Sie hat es eilig!

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Teil 53

* 1 Monat später *

Ich kann mich fast nicht mehr bewegen, das Ding versperrt mir jegliche Sicht auf meine Beine und seit Tagen tritt die Kleine wie verrückt gegen meinen Bauch.
Negan meinte immer wieder, dass alles gut wird aber meine Hormone waren fast nicht auszuhalten, weswegen ich ihm des öfteren Dinge an den Kopf warf die eigentlich total unnötig waren.

Es könnte jeden Moment so weit sein, dann würde die kleine sich auf den Weg machen und ein ganz neues Kapitel in meinem- nein unserem Leben aufschlagen.

Negan hatte die letzten 20 Tage auf Besorgungstouren alles nötige an Babysachen mitgenommen. Er richtete alles sorgfältig in unsere Wohnung ein.
Da stand nun ein kleines, frisch bezogenes Kinderbett in unserem Schlafzimmer, pink gehalten. Im Bad war eine Art Wickelplatz eingerichtet worden. In zwei drei Kisten lagen Spielzeuge und Babyklamotten und die Couch wurde extra für mich weit ausgezogen.

Das lustige war ja, ich durfte nichts schweres heben, sogar ein Kissen fand Negan schon zu übertrieben, weshalb ich in Ruhe von der Couch oder dem Bett aus zusehen konnte wie er die ganze Arbeit erledigte.

Heute war ein stressiger Tag. Negan war schon den ganzen Tag über am Hof unterwegs, regelte ein paar Angelegenheiten und informierte sich über die Bestände der Vorräte.

Ich saß draußen auf einer der Bänke, zur Sonne hin ausgerichtet und las ein Buch. Die Schrecken der Finsternis, war mit Abstand das schlechteste Buch das ich jemals gelesen hatte. Auch wenn ich keine Lust hatte es weiter zu lesen blättere ich auf die nächste Seite.

"Au", knurre ich als sie plötzlich wieder gegen meinen Bauch tritt. Es war anders als die letzten Male. Ein ziehen macht sich in meinem Unterleib bemerkbar. "Verdammte Scheiße", zische ich wütend und schmeiße das Buch auf den Boden. Stattdessen halte ich mir meinen Bauch.

"Alles ok? Brauchst du Hilfe", fragt einer von Negans Soldaten mich.
Ich spüre eine Flüssigkeit zwischen meinen Schenkeln hinauslaufen. Meine Fruchtblase war geplatzt! Lucille kam!
"Hol Negan und sag ihm es geht los", schreie ich unter Schmerzen. Sofort läuft er davon und verschwindet hinter der nächsten Ecke.  Ich versuche mich mit den Schmerzen aufzurichten. "Ahh!" Eine weitere Wehe durchzuckt meinen Körper und ich halte mir quälend den Bauch. Fuck! Das tat vielleicht weh!

Ich atme tief ein und aus und stemme meine Hände gegen meine Knie.
Tief ein und aus atmen.
"Warte noch ein bisschen, Kleine. Bitte", rede ich eher auf mich als auf sie ein. Es hatte allerdings die Wirkung, dass ich mich ein wenig beruhige.

"Feena", schrie eine Stimme schon von weitem. Negan! Sofort kam er um die Ecke gerannt. Hinter ihm der hilfsbereite, junge Soldat.
"Fuck! Wir müssen los! Alles gut bei dir", fragt er mich nervös und stützt mich. Der Soldat kommt auf die andere Seite und tut es Negan gleich. "Verdammt sehe ich so aus als ob es mir gut geht?! Ich muss einen verdammten Basketball durch eine Öffnung pressen die nicht mal halb so groß ist!"

Ich war wütend, konnte meine Gefühle allerdings kein bisschen steuern.

"Schrei mich an, so viel du willst", befiehlt mir Negan. Das Angebot nehme ich doch gerne in Anspruch.

Eine weitere Wehe trat auf und ich wäre wohl unter den Schmerzen zusammengebrochen, wäre Negan und der junge nicht da um mich zu stützen.
Kurz halte ich inne und erhole mich von dem Schmerz. "Ich schaff das niemals", zweifelte ich, doch Negan schüttelte aggressiv darauf den Kopf.
"Natürlich schaffst du das!"

Super, wie motiviert er doch war. Er musste ja die Schmerzen und all das ganze Zeug nicht aushalten! Ich schon!

Wer hatte sich eigentlich überlegt das Frauen die Kinder bekommen sollen, warum nicht Männer?

"Ahh", schreie ich unter der nächsten Wehe.
"Meine kleine hat es wohl eilig", lächelt Negan und endlich waren wir an dem verdammten Wagen angekommen.
"Halt deinen Mund Negan", schreie ich erneut und saß nach kurzer Zeit auch schon im Wagen. So schnell es geht fahren wir vom Hof. Ich hoffe das ganze war bald vorbei!
Die Schmerzen sind nicht mehr auszuhalten! Schön gar nicht die Fahrt. Jedes kleine Schlagloch fühlte sich wie tausende Stiche in meine Magengegend an.

Negan, der hinter mir auf der Rückbank saß hielt meine Hand. Ich zerdrücke sie halb, war zumindest meine Einschätzung.
Aber Negan hatte wohl doch recht! Die kleine hatte es mehr als eilig ihre Mum und ihren Dad auf dir Nerven zu gehen!

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Letzter Part für heute. Morgen kommt mehr ❤

War eigentlich fast wie ein Lesetag.  😉

Negan wird ein guter Daddy, das weiß ich!

Unter seinem Befehl!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt