Da ist eine Wiese. Mitten im Wald. Ich betrete sie langsam, immer darauf bedacht kein Geräusch von mir zu geben. Plötzlich knackt ein Ast, direkt hinter mir. Panisch drehe ich mich um und sehe rote Augen, wie sie mich aggressiv anschauen und auf mich zu kommen. Ich beginne zu rennen. Immer schneller und weiter renne ich in den Wald hinein. Meine Lunge schmerzt, meine Beine verlässt die Kraft, doch ich darf nicht stehen bleiben. Die Schritte hinter mir werden schneller, es holt auf. Auf einmal werde ich zu Boden gerissen, mein Herz überschlägt sich fast. Über mir höre ich ein Knurren, doch bevor das Etwas mich berühren kann, kommt wie aus dem nichts ein riesiger, sandfarbener, fast weißer Wolf angesprungen und reißt das etwas von mir runter. Ich robbe auf dem Boden in Deckung hinter einen Baum. Langsam schaue ich zurück und sehe zwei Wölfe. Der eine, welcher mich verfolgt hat, ist riesig und schwarz. Er liegt bewusstlos auf dem Boden. Der andere Wolf, mein Retter, sieht sich um, bis sein Blick mich trifft. Ich schaue in wunderbare blaue Augen, bevor er sich umdreht und im Wald verschwindet...
Ich wache mit klopfendem Herzen auf. Was war das bitte für ein Traum?! Warum hat mich dieser Wolf gerettet? Wieso war ich überhaupt im Wald und wurde verfolgt?
Fragen über Fragen, nur leider keine Antworten. Ich schaute auf mein Handy. 7:49 Uhr. Dann könnte ich auch aufstehen, mein Wecker hätte eh in 10 Minuten geklingelt.
Ich ging runter in die Küche. Mum stand am Herd und machte Spiegeleier, Dad saß am Tisch und laß Zeitung und Sam spielte im Garten mit Ben.
,,Guten Morgen mein Schatz, gut geschlafen im neuen Bett?", fragte mich meine Mum, nachdem ich mich auf einen Stuhl hab plumpsen lassen. ,,Mhh...", antwortete ich. Ich bin eindeutig kein Morgenmensch. ,,Was hast du heute vor?", fragte mich Dad, nachdem er seine Zeitung zusammengefaltet und auf den Küchentisch hatte. ,,Ich gehe nachher raus, Fotos für meinen Blog machen.", antwortete ich. ,,Ok, aber pass auf, dass du dich nicht verläufst, der Wald hier ist sehr groß." ,,Ja, Dad, außerdem nehme ich Ben mit, der wird schon auf mich aufpassen."
Nachdem ich gefrühstückt und mich fertig gemacht hatte, schnappte ich mir meine Kamera und Ben und ging los, in Richtung Wald. Ich lief einige Zeit über Stock und Stein, bis ich am Waldrand ankam.
,,Ok, Ben, mach Sitz!", rief ich, als er in den Wald hinein laufen wollte. Ich holte meine Kamera aus ihrer Tasche und begann einige Fotos vom Wald, von den Feldern und natürlich von Ben zu machen. Er war mein liebstes Fotomodell.
Nach einiger Zeit ging ich immer weiter in den Wald hinein. Ich kam auf eine große Lichtung, die umsäumt von mächtigen Tannen war. Ben neben mir knurrte und wollte schon losrennen, als hätte er etwas gewittert, bis ich ihn an die Leine nahm.
Doch er beruhigte sich nicht, deshalb band ich ihn an einem Baum fest, als es plötzlich im gegenüberliegenden Teil des Waldes knackte. Ben fing an zu bellen, seine Ohren anzulegen und seine Nackenhaare aufzustellen. Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Was ich dort sah, ließ mich erstarren.
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My wolf and me
WerewolfEin Umzug verändert alles. Man lernt neue Leute kennen, geht auf eine neue Schule und möglicherweise findet man auch die große Liebe. So geht es auch Mia, die gemeinsam mit ihrer Familie umzieht und ihr altes Leben hinter sich lässt. Doch dass sie s...