138-benutzt ein Kondom

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"Sie hat das wirklich hier hin gebaumelt?", ertönt eine erstaunte Stimme, die vor etwas zu stehen scheint. "Dachte sie stellt es irgendwo hin oder so."

"Um ehrlich zu sein, schaut sie sich jeden Abend die Bilder an", antwortet eine weibliche Person, deren Stimme ich Maja zuordne. "Vor allem nachdem ihr euch gestritten habt."

Der Mann, den ich als Harry schon von Anfang an erkannt habe, gibt zurück, klingt erfreut: "Wirklich? Das ist..." Seinen Satz beendet er nicht, was Maja übernimmt, indem sie ein 'Schön' murmelt. Darauf scheint sie, ein Nicken des Mannes zu erhalten, da Stille herrscht, keiner der beiden spricht.

Meiner Vermutung nach betrachten die beiden die Collage, welche Harry mir schenkte und die ich an die Wand gehangen habe, direkt gegenüber von meinem Bett, damit ich sie immer ansehen kann, Harrys Augen quasi das Letzte sind, das ich vorm Einschlafen zu Gesicht bekomme.

"Bist du mir irgendwie, also, böse, wenn ich sie nochmal frage, ob sie mit mir zusammen zieht?", kommt es dann wieder von Harry, wobei er sehr verlegen klingt. Was sollte Maja dagegen haben?

"Wieso sollte?", spricht sie die Frage in meinem Kopf laut aus. "Weil ich dann alleine bin, oder warum?"

"Wäre doch möglich", entgegnet Harry sehr leise, worauf ich Maja leicht lachen höre, jedoch nicht böse, eher nett amüsiert. Sie lacht ihn nicht aus, sondern nur darüber, wie er spricht.

"Gottchen, du liebst sie echt verdammt, dass du sogar sicher gehst, dass andere nicht wütend auf sie sind", bringt sie hervor, wobei ich mir eines ihrer herzhaften Lächeln vorstelle, zu dem die blauen Augen strahlen, was einen Kontrast zu ihren schwarzen Haaren darstellt, den man wirklich als Tag und Nacht beschreiben kann.

Die dunklen, krausen Haare und dazu diese hellen, blauen Augen, die wie der Mond in der Nacht leuchten.

Nur Harrys Augen finde ich noch anzüglicher, schöner und fesselnder.

"Sie besitzt genügend andere Probleme", seufzt der Mann und scheint sich dabei auf meinen knarrenden Stuhl am Schreibtisch nieder zulassen. "Da muss sie sich nicht noch wegen solchen kleinen Sachen fertig machen."

"Harry." Maja möchte etwas Ernstes sagen. "Honor besitzt ein Herz, wie ich es bei keiner anderen Person erlebt habe."

Die Wörter von beiden, Majas sowie Harrys, berühren mich zu tiefst, machen mich glücklich, weshalb ich heimlich in mein Kopfkissen schmunzele, was die beiden nicht mitbekommen. Harrys Sorgen finde ich so herzlich, anerkennenswert. Auch wenn ich ahne, dass er sich oft Gedanken um mich macht, ist es etwas anderes, diese Dinge dann auch wirklich zu hören, in seinem Kopf durchgehen zu können.

Er redet mit Maja, damit sie nicht böse auf mich ist, da ich mit Harry zusammen ziehen möchte, sie alleine lassen werde. Diese Tatsache, ging mir auch schon einmal durch den Kopf, doch schob ich sie bei Seite, als ich zu dem Entschluss kam, dass ich manchmal Opfer begehen muss, um selber glücklich zu sein.

Wenn ich bei Harry bin fühle ich mich nicht alleine, sondern sicher und geliebt. Maja nenne ich zwar eine gute Freundin, jedoch kann sie mir nicht so helfen, wie der Lockenkopf es tut.

"Manchmal kümmert sie sich aber erst um alle anderen und dann um sich selbst, obwohl es andersherum geschehen sollte. Vor allem wenn sie krank ist", ärgert Harry sich ein wenig über mein Verhalten, das ich aber nicht mehr ändern kann und möchte. "Trotzdem liebe ich sie genau dafür", fügt er dann noch hinzu.

"Ich schätze sie für diese Ruhe, auch wenn sie manchmal sehr nervös und hibbelig sein kann", scherzt die junge Frau.

Mit einem Mal muss ich nur leider niesen, ziehe die Aufmerksamkeit der beiden direkt auf mich, doch konzentriere mich gerade mehr, auf den höllischen Schmerz in meinem Kopf.

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