109-blah, blah, blah

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"Wie gefällt es dir mit Buddha bis jetzt?"

Frech stellt er mir diese Frage über Maja, nachdem wir uns darüber unterhalten, oder besser hitzig diskutiert haben, ob ich ihm sein Shirt wiedergeben muss und seine Haare nicht viel zu edel, nach seinen Worten, für ein billiges Marmeladenglas wären. Wieso wir dieses Gespräch über eine halbe Stunde führten, weiß ich nicht und möchte gar keine Antwort finden.

Bei seinen Worten wackelt er auch noch neckend mit den Augenbrauen, fährt mit seiner Hand zum tausendsten Mal über seine Brust, direkt über die rote Stelle, welche sich dort, über dem Schmetterling, auf Grund des Brandes befindet.

"Du sollst sie nicht so nennen", entgegne ich, wobei ich belustigt meinen Kopf schüttele, da mein Unterbewusstsein meint, dass wir Maja sonst Harrys Spitznamen von Ethan verraten. "Kannst du mir aber eine Frage beantworten?"

Seufzend nickt er, bis er plötzlich aufsteht, seinen Laptop vor sich her trägt, wodurch ich unten am Rand des Bildes erkennen kann, dass er nur in einer grauen Boxershorts geschlafen hat, verfolge, wie er sich in die Küche begibt, mich dort auf die Theke abstellt, um dann im Kühlschrank zu wühlen.

"Fang an."

"Deine Stelle-", beginne ich vorsichtig, da ich nicht weiß, wie er reagieren wird. "-juckt sie jetzt?"

Noch gut erinnere ich mich an die Tage, an denen es schlimm aussah, er sich eine Creme rauf machen musste, die stank und brannte, sich kaum selbst ein Shirt über den Kopf ziehen konnte, jedoch auch keine Hilfe von mir annahm, da er stur wie ein Esel war.

Bis es einen Tag ganz ausartete und er es einsehen musste.

Er stand hilflos, mit dem Stoff kämpfend vor meinem Schrank, versuchte seine Arme hoch zubekommen, was ihm unter den Schmerzen nicht gelang, während ich verzweifelt zusah und überlegte, ob ich ihm nicht helfen sollte -auch wenn er mich schon ein paar Male zuvor immer sehr harsch abwies.

Doch ich bewegte mich nach langem Nachdenken vom Bett, direkt zu ihm und zog vorsichtig an dem Saum, wodurch sich das Shirt nach unten bewegte, langsam über seine Brust sank und dort kleben blieb, auf Grund der Creme.

Sofort bereute ich meine Entscheidung aber, als ich Harrys wütenden, nicht davon begeisterten Blick erkannte, er grimmig über mich hinweg sah, meinen Augen auswich, in welchen man meine Enttäuschung sehen musste. Es tat weh, fühlte sich nicht schön an -die ganze Zeit über-, wenn er meine Hilfe aus Stolz einfach nicht wollte.

"Harry, ich will dir in keiner Art und Weise irgendwie das Gefühl geben, dass du schwach bist", nuschelte ich unsicher, wobei ich vorsichtig nach seinem Handgelenk griff, meine Hand in seine Handfläche legte. "Nur befindest du dich gerade in keinem so guten Zustand und solltest dir von mir helfen lassen"

"Du-" Schnell unterbrach ich ihn: "Ich weiß, niemand wollte dir jemals helfen, du benötigst keine verfickte Hilfe, blah, blah, blah. Wir hatten diese Thematik schon einmal auf einem Parkplatz. Doch wir sind damals zu einem Schluss gekommen. Jeder braucht eine Person, einen Freak, der sich um einen kümmert."

Seufzend ließ er zu, dass ich meine Arme um ihn schlinge und nuschelte dann leise an mein Haare: "Ich erinnere mich gut, an diesen Parkplatz, an den Rest...."

"Du erinnerst dich hoffentlich an alles gut", gab ich lächelnd zurück, blickte zu ihm auf, worauf er mir versichernd zunickte, mich dann sanft auf die Lippen küsste.

"Harry an Honor Chapel, Baby?" Laut dringt Harrys Stimme durch den Laptop an mein Ohr, weshalb ich aus meiner Träumerei aufschrecke, ihn etwas verwirrt ansehe und mich nur noch daran erinnern kann, dass ich ihm eine Frage wegen seiner Verbrennung gestellt hatte.

Big FreaksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt