Kapitel 10

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Das Kitzeln der Sonnenstrahlen in meinem Gesicht weckte mich aus meinem Schlaf. Ich erschrak, als ich bemerkte das ich halb auf Oliver lag und meine Beine mit seinen verknotet waren. Ich wollte mich von der Couch hochwinden, als er sich plötzlich bewegte. Sofort blieb ich wie erstarrt liegen. Oliver brummte irgendwas, wachte aber nicht auf. Als ich mir auf Grund seiner regelmäßigen Atemzüge sicher war, dass er noch schlief versuchte ich wieder aufzustehen. Doch ich kam nicht weit. Als ich fast stand zog er mich wieder zurück, sodass ich ihm direkt in die Augen schaute. Shit er ist wach!

,,Na, wo wolltest du denn hin, Prinzessin?", fragte er mich und ich konnte ein belustigtes Funkeln in seinen Augen sehen. ,,Äähhm, Frühstück machen?", antwortete ich, es klang aber eher nach einer Frage. ,,Ja, klar doch.", sagte er ironisch und grinste. Schneller als ich gucken konnte, hatte er sich aufgesetzt und mich auf seinem Schoß gezogen. Nun saß ich rittlings auf ihm. ,,Kannst du dich noch alles von heute Morgen erinnern?", fragte ich ihn um davon abzulenken, das mir diese Situation mehr als nur peinlich war. ,,Jap", antwortete er kurz und knapp. ,,Und bist du dir sicher, dass du nicht einen Schlag vor den Kopf abbekommen hast?", machte ich mit meinem Verhör weiter. ,,Wieso?" ,,Na weil du heute Morgen behauptet hast, du hättest meine Gedanken gelesen." ,,Achso, das,", sagte er, ,,das habe ich wirklich. Und ich bin immer noch überzeugt, du solltest Blei-, ich meine Logan, absagen." ,,Und wieso sollte ich das tun?" ,,Weil er nicht der ist, für den er sich ausgibt zu sein.", antwortete er ernst. ,,Sagte der Typ, der behauptet Gedanken lesen zu können.", sagte ich mit vor Sarkasmus triefender Stimme. ,,Ich kann es dir beweisen. Okay?", fragte er mich. ,,Na dann mal los.", stimmte ich zu. ,,Also gut, denk an deinen Bruder." ,,Woher weißt du dass i-" ,,Denk einfach an ihn." ,,Okay", murmelte ich leicht sauer, da er mich einfach unterbrochen hatte. Danach dachte ich an meinen kleinen Bruder. Er saß gerade auf einer Schaukel in dem Park in der Nähe von unserem alten Haus, da wir dort keinen Garten hatten und grinste bis über beide Ohren. 'Sam komm mal her' rief die Stimme meiner Mutter im Hintergrund.

,,Okay, dein kleiner Bruder heißt Sam, er hat blonde Haare und blaue Augen. An dem Ort, wo ihr vorher gewohnt habt, hattet ihr keinen Garten, sondern seid immer in den Park bei euch in der Nähe gegangen, damit Sam schaukeln kann.", riss mich Oliver aus meinen Gedanken. Ungläubig sah ich ihn an. Woher wusste er das?

Vielleicht ist er eine Hexe.

,,Nein ich bin keine Hexe.", sagte er plötzlich. ,,Woher weißt du dass ich d-", wollte ich fragen, aber er unterbrach mich schon wieder. ,,Wie gesagt, ich kann Gedanken lesen. Daher weiß ich auch, dass du mich unglaublich heiß findest und zum Psychodoktor willst, damit May dich nicht mehr nervt.", sagte er und grinste mich an. Oh Gott wie peinlich! Er wusste was ich über ihn dachte und er hatte wirklich mitbekommen, wie ich mit May diskutiert hatte. Wer zum Geier war der Typ?
,,Hallo mein Name ist Oliver, ich bin 17 Jahre alt und gehe auf dieselbe Schule wie du. Ich habe eine kleine Schwester namens Claire und meine Hobbys sind Fußball und Kämpfen.", stellte er sich vor. ,,Hör auf in meinem Kopf rumzuspuken!", fuhr ich ihn beleidigt an. Hier kann man echt nichtmal mehr in Ruhe denken, ohne dass man gestört wird. ,,Stimmt!", lachte er mich aus. ,,Oliver hör verdammt nochmal auf!!", fauchte ich ihn sauer an und stand von seinem Schoß auf. Sofort war er wieder ernst und kam mir hinter her. ,,Hey Mia, das war nicht so gemeint, aber ich wollte dir gleich von Anfang an alles über mich erzählen.", sagte er sanft und legte seine Hand auf meine Schulter. An dieser Stelle kribbelte es seltsam. ,,Wieso kannst du das?", fragte ich ihn. ,,Jaaa, also, das ist schwer zu erklären. Ich kann das bei niemandem... außer bei dir.", antwortete er. ,,Wieso?", fragte ich ihn wieder. Er drehte mich um, blickte mir tief in die Augen und küsste mich. Ich war völlig geschockt von seiner Reaktion. Als ich nach ein paar Sekunden wieder klar denken konnte, versuchte ich ihn wegzudrücken, aber er bewegte sich keinen Milimeter. Ich bekam am Rand noch mit, wie er sich auf einen Stuhl setzte und mich wieder auf seinen Schoß zog, als ich mich ihm hingab und den Kuss leidenschaftlich erwiederte. Er hatte verdammt weiche Lippen, die sich ganz sanft gegen meine bewegten. Als er mit seiner Zunge über meine Lippe strich und um Einlass bat, gewährte ich ihm diesen sofort. Seine Zunge erkundete meinen Mund und kämpfte mit meiner um die Dominanz. Er gewann. Plötzlich löste er sich schweratmend und mit geröteten Wangen wieder von mir und sagte die Worte, die bald alles durcheinander bringen würden. ,,Ich kann das, weil du meine Mate bist."

My wolf and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt