Kapitel 33

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Oliver POV

Mein Herz raste und Adrenalin pumpte durch meinen Körper, als Ryan sich mit gefletschten Zähnen über mich beugte. Ergeben schloss ich die Augen, als Logan ihm ein Handzeichen gab und er seine Zähne in meinen Hals bohrte. Schmerz zuckte durch meinen ganzen Körper, als ich nicht weit entfernt ein schmerzerfülltes Jaulen wahrnahm und meine Augen aufriss. Alles um mich herum drehte sich, aber dieses Jaulen erkannte ich. Aber das konnte nicht sein! Sie war doch zu Hause!
Auf einmal ließ der Druck auf meinen Brustkorb nach und Ryan schlug hart auf dem Boden neben mir auf. Sofort drehte ich mich auf die Seite und hustete. Blut schoss aus meinem Mund und mir wurde kurz schwarz vor Augen. Als mein Blick wieder klarer wurde, sah ich Ayleen, die über mich gebeugt da stand und mit einer Hand meine Wunden heilte. Mit der anderen Hand hielt sie Logan und Ryan zurück. Ich spürte wie die Wunden an meinem Bauch und an meiner Flanke heilten und auch, wie sich die Wunde an meinem Hals schloss. Mit neuer Energie rappelte ich mich auf und sah verwirrt über die Wiese. Ich war mir sicher, dass ich Mia gehört hatte, aber ich konnte sie nicht sehen. Da es bereits dämmerte glänzte die Wiese blutrot, was die Farbe meines Blutes im Gras hervorhob.
„Sie ist ohnmächtig, aber ihr wird nichts passieren. Ich kümmere mich später um sie, aber zuerst müssen wir uns erstmal um diese beiden hier kümmern.", sagte Ayleen zu mir und ich drehte mich wieder zu Logan und Ryan um. In Logans Augen lag etwas, das ich nicht entziffern konnte und plötzlich drehte er sich um und rannte weg. Ryan ließ er zurück und dieser machte sich sogleich wieder für einen Angriff bereit. Auch ich begab mich wieder in Angriffsposition, aber bevor ich oder Ryan auch nur einen Muskel rühren konnten, drang vom anderen Ende der Wiese ein tiefes und unheilvoll klingendes Heulen an meine Ohren. Erschrocken drehte ich meinen Kopf in die Richtung, aber dort war nichts. Auch Ayleen wand ihren Kopf dorthin, doch ebenso wie ich konnte sie anscheinend nichts sehen.
Ryan stürzte sich auf mich und riss mich erneut zu Boden, aber diesmal hatte ich Ayleen an meiner Seite. Sie ballte eine Kugel voll Energie an und schoss ihn auf Ryan, der daraufhin zur Seite flog. Mit immer mehr von diesen Kugeln schoss sie auf ihn, bis er fast ohnmächtig wurde. Ich sah mich währenddessen nach Logan um, damit ich die Sache endlich ein für alle mal beenden konnte. Doch leider war er nicht allein. Nun stand Valentina Storm an seiner Seite, die nicht nur eine Hexe, sondern Ayleen auch ebenbürtig war. Sie grinste uns an, als ihr Blick erst auf mich und dann auf den am Boden liegenden Ryan fiel. „Ach wie schön, eine Familienzusammenführung." Noch bevor Ayleen ihre Kräfte gegen sie richten konnte, riss Valentina ihre Hand nach oben und schleuderte elektrische Blitze auf uns. Als sie mich trafen, versengten sie an den betroffenen Stellen mein Fell und ließen mich schmerzhaft zusammenzucken. Logan schnellte nach vorne, stieß mich auf den Rücken und packte mich am Hals um mich zu beißen. Doch bevor es dazu kam, wurde er von einem schwarzen Wolf mit roten Augen von mir heruntergezerrt und zu Boden geschleudert. Keine Sekunde später, war der Wolf wieder verschwunden und ich ließ meinen Blick alarmiert zu Ryan fahren, doch dieser lag noch immer am Boden und atmete schwer. Logan schien etwas aus dem Konzept gebracht und ich nutzte meine Chance und griff ihn an. Mit meinen Klauen riss ich eine tiefe Wunde in seinen Bauch und er zuckte zischend zusammen.
Auch Ayleen stand auf und griff Valentina an. Die beiden beschossen sich mit elektrisch geladenen Kugeln und Blitzen, die in der Dunkelheit hell aufleuchteten und mich immer wieder die Augen schließen ließen, da sie so unfassbar grell waren. Es sah so aus, als würde Valentina gewinnen, doch dann schoss Ayleen eine riesige Ladung Energie auf sie und Valentina ging zu Boden. Sofort wendete sich Ayleen dem am Boden liegenden Ryan zu und legte ihre Hand sanft auf seinen Kopf. Sie konzentrierte ihre gesamte Macht auf ihn. Ich wusste nicht, was sie tat, aber es sah so aus, als versuchte sie Valentinas Fluch zu brechen. Gespannt verfolgte ich das Spektakel, als kleine elektrische Ladungen von Ayleens Hand in Ryans Körper übergingen.
Was ich dann sah ließ mich erstaunt nach Luft schnappen. Ryan riss die Augen auf und sie waren wieder blau. So blau, wie die Augen meines kleinen Bruders immer gewesen waren. Er sah mich aus seinen blauen Augen an, als sein Fell sich veränderte. Es wurde immer heller, bis das schwarz einem hellen Grauton gewichen war. Und auch sein Körper schrumpfte und veränderte sich, bis er nicht mehr der riesige, furchteinflößende schwarze Wolf war, sondern wieder ein Mensch, der zitternd auf der Wiese lag und dessen Augen angsterfüllt hin und her zuckten. Er war geheilt.

Logan neben mir im Gras sprang auf einmal wieder auf und schwang sich auf meinen Rücken und ich versuchte ihn runterzuschmeißen, jedoch hielt er sich so gut fest, dass es mir nicht gelang ihn loszuwerden. Ich schnappte nach seinen Händen, doch plötzlich tauchte der andere schwarze Wolf wieder auf und schmiss Logan einfach von mir herunter. Er sprang auf seine Brust und riss ihm die Kehle auf, doch Logan hob seinen Kopf und ließ seinerseits seine Zähne in das Vorderbein des Wolfes fahren. Dieser Vampir ist einfach nicht totzukriegen. Für einen kurzen Moment flackerten die roten Augen des Wolfes auf und ich konnte erkennen, dass sie die Farbe zu giftgrün gewechselt hatten, doch innerhalb nur eines Wimpernschlags war die Farbe wieder dem rot gewichen und ich überlegte, ob ich es mir nur eingebildet hatte, als der Wolf plötzlich seine Form veränderte, zu einem Schatten wurde und verschwand.
Erschrocken hielt ich die Luft an und auch Ayleen schaute erschrocken zu der Stelle auf, an dem der Wolf noch vor wenigen Sekunden gestanden hatte. Und dann dämmerte es mir auf einmal.

Er ist tatsächlich ausgebrochen. Ich fasse es nicht. Mia ist nun zum Schattenwolf geworden.

My wolf and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt