Kapitel 4

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Vor mir stand ein großer, fast angsteinflößender Wolf und knurrte Ben kurz an. Durch das Knurren eingeschüchtert zog Ben die Rute ein und versuchte sich hinter mir zu verstecken. Doch anstatt auf mich loszugehen, stand der Wolf einfach nur dort und schaute mich an. Er hatte große blaue Augen und helles, fast weißes Fell.
Das ist doch der Wolf aus meinem Traum?! Wie kann das sein?

Plötzlich gab er ein Heulen von sich und aus dem Wald hinter ihm kamen noch mehr Wölfe. Sie alle waren verschieden, manche waren groß, andere klein. Einige waren fast schwarz, andere hellbraun, doch keiner war so auffällig wie der Wolf aus meinem Traum.

Vorsichtig, um sie nicht zu verscheuchen, nahm ich meine Kamera hoch und wollte ein Foto machen, doch einer der kleineren Wölfe knurrte, als ich das tun wollte. Ich wollte die Kamera gerade wieder loslassen, als der helle Wolf einen Schritt auf mich zumachte und nickte. Daraufhin wurde der kleine Wolf wieder still.

Ich machte schnell ein Foto und packte danach die Kamera wieder ein. Von weiter weg hörte man ein lautes und kräftiges Heulen, woraufhin sich alle Wölfe umdrehten und wieder in den Wald preschten. Doch kurz bevor sie verschwanden drehte sich der helle Wolf noch einmal um und schaute mir in die Augen. Plötzlich hörte ich eine Stimme in meinem Kopf 'Mate' flüstern. Danach drehte er sich um und folgte den anderen.

Auf dem Rückweg nach Hause dachte ich über diese seltsame Begegnung nach. Von wo kam diese Stimme in meinem Kopf? Warum hatte ich von diesem Wolf geträumt? Und was hat dieses Wort, 'Mate', zu bedeuten? Aber ich fand keine Lösung.

Zu Hause angekommen, zog ich das Bild der ganzen Wölfe von meiner Kamera auf mein Tablet. Dann öffnete ich meinen Blog, fügte das Foto hinzu und schrieb noch einen kurzen Text:

'Wenn du das Heulen hörst, ist der Wolf gekommen, um dich ein Stück deines Weges zu begleiten.'

Danach lud ich es hoch und gehe noch etwas auf Facebook.
'Annie hat dich auf einem Foto markiert'
Ich klickte auf die Anzeige und sah ein Bild von mir und ihr an ihren 16. Geburtstag.
'I miss you my Honeymoon :( <3' stand darunter.

Sie nannte mich schon seid wir 10 Jahre alt waren 'Honeymoon', da ich damals meine Leidenschaft für Wölfe entdeckte. Seitdem beschäftige ich mich schon mit Wölfen. Ich besitze über 30 Wolfsbücher und kann trotzdem nicht genug davon bekommen.

Ich schrieb einen Kommentar: 'Miss you too Ann ;( <3' und loggte mich dann aus. Danach fuhr ich mein Tablet herunter und legte es auf meinen Nachttisch, da meine Mum mich zum Abendbrot gerufen hatte. Ich sprang von meinem Bett auf und lief die Treppe nach unten. Zum Essen gab es Nudeln mit Kräutersoße und Fisch, mein Lieblingsgericht. Lecker!

Nach dem Essen unterhielt ich mich noch mit meinen Eltern über den heutigen Tag, die Begegnung mit den Wölfen ließ ich bewusst aus. Dann ging ich wieder nach oben, ging duschen und machte mich danach bettfertig. Morgen wird ein anstrengender Tag, denn morgen ist Montag und das bedeutet Schule. Ich stellte mir meinen Wecker und legte dann mein Handy weg. Obwohl es erst 21 Uhr ist, konnte ich nach kurzem Nachdenken schon einschlafen. Ich träumte von einem großem, hellen Wolf mit warmen, blauen Augen.

My wolf and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt