157-Nichts Baby!

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"Einen wunderschönen, guten Morgen", säuselt Harry, selber noch total verschlafen, rau in mein Ohr, legt dabei einen seiner Arme über meinen Bauch, mit dem er mich dichter an sich ran zieht. Sanft küsst er sich von meiner Schulter, über meinen Hals, hoch zu meinen Lippen, was ich grinsend erwidere.

"Ist der Morgen denn wunderschön und gut?", erkundige ich mich. Mit hochgezogener Augenbraue schaue ich in die grünen, strahlenden Augen, kann meine eigenen kaum auf behalten. Den fehlenden Schlaf der letzten Tage holte ich ein wenig in der vergangenen Nacht nach, kuschelte mich dicht an den Lockenkopf, der nun aufsteht, zum Fenster läuft, dessen Vorhang er zur Seite zieht.

"Sieht nicht so aus", meint er, bei dem Anblick von einem nebligen Corby, in dem es auch noch regnet. "Wolltest du irgendwas Bestimmtes machen?"

Seufzend schüttele ich meinen Kopf, lasse diesen wieder zurück in die Kissen fallen und strecke meine Arme und Beine von meinem Körper weg. Bei so einem schlechten Wetter kann man nicht viel machen. Nur -wie wir es ihr versprochen haben- im stickigen Krankenhaus sitzen.

Der einzige Lichtfunken ist Olivias Freude daran.

Meine Arme nach dem Mann ausstreckend, da er immer noch am Fenster steht und raus blickt, deute ich ihm, dass er zurück ins Bett kommen soll. Mit einem Schmunzeln tut er dies, krabbelt wieder zu mir unter die Decke und zieht mich an seine Brust ran, auf der ich beginne kleine Kreise mit der Spitze meines Zeigefingers zu ziehen.

"Wir beide brauchen mal ein Wochenende, nur für uns", murmelt Harry in den Raum, in dem wieder ein wenig Dunkelheit herrscht, da der Stoff vor dem Glas die Sonnenstrahlen aussperrt. Sie haben mir sowieso die ganze Zeit lästig ins Auge gestochen. "Nur du und ich, irgendwo alleine, damit wir ungestört sind und machen können, was wir wollen."

"Ich weiß ganz genau, an was du denkst!", entgegne ich, muss kichern, auch wenn dieses Thema ungewohnt ist. "Aber ich finde das gar keine so schlechte Idee."

"Genau", stimmt der Lockenkopf mir zu. "Und wenn wir uns einfach Zuhause in der Wohnung einsperren und niemanden rein lassen."

Lachend nicke ich, atme weiterhin ruhig und gelassen, während er diese Vorstellung in seinem Kopf weiter ausreifen lässt. Irgendwie würde ich mich freuen, wenn Harry und mir Mal etwas Ruhe geschenkt wird, wir uns wirklich voll und ganz auf den anderen konzentrieren können und für uns alleine sind, niemand uns stört. Es könnte wirklich schön werden, egal was wir machen.

Von mir aus können wir im Wald wandern gehen, stundenlang nur Bäume um uns herum haben, wenn es nur uns zwei gibt. Er kann ein Wochenende lang mit mir in einer Hütte eingesperrt sein, solange niemand unerwartet dazu stößt.

"Wir sollten das wirklich mal machen, Harry!", teile ich ihm mit, drehe mich nun, sodass ich mit meinem Bauch auf ihm liege, unsere Nasenspitzen sich fast berühren. "Wenn wir wieder in London sind vielleicht, oder ich weiß nicht-"

"Ein Wochenende an der Küste?", schlägt er grinsend vor. Ganz genau weiß er, wie sehr ich den Urlaub mochte, den ich mit meinen Eltern in Swansea verbrachte. Wenige Minuten zu Fuß und man Stand am Strand, der einem eine herrliche Aussicht auf das offene Meer bot. Gerne würde ich dort noch einmal hin, weshalb ich bei Harrys Worte freudig nicke.

"Aber-", beginne ich, als ich überlege, wie teuer der Urlaub war. "Wir haben nicht so viel Geld, Harry. Das können wir niemals bezahlen."

Enttäuscht lasse ich meine Schultern ein Stück hängen, sehe bedröppelt zu dem Mann, der überlegt, bis ihm scheinbar eine weitere Idee kommt, die er mir aber nicht verraten will, nur meint: "Dann hole ich die Küste zu uns."

"Wie auch immer du das machen willst. Aber mir reicht es, wenn es einfach mal einen Abend nur uns beide gibt. Du, ich und wunderbare Ruhe."

Damit dann einverstanden nickt er, küsst zärtlich meine Nasenspitze, bevor ich meinen Kopf auf seiner Brust ablege, seine Hand unter mein Shirt fährt und er liebevoll mit seinen Fingern über meinen Rücken streicht, kleine Bilder zeichnet und mich damit beruhigt, während ich etwas dösend meine Augen entspannt geschlossen habe. Seine Berührungen genieße ich einfach.

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