133-entführt

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Wie eine dunkle, schwarze, große und gruselige Villa in einem Horrorfilm türmt sich das Haus vor uns auf, wird schwach von den Lampen beleuchtet, die den Weg zur Haustür leuchten. Nur noch die schwarzen Wolken und Blitze, mit ohrenbetäubenden Geräuschen fehlen. Auf dem Plattenweg erkenne ich Maja, Noah und Nathan, sowie Ethan auf uns warten, jeder für sich, passend für eine Party angezogen.

Weiterhin weht der Wind um uns, während wir zu unseren Freunden laufen. Ständig werden meine Haare mir ins Gesicht gepustet, durcheinander gebracht, was ich jedoch als mein kleinstes Problem ansehe.

Viel mehr mache ich mir Gedanken darüber, was heute Abend noch alles geschehen wird.

In einem normalen Weiß wurde die Hauswand gestrichen, nur große, antike Pfeiler lassen das Gebäude aufwendig, kostspielig und einschüchternd wirken, wozu die flackernden Lichter in den Fenstern zu beitragen, vor denen man nur ab und zu einen Schatten sich bewegen sieht. Dieses Haus sieht einfach perfekt für eine Person, wie Charlotte, aus, die gerne mit ihrem Vermögen prahlen und einen hohen Wert auf Aussehen und Luxus legen.

Bangend umklammere ich mehr Harrys Hand, der etwas besorgt nun zu mir herunter blickt, dann leicht in mein Fleisch drückt, mir seinen Beistand damit signalisiert. Maja kommt als erstes auf mich zu, umarmt mich fest, weshalb ich meinen Griff um die Hand des Lockenkopfes wieder lösen muss. Er bleibt jedoch direkt neben mir stehen, begrüßt Noah, Nathan und Ethan nur spärlich und knapp.

"Alles wird gut", flüstert Maja mir zu, schaut an mir herab. Verlegen ziehe ich an den Saum des Rockes, weil er mir plötzlich sehr kurz erscheint, während sie meint: "Du siehst fantastisch aus."

"Charlotte wird Augen machen", fügt Nathan hinzu. "Und alle anderen auch", ertönt es von Ethan, der Maja zur Seite drängelt und mich ebenso in eine liebevolle Umarmung zieht.

Geborgen schließe ich kurz die Augen, nehme den Duft von seinem Parfüm auf, welches Nathan ihm mal zum Geburtstag schenkte, streiche über den Stoff seines Jacketts, das er trägt und wahrscheinlich selber designed hat. Die Sache mit den Modeln, also dass ich seine Kleidung präsentiere, hat er leider immer noch nicht vergessen.

"Dankeschön", nuschele ich leise, laufe schon wieder rot an. "Ihr seht aber alle viel besser aus."

"Das weiß ich doch", lacht Ethan laut, stupst sanft gegen meine Schulter, wobei ich schon längst weiß, dass er es nicht so meint, nur Spaß macht um mich aufzumuntern, aber auch gerne ein bisschen selbstverliebt und eitel ist.

Jedoch steckt ein gutes Maß an Eitelkeit und Selbstverliebtheit in ihm. Kein Stück zu viel.

Noah schlägt nach einer Weile vor, in der wir uns draußen noch kurz unterhielten, wobei Harry immer schwieg, dass wir reingehen sollten. Meine Freunde stimmen ihm mit einem Nicken zu. Ich beiße nur unwohl und nervös auf meine Unterlippe, schaue sichergehend zu dem Lockenkopf neben mir, ob er auch ja dicht genug bei mir steht.

Ohne ihn werde ich diesen Schritt nicht schaffen, und den Abend nicht ohne Tränen überleben.

Ganz hinten laufen wir beide den anderen hinterher, auf die Treppen zu, die wir dann nach oben steigen, wobei ich schon fast einmal hinfalle, nur noch von Harry gehalten werden kann, indem er meinen Arm schnell umklammert. "Alles in Ordnung?", erkundigt er sich sofort, hält mich weiterhin fest und betrachtet meine Beine, ob ich mich verletzt habe.

Nur etwas erschrocken schüttele ich den Kopf, murmele ein 'Schon gut' in seine Richtung. Beschämt richte ich schnell meine Strümpfe, ehe ich seine Hand wieder nehme, dankbar in die grünen Augen sehe, mir daraus gleichzeitig Mut erhoffe -den mir fehlt jeglicher.

Harry versichert mir ernst, wozu er mich stoppt und meine Hand stark drückt, direkt, tief in meine Augen sieht: "Ich bleib die gesamte Zeit an der Seite und werde dich nicht loslassen."

Big FreaksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt