117-Außenseiter

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Der Außenseiter.

Das kann doch einfach nicht wahr sein!

Warum muss es immer mich treffen? Warum gerade dann, wenn ich alles in Ordnung, schön und gut finde, mich daran gewöhnt habe?

Es läuft scheinbar immer so in meinem Leben ab. Immer und wird wahrscheinlich nie enden.

Sky und ich waren doch glücklich, hatten uns geschworen, nie wieder die bösen Kommentare der Jungs an uns ran zulassen. Dann starb sie, wegen Louis' Handeln, nahm sich selbst ihr Leben, lebt nun als der schönste Engel aller Zeiten im Himmel weiter, wo es ihr hoffentlich besser geht.

In Leeds gefiel es mir so sehr. In der Stadt, in der ich mich erholt habe, nach all den Vorfällen, wo ich zwei beste Freunde gefunden habe, die mich vor allem beschützten. Es ging mir so gut, verlief alles so perfekt, bis meine Eltern mir sagten, dass sie zurückziehen wollten, zurück nach Corby, wo ich immer nur litt.

Meine Probleme mit der alten, trotzdem neuen Stadt, mit Corby waren verschwunden, da ich merkte, wie wichtig es für meinen Dad ist, wie glücklich er dadurch nach Hause kommt. Für ihn, wollte ich meine Mängel abstellen, mich mit allem arrangieren und freute mich sogar -auch wenn ich ebenso Angst hatte- sehr auf meine Arbeit bei Grandpa. Jedoch nur, bis ich auf Harry traf, der so unfreundlich zu mir war.

Harry und ich... es geschah einfach etwas zwischen uns, was wunderbar war. Die gemeinsame Zeit liebte ich. Ich liebte ihn. Alles war so herrlich, unbeschreiblich und eigentlich unzerstörbar, wäre nicht irgendwann einfach Louis aufgetaucht. Das Schicksal wollte es wahrscheinlich so, dass er mich gemeinsam mit Harry sah und dann diesen Plan schmiedete, er alles zwischen uns kaputt machte.

Immer, bei jeder dieser Sachen weinte ich tagelang, fühlte mich traurig und allein, so komisch, weil es nie jemand anderen traf, außer mir. Ständig geschahen mir Dinge, die so schmerzhaft waren, meine guten Tage ruinierten, obwohl ich dachte, dass mich nichts aus der Bahn werfen kann, mich runterziehen.

Leider lag ich mit diesem Denken falsch.

Und jetzt spielt das Schicksal erneut Schattenüberbringer, lässt mich verzweifeln, da dieser Zettel sich in meiner Hand befindet, mit dieser krakligen, schwarzen Schrift, die mir das Wort überbringt, welches ich so gut kenne.

Außenseiter.

Oft genug, fast mein ganzes Leben lang, war ich, diese Person.

Schimpfwörter, wie Streber, Idiotin oder Freak musste ich ertragen, damit umgehen können, wie oft mein Herz durch die bösen Worte von Emma, Louis, Charlotte und leider auch Harry schmerzte.

Streiche gab es jeden Tag, bei welchen ich weinen musste, bei anderen nur noch verängstigt, meine Arme um meine Beine, in einer Ecke saß, die Luft anhielt, da ich zu große Angst in mir verspürte.

Man bleibt den ganzen Tag alleine, wenn man nicht so eine großartige Person wie Sky, an seiner Seite hat, mit der man über wirklich Alles reden, sich ausheulen und anlehnen kann. Ich weiß nicht, ob ich ohne sie viel eher zusammengebrochen wäre.

"Warum denn die Mutti?", beschwert Maja sich laut neben mir, möchte einen Blick danach auf meinen Zettel werfen, den ich jedoch verstecke, versuche meine Tränen zu unterdrücken, die bei all den Erinnerungen in meinem Kopf entstanden. "Kann ich nicht der Chef oder so sein?"

"Jedes Kind bekommt in einer neuen Gruppe, auch eine neue Rolle, deshalb nehmen wir das Zufallsverfahren", erklärt Gina ihr ruhig, wobei sie mit ihrem sanften Lächeln zu dem Mädchen neben mir blickt, das genervt stöhnt dann nachgibt.

"Caroline, die Gruppe gehört dir", sagt Mark, macht eine Bewegung für die Frau, in unsere Richtung. "Ihr anderen, unterhaltet euch, mit Charaktereigenschaften, die wir vorhin besprochen haben."

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