Was?! Warum erzählt mir das keiner?
Ich ließ mir von Oliver auf die Beine helfen und klopfte mir den Dreck von meinen Klamotten ab. ,,Und wann hattest du vor mir das du sagen?", fragte ich ihn vorwurfsvoll. ,,Ähm, gar nicht?", antwortete er verschmitzt grinsend und strich sich mit seiner Hand die Haare von der Stirn. ,,Ich dachte eigentlich wir machen uns morgen einfach einen gemütlichen Tag, essen und trinken was, sitzen einfach zusammen und planen, wie wir meinen Bruder befreien können."
Ich schaute ihn ungläubig an, aber mir wurde bewusst, dass jemand wie er, der so eine große Verantwortung zu tragen hatte, keine riesige Geburtstagsfete feiern würde, um sich sinnlos zu betrinken. ,,Ach kannst du vergessen, Bruderherz. Du wirst nur einmal 18 und das wird gefeiert! Vergiss wenigstens für einen Abend deine Sorgen und genieß dein Leben mal wie ein ganz gewöhnlicher Teenager.", sagte Claire, die mittlerweile zu uns gekommen ist.Zwei Stunden später kamen wir wieder im Rudelhaus an. Nach unserem kurzen Gespräch über seinen Geburtstag, haben Oliver und ich direkt weitertrainiert und jetzt fühlte ich mich, als könnte ich direkt im Stehen einschlafen. Zwar wurde mir versichert, dass das nach dem ersten Training ganz normal wäre, aber ich fühlte mich momentan mehr tot als lebendig. Andererseits haben wir auch große Fortschritte in Sachen Verwandlung gemacht. Ich habe mich zwar noch nicht in meine komplette Wolfsgestalt verwandelt, aber Emelie hat mir erzählt, dass meine Augen kurzzeitig Blau aufgeblitzt haben, was ein gutes Zeichen ist. Außerdem habe ich meine geschärften Sinne zum ersten Mal richtig wahrgenommen und mir ist es sogar ein einziges Mal gelungen über Oliver zu siegen. Zwar stand er in diesem Moment mit dem Rücken zu mir und hat nicht mit meinem Angriff gerechnet, aber darum gehts hier ja gar nicht.
Nachdem ich im Bad duschen war, mich frisch gemacht hatte und mich nun auch wieder einigermaßen lebendig fühlte, ging ich zu Claire, Amelia und Emelie ins Wohnzimmer und wir fingen an über den morgigen Tag zu reden. ,,Ich habe so gar keine Ahnung, was ich ihm schenken soll.", erzählte ich den dreien. ,,Ich glaube, er wünscht sich auch gar nichts, aber wenn du willst, können wir heute Nachmittag nochmal in die Stadt fahren und du kannst dich nach einem passenden Geschenk umschauen.", schlug Amelia vor. ,,Gute Idee.", erwiderte ich.
Gesagt getan. Wir aßen erst alle zusammen Mittag, es gab übrigens Pizza, und gingen dann in die Stadt. Dort angekommen wollten Claire und die anderen unbedingt bei Starbucks vorbei und weil ich mich nicht durchsetzen kann, landeten wir dann schlussendlich alle mit einem Kaffeebecher in der Hand in der Einkaufsstraße. ,,Wo willst du zuerst hin?", fragte mich Emelie und ich zuckte mit den Schultern, da ich absolut keine Ahnung hatte, was ich überhaupt kaufen wollte. ,,Ich würde sagen, wir schlendern einfach ein bisschen durch die Straße und wenn jemand was Interessantes sieht, gehen wir dort hin.", machte Amelia einen Vorschlag und wir waren alle damit einverstanden. ,,Wer plant eigentlich die ganze Party und wo findet das überhaupt statt?", fragte ich in die Runde. ,,Mein Dad hat uns einen Club sozusagen gemietet, inklusive DJ, Bar und Türsteher. Und den Rest haben wir in den letzten Wochen geplant und auch die Gäste eingeladen.", antwortete Claire. ,,Und wir werden morgen Abend alle gemeinsam hinfahren, wenn das für dich okay ist." ,,Ja super Idee. Nur da gibt es jetzt noch ein winziges Problem..." ,,Das da wäre?" ,,Ich habe für so einen Anlass überhaupt nichts zum Anziehen." ,,Kein Problem. Kommt wir gehen direkt in den Laden da vorne.",,Boar das Kleid hier würde dir super stehen. Das hier ist echt Bombe, ich glaube das probiere ich gleich mal an. OMG, seht euch das an, wer trägt denn sowas freiwillig.", redeten Claire und Emelie quer durcheinander, sobald wir den Laden betreten hatten, während Amelia und ich uns eher im Hintergrund hielten. Durch das laute Gespräch gestört, warfen uns einige Kunden böse Blicke zu, aber die ließen uns komplett kalt. Amelia schaute sich in der eher schlichteren Abteilung für Kleider um, während der Rest von uns in der auffälligeren Abteilung standen. Pailletten, tiefe Ausschnitte, Minikleider und Beinschlitze soweit man schauen konnte und überall glitzerte und funkelte es. Emelie hatte sofort ein Kleid gefunden, welches unglaublich gut zu ihr passte. Es war schwarz und hatte einen gewagten Schnitt, der nicht jedem stand, aber an ihr sah es einfach extrem gut aus. Amelia hatte auch schon nach kurzer Zeit ein passendes Kleid gefunden. Es war in einem hellen Blau und hatte einen hohen Kragen, dafür aber einen etwas tieferen Rückenausschnitt und auch ihr stand das Kleid ausgezeichnet. Jetzt fehlten noch Claire und ich. Wir gingen mit jeweils fünf Kleidern in die Umkleiden, während die anderen beiden draußen saßen und die Kleider bewerteten. Mein erstes Kleid war in einem dunklen Blau gehalten, hatte einen eher lockeren Schnitt und war mit hübschen Stickereien am Kragen verziert. Ich zog es an und trat aus der Umkleidekabine. Im selben Moment war auch Claire mit ihrem ersten Kleid fertig und trat ebenfalls heraus. Ihr Kleid war in einem Pastellrosa und hatte nicht viele auffällige Verzierungen. ,,Also Claire, was soll das denn? Das ist viel zu brav. Wir gehen nicht zu einer Hochzeit, sondern zu einer Geburtstagsparty. Nächstes!", sprach Emelie, während wir uns vor dem großen Spiegel hin und her drehten um und von allen Seiten betrachten zu können. ,,Also ich finde, dein Kleid ist sehr schön, aber es fehlt noch das gewisse Extra.", sprach Emelie nun auch mich an. ,,Ja der Meinung bin ich auch.", sagte auch Claire zu mit. Also gingen wir zwei wieder in die Umkleiden und zogen uns um. Als mein Blick beim erneuten Heraustreten aus der Kabine auf Claire fiel wusste ich, dass wird sowas von ihr Kleid. Es war in einem dunkleren Rot gehalten und hatte um die Taille wunderschöne Stickereien. Als sie sich umdrehte, könnte ich bei ihr einen tiefen Rückenausschnitt erkennen, der ihren Bruder definitiv nicht gefallen wird. ,,Uhhh, Claire, sexy.", gab auch Emelie sofort ihren Kommentar ab. ,,Das ist absolut dein Kleid.", äußerte sich auch Amelia. ,,Ja das denke ich auch.", erwiderte Claire mit einem Lächeln im Gesicht.
Mein Kleid hingegen war ein totaler Reinfall, genauso wie das dritte Kleid auch. Als ich mit dem einzigen schwarzen Kleid, welches ich mir mitgenommen hatte, aus der Unkleide trat, war ich mir sehr unsicher, da es einen gewagteren Schnitt als die vorherigen Kleider hatte, welcher durch einen Beinschlitz abgerundet wurde. Ich schaute meine Freundinnen an und sie alle waren derselben Meinung. ,,Du siehst umwerfend aus!", ermutigte Claire mich. ,,Oliver werden die Augen rausfallen, wenn er dich in diesem Kleid sieht.", sagte auch Emelie. ,,Einfach wow."
Nachdem wir bezahlt und passende Schuhe gekauft hatten, gingen wir wieder hinaus auf die Suche nach einem Geschenk für Oliver. Als ich einen kleinen, eher unscheinbaren Laden entdeckte, zog ich die drei mit mir hinein und ich fand das absolut beste Geschenk für ihn. Einen Tandemsprung. Na wenn ich mir da nicht selber ins Bein geschossen habe, bei meiner Höhenangst.Was tut man nicht alles für die Liebe.
Ja May, der Kommentar hat jetzt noch gefehlt.
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My wolf and me
WerewolfEin Umzug verändert alles. Man lernt neue Leute kennen, geht auf eine neue Schule und möglicherweise findet man auch die große Liebe. So geht es auch Mia, die gemeinsam mit ihrer Familie umzieht und ihr altes Leben hinter sich lässt. Doch dass sie s...