schlitzen geformt werden, was Nathan jedoch nicht einschüchtert.
"Jawohl. Die lahmste, beschissenste und hässlichste Party in ganz London und wahrscheinlich auf der ganzen Welt", gibt er breit grinsend zurück. Ebenso wie das Mädchen, geht er einen Schritt nach vorne, steht nun neben mir, weshalb er einen Arm um meine Schulter legt, mich kurz ruhig ansieht, um sicher zu gehen, dass es mir gut geht.
Schwach nicke ich.
Wenn ich mich daran erinnere, wie Daniel, ein großer, muskulöser Junge aus dem Fußballteam, Ethan und mich in den Jungstoiletten einsperren wollte, wird mir ganz schlecht und meine Beine beginnen zu zittern. Seine Freunde hielten mich an den Armen fest, Ethan wurde von dem Gorilla selber festgehalten. Wir beide kämpften mit unseren Füßen und Armen dagegen an, konnten aber, so schwach wie wir waren, nichts gegen das Team ausrichten.
Bis Nathan kam und allen mit Dingen drohte, die geheim bleiben sollten.
Ich weiß noch, dass er auch Daniel drohte, mit Claire seiner Freundin zu reden, da er diese mit einem anderen Mädchen betrogen hatte. Sie erfuhr es trotzdem, weil Nathan und Ethan sich einig waren, dass sie es nicht verdiente, von einem 'Arsch' wie Daniel hintergangen zu werden, womit ich beiden Recht geben muss.
Nur leider schnappten Daniels Freunde sich dann den Blonden und verprügelten ihn hinter der Turnhalle.
Ethan und ich besuchten ihn oft Zuhause, wo er mit Schmerzen und einem blauen Auge im Bett lag, Briefe lass, die ihm sein Anwalt schickte. Er wollte Daniel damit nicht durchkommen lassen und zeigte ihn an.
Der Gerichtsprozess ging vielleicht an die Nerven seiner Mutter, jedoch gewann sie und erhielten Geld als Entschädigung. Dazu musste der Fußballer Sozialstunden abarbeiten, die er mit Müllsammeln verbrachte.
Nathan hilft uns immer, wofür wir ihm so dankbar sind. Und es interessiert ihn gar nicht, dass ihm etwas geschehen könnte. Eine Sache, die ich an ihm so sehr wertschätze, da nicht viele Menschen so heldenhaft und selbstlos sind, nur um anderen Menschen in schwierigen Situationen zu helfen.
"Ich denke nicht, dass du so etwas entscheiden kannst", keift Charlotte.
"Und ich denke, dass du keine Ahnung von meiner besten Freundin und ihrer Beziehung hast", kontert Nathan, um greift dann meine Hand. "Und von Mode auch nicht!"
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Big Freaks
Fanfiction"Ich nehme jeden Schlag für dich in Kauf, Harry!" Honor und Harry konnten vielleicht die Probleme, nach dem entstandenen Brand lösen, jedoch werden sie diese nie los. Und das Schlimmste, immer wieder treffen sie auf Neue, gerade dann, wenn sie denke...