Rosita?!

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Teil 3

"Rosita", frage ich ungläubig und sah sie einfach nur einige Zeit an. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt und sie zitterte am ganzen Körper. Ich lief auf sie zu und gehe in die Knie. Meine Hände nehmen ihr Gesicht und ich schaue sie lange an.

Um uns herum war Stille. Ich spüre Blicke auf mir. Genug. Mittlerweile hatte ich auch Tränen in den Augen, die mir über die Backen liefen. Ganz plötzlich ziehe ich sie in eine Umarmung die sie sofort erwiedern würde, wäre sie nicht gefesselt.

"Du lebst", stotterte sie. "Wie hast du das nur hinbekommen du Tollpatsch?"

"Ich hatte Hilfe. Ich gebe es ja zu", antworte ich wahrheitsgemäß und lache, obwohl mir immer noch Tränen die Wangen hinunter liefen.

"Babe. Wer ist das?" Negan stand hinter mir und musterte sie. Das spürte ich förmlich.

Ich stehe auf, drehe mich zu ihm um und meine schnell: "Das ist Rosita. Du darfst ihr nichts tun. Ich...wir sind schon lange befreundet und ich dachte ich hätte sie verloren. Bitte tu ihr nichts!" Dann warf ich mich in seine Arme.

Er drückte mich von ihm weg und nickte mir zu. Ich lächelte und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Dann drehe ich mich zu Rosita um und befehle dem Typen, der die Waffe auf ihren Hinterkopf hielt damit aufzuhören. Er folgte und ich löse ihr schnell die Fesseln dann ziehe ich sie mit meiner auf die Beine.

Sofort fällt sie mir in die Arme.

Während der Umarmung werfe ich einen Blick auf Negan, der mich lächelnd musterte.

Ich löse mich und stelle mich so hin um ihn gut betrachten zu können. Rosita zitterte immer noch neben mir. Klar. Es war ihre Gruppe sie durfte Angst empfinden.

Er fing wieder an zu reden, wendet sich dabei allerdings wieder an alle: "Seht ihr wie glücklich meine Kleine das macht. Ich wäre sicherlich auch so glücklich, wenn ihr nicht meine ganzen Leute umgelegt hätte. Es wäre nur gerecht einen von euch zu töten.." von Rosita ertönt ein Schluchzen "...aber wisst ihr was ich bin glücklich wenn sie es ist. Ihr habt glück. Was nicht heißt ihr seit aus dem Schneider. Ihr werdet für mich produzieren. Ich erwarte jede Woche eine entsprechende Menge an Produziertem. Es gibt eine Liste dazu. Und damit ich auch weiß das ihr das tut und ausführt nehme ich jemanden von euch mit."

Ich beobachte Negan. Er sah kurz zu mir und Rosita und meinte dann: "Ich kann mich immer so schlecht entscheiden. Deshalb machen wir uns das einfach: 'Eeaany Meaany Mouuu....und dran bist du.' Tja. Pech gehabt."

Lucille blieb neben einem Typen stehen. Er saß gekrümmt mit einer Decke um seine Schultern gewickelt da. Es sah so aus als hätte er eine Schussverletzung. Ich konnte seine bemuskelten Arme wahrnehmen und staunte kurz darüber. Ja. Mich erstaunte das immer. Seine Haare hingen ihm ins Gesicht und darunter blitzen blaue Augen hervor.

"Ladet ihn auf Jungs", befiehlt Negan und drei Männer luden ihn in den Lieferwagen ein. Der Anführer, dessen Namen ich inzwischen erfahren hatte "Rick" schaute nur geschockt und seine ebenfalls so blauen Augen waren weit aufgerissen.

"Damit ihr Pisser das auch lernt. Wisst ihr. Wenn ihr die Liste abgearbeitet habt und ich jemandem von euch weh getan hab wisst ihr hoffentlich das ihr jetzt für mich arbeitet!"

Ich laufe wieder auf Negan zu.

Ich lege ihm eine Hand auf die Schulter und flüstere in sein Ohr: "Lass heute noch niemanden leiden. Bitte. Nicht vor Rosita. Du bekommst auch eine Belohnung, alles was du willst."

"Gut", antwortet er nur und pfeift seine Männer zurück.

"Nächste Woche Donnerstag bekommen wir die Sachen. Das erste mal holen wir sie noch ab", informierte Negan die Gruppe noch mal. Das war mein Zeichen, das wir aufbrechen.

Ich verabschiede mich von Rosita und versprach ihr bald wieder zu ihr zu kommen um ein längeres Gespräch führen zu können.

Dann gehe laufe ich Negan hinterher und steige wieder in den Wagen.

"Babe du hast mich total blamiert! Nächstes Mal bring ich einen dieser Typen um verstanden", schrie er als wir saßen. Ich zucke zusammen. Er ist schon lange nicht mehr so laut geworden. Ich hatte Angst.

Schüchtern und irgendwie verängstigt rutsche ich in den Sitz hinein. Negans Atem war laut und aggressiv. Umso wütender er wird, desto stärker tritt er ins Gaspedal.

"Bitte fahr langsamer", bitte ich ihn und kralle mich in das Sitzpolster. Meine Worte drangen wohl nur durch ihn hindurch, denn er hört nicht auf mich und fuhr noch schneller.

"Negan. Bitte. Ich hab Angst."

"Was fällt dir ein einfach mir zu befehlen was ich zu tun hab?"

"Ich...es tut mir leid. Ich wollte Rosita nicht verletzen. Sie ist die einzige die ich noch von früher kenne. Ich kenn dich nicht so. Du bist gerade so herzlos und kalt ich will den alten zurück also hör auf dich wie ein verdammtes Arschloch zu benehmen, weil das bist du nicht!"

Ich wusste gar nicht, das ich so wütend werden konnte. So aufbrausend und irgendwie auch gemein. Negan verlangsamt den Wagen und kommt nach kurzer Zeit zum stehen. "So denkst du also von mir? Glaubst du das macht mir Spaß Menschen zu töten? Ja. Auf der einen Seite irgendwie schon aber ich mach das auch um dich zu schützen, weil du das einzige bist was meinem Leben noch Bedeutung schenkt. Du hast also nicht das Recht mich so anzuschreien und mich als Arschloch hinzustellen."

Er hatte Recht. Ich hatte nicht das Recht dazu.

Unter seinem Befehl!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt