Kapitel 6

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Am nächsten Morgen wurde ich durch den Gesang der Vögel und durch die mich im Gesicht kitzelnden Sonnenstrahlen geweckt. Ich stand auf, war sofort gut gelaunt und machte mich fertig....NICHT!

Kurz nach 6 klingelte mein herzallerliebster Wecker und beförderte mich so aus meinem Traumland. Ich stand murrend auf und lief zum Fenster. Es regnete in Strömen. Na ganz toll.

Ich ging zum Kleiderschrank, holte mir ein T-Shirt, 'ne Jeans und Unterwäsche raus und lief dann ins Bad, um duschen zu gehen. Nach fünf Minuten stieg ich schon etwas wacher aus der Duschkabine, trocknete mich ab, föhnte meine Haare, zog mich an und machte mich anschließend noch fertig. Da ich mich nicht übertrieben schminke, war ich schon nach einer Viertelstunde fertig.

Ich ging runter in die Küche und setzte mich an den Küchentisch. ,,Guten Morgen, Schätzchen. Freust du dich schon auf die Schule? Hast du denn schon Freunde gefunden?", fragte mich Mum. Ich nahm erstmal einen Schluck von dem dampfendem Kaffee, den sie vor mich auf den Tisch gestellt hatte, ehe ich antwortete. ,,Naja, mehr oder weniger. Ich habe gestern ein paar Leute kennengelernt, doch so wirklich Freunde habe ich noch nicht gefunden." ,,Das wird schon, und jetzt los, damit du nicht zu spät kommst.", sagte sie, drückte mir eine Sandwich-Tüte in die Hand und begleitete mich in den Flur, wo ich mir meine Schuhe anzog. ,,Viel Spaß in der Schule, Spatz. Bis heute Nachmittag!" ,,Tschau, Mum."

Als ich fast trocken an der Schule ankam, sah ich eine Gruppe von Mädchen, welche ich gestern noch nicht gesehen hatte, die sich lautstark über etwas unterhielten. ,,Ich finde wir sollten sie wenigstens mal fragen.", sagte ein Mädchen mit wilden, gekräuselten, schwarzen Haaren und dunklerer Haut. ,,Du kannst doch nicht einfach zu fremden Leuten gehen und sie fragen, ob sie mit uns abhängen wollen.", erwiderte ein Mädchen mit schulterlangen, glatten, braunen Haaren. ,,Wenn schon mal jemand meinem lieben Bruder Konter gibt, dann muss sie einfach cool sein...,", sprach ein hellblondes Mädchen und brachte damit die Diskussion der anderen Beiden zum Schweigen. ,,...außerdem denke ich, dass sie uns durch unsere Diskussion eh schon bemerkt hat, dann können wir auch einfach rüber gehen.", sagte die Blonde, drehte sich um und schaute mir direkt in die Augen.
Okay? Kein bisschen Strange oder so! Neiiiiin, bloß nicht.

Als die drei bei mir ankamen, trat die Blonde vor und sagte: ,,Hi, ich bin Claire und diese zwei Verrückten heißen Emelie...,", sie zeigte auf das Mädchen mit den kurzen, braunen Haaren, ,,und das sie hier ist Amelia.", sagte sie und zeigte auf das schwarzhaarige Mädchen. ,,Hi, ich bin neu hier und heiße Mia. Habt ihr euch gerade über mich unterhalten?" ,,Ja, das haben wir.", sagte Emelie und lächelte mich schief an. ,,Und warum, wenn ich fragen darf?", antwortete ich und lächelte sie auch an. ,,Naja, es gibt nicht so viele, die sich meinem Bruder widersetzen und diese Leute müssen ja schon cool drauf sein, deswegen wollten wir fragen, ob du vielleicht nach der Schule mit uns abhängen willst.", sagte Claire. ,,Klar, gerne. Wer ist denn dein Bruder?" ,,Oliver, Bad Boy der Schule, Mädchenschwarm und mein lieber großer Bruder." ,,Stimmt, jetzt wo du es sagst, die Ähnlichkeit ist fast unübersehbar. Seid Ihr Zwillinge?" ,,Nein zum Glück nicht, er ist fast zwei Jahre älter als ich." ,,Und wie alt seid ihr alle? Also ich bin 16 und habe am 26. August Geburtstag." ,,Ich bin auch 16 und habe am 13. Dezember Geburtstag.", sagte Emelie. ,,16 und 8. Januar.", sagte Amelia. ,,Ich habe am 28. Februar Geburtstag und bin ebenfalls 16. Mein Bruder ist schon 17 und wird in einem Monat 18.", antwortete schließlich noch Claire. ,,Also als dein Bruder mich gestern angesprochen hat, meinte er, er wäre 18?" ,,Ja das tut er gerne, weil es hasst in diesem Alter zwischen 16 und 18 festzustecken.", antwortete Claire mir auf meine Frage. ,,Achso ok. Dann sehen wir uns also später.", sagte ich zum Abschied, da es gerade geklingelt hatte und die meisten Schüler sich auf den Weg nach drinnen begaben. ,,Bis nach der Schule. Wir treffen uns am Café um die Ecke.", rief mir Amelia noch hinterher, bevor ich im Schulgebäude verschwand.

In der Mittagspause ging ich nicht wie alle anderen in die Cafeteria, sondern zu erst zu meinem Spind um meine Bücher wegzulegen und dann in die Bibliothek. Dort setzte ich mich in einen Sessel und nahm mir irgendeines der Bücher, aus dem neben mir stehendem Bücherregal.
,,Werwölfe - von A bis Z"
Okay? Seit wann gibt es ein Werwölfelexikon?

Sei jetzt still, Dummkopf.

Sei selber still, May!

Du hast mir gar nichts zu sagen!

Bitte sei einfach ruhig oder verzieh dich, such es dir aus.

Ist ja gut.

Danke.
Ich wollte das Buch gerade zurücklegen, als mir auffiel, dass eine Seite umgeknickt war. Ich schlug es auf, knickte die Seite wieder richtig und schweifte kurz mit meinen Augen über die Seite. Was dort stand ließ mich stutzig werden. In Großbuchstaben stand in der ersten Zeile das Wort 'MATE'.

My wolf and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt