Kapitel 16

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Wie heißt es so schön? Neuer Tag, neues Glück. Nachdem ich gestern mein Treffen mit Oliver vereinbart hatte, konnte ich ihn davon überzeugen, nicht noch einmal nach Ryan zu suchen. Stattdessen haben er und ich ein paar Filme geschaut, bevor er mich am Abend nach Hause gefahren hat.
Heute treffen wir uns nach der Schule im Café und ich habe immernoch nicht die ganzen Informationen von gestern verarbeitet. Aber ich hoffe, dass ich mir heute etwas mehr Klarheit verschaffen kann. Naja, jetzt heißt es erstmal ab in die Schule.
Heute haben wir zum Glück einen verkürzten Tag, da der letzte Block entfällt. Das heißt, dass ich nach der vierten Stunde wieder nach Hause gehen kann. Yey!
Die Frage ist jetzt nur, was ich machen soll, bis ich mich mit Oliver treffe...

Ein paar Stunden später sitze ich mit Block und Stiften im Park und zeichne einfach drauf los. Ich bin völlig vertieft darin, dass ich nicht bemerke, wie die Zeit vergeht und das es am Himmel immer dunkler wird. Erst als ich das erste Donnergrollen höre, blicke ich auf. Der Himmel hat sich komplett zugezogen und ein leichter Sturm ist aufgekommen. Es wird sicher nicht mehr lange dauern, bis das Gewitter losgeht, also schnappe ich mir meine Sachen und gehe ins Café. Dort angekommen schaffte ich es gerade so noch trocken durch die Tür, bevor es anfing in Strömen zu regnen. Die Stimmung in Café war eher bedrückt und ruhig, da nur drei Leute anwesend waren. Ich setzte mich an einen Tisch, ließ meine Tasche neben mich fallen und bestellte mir eine heiße Schokolade, als die Bedienung zu mir kam. Meinem Handy zufolge müsste Oliver in ungefähr einer halben Stunde kommen, also hieß es abwarten und Tee, oder in diesem Fall, heiße Schokolade trinken.
Während ich auf meine Bestellung wartete zog ich meinen Zeichenblock aus der Tasche, um zu sehen, ob dem Bild etwas passiert war. Anfangs konnte ich nicht genau erkennen, welche Person ich da überhaupt gezeichnet hatte, doch bei näherem Hinsehen bemerkte ich, dass dies Ryan war. Er saß zusammengekauert in der Ecke, gefesselt an Ketten und völlig ausgehungert. Wie hypnotisiert betrachtete ich das Bild, bis mich die Bedienung wegen meiner Bestellung ansprach. ,,Miss, ihre heiße Schokolade." Ich zuckte erschrocken zusammen und versuchte mich schnell wieder zu beruhigen. Dann blickte ich zu der Bedienung, die mich besorgt musterte. ,,Geht es Ihnen gut?" ,,Jaja, alles in bester Ordnung. Ich war gerade nur etwas in Gedanken versunken." Mit diesen Worten schien sie zufrieden zu sein, denn sie stellte mir meine heiße Schokolade hin und verschwand wieder hinter die Theke.
Kurze Zeit später kam dann auch Oliver völlig durchnässt durch die Tür, blickte sich um und als er mich entdeckte kam er zielstrebig auf mich zu. ,,Hey, ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte aber durch das Unwetter ist es unmöglich, schnell zu sein." ,,Kein Problem, setz dich. Ich muss dir was zeigen." Ich zog meine Zeichnung hervor und legte sie so hin, das Oliver sie erkennen konnte. ,,Als ich vorhin im Park war, habe ich gezeichnet. Ich habe nicht genau darauf geachtet, was ich gezeichnet habe, eigentlich war ich völlig in Gedanken. Aber als ich hier ankam und die Zeichnung herausholte, sah ich das hier." Ich schob ihm die Zeichnung zu, damit er sie genauer ansehen kann. ,,Das ist...das ist Ryan! Wie kannst du das so genau zeichnen? Hast du nochmal von ihm geträumt?! Warum sagst du mir sowas nicht?!" ,,Beruhig dich! Ich weiß es nicht, ich habe an meinen Traum von vor ein paar Tagen gedacht und hatte einfach dieses Bild im Kopf und habe es dann gezeichnet." ,,Kannst du dich noch an andere Details aus deinem Traum erinnern? Hat er noch irgendwas gesagt oder weißt du wo er sich aufgehalten hat??" ,,Nur, dass er gesagt hat, ich müsse ihm helfen, aber wo er genau ist weiß ich nicht. Der Ort in dem Traum kam mir nicht bekannt vor, es sah aus wie eine verfallenes, altes Steinhaus ohne ein Fenster es könnte aber auch ein Keller gewesen sein. Ich bin mir nicht sicher..." ,, Ich habe eine Vorahnung wo das sein könnte. Ich werde gleich dorthin gehen und nach ihm suchen!" ,,Jetzt beruhige dich doch erstmal! Zuersteinmal solltest du mir noch ein paar Sachen erklären, das ist immerhin der Grund warum wir überhaupt hier sind und danach werde ich mit dir mitkommen." ,,Du kannst nicht mitkommen, dort wo ich ihn vermute ist es viel zu gefährlich und außerdem bin ich mir nichteinmal sicher, ob er dort überhaupt ist." ,,Selbstverständlich komme ich mit! Immerhin hat er in meinem Traum gesagt, 'Ich' muss ihn finden. Und wenn er nicht dort sein sollte, müssen wir eben woanders weitersuchen!" ,,Na gut. Aber jetzt zu dem eigentlich Thema, was willst du wissen?" ,,Du hast ja erzählt, dass du mich beißen musst um mich zu verwandeln und da dann eine Art Zeichen entsteht. Wie wird das aussehen und können es nur Werwölfe sehen oder auch Andere?" ,,Das Zeichen wird wie eine Art Tattoo aussehen, aber wie genau weiß keiner, das ist von Paar zu Paar unterschiedlich. Wenn du mit 'Anderen' Menschen meinst, nein, Menschen können es nicht sehen. Aber die anderen Übernatürlichen Wesen hier können es sehen." ,,Andere Übernatürliche Wesen?! Wie jetzt?" ,,Sag bloß, du weißt das nicht." Was weiß ich nicht? Rück schon raus mit der Sprache und mach nicht einen auf geheimnisvoll!" ,,Es gibt hier wie du weißt Werwölfe, aber auch Vampire und dann gibt es außerdem noch ein oder zwei Hexen." ,,Vampire und Hexen? ERNSTHAFT?" ,,Ja, du hast sogar schon einen Vampir kennengelernt." ,,Achja, habe ich das??" ,,Ja, du warst sogar schon mit einen von denen an einem Wochenende unterwegs." ,,Warte, Stopp. Du willst mir damit sagen das Logan ein VAMPIR ist?! What?!" ,,Du hast es erfasst, Bravo!"

My wolf and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt