Kapitel 5

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Am nächsten Morgen wurde ich von meinem nervigen Klingelton geweckt. Montag Morgen, 6:15 Uhr, Schule. Kotz!
Langsam stand ich auf und schleppte mich ins Bad. Dort zog ich meine Klamotten aus und stellte mich unter die Dusche. Hoffentlich werde ich durch die kalte Dusche wacher.
Etwas fitter sprang ich 10 Minuten später aus der Dusche und trocknete meine Haare. Dann ging ich in die Küche und machte mir einen Kaffee und Müsli. Danach machte ich mich fertig und lief zur Schule. Zum Glück musste ich nur 15 Minuten laufen, dann war ich auch schon da. Trotzdem war ich 5 Minuten zu spät. Ich lief schnell durch die Eingangshalle und suchte das Sekretariat.

Ich irrte ein paar Minuten durch die Gegend, bis ich an einem Spind einen braunhaarigen Jungen stehen sah, dem ich kurz auf die Schulter tippte, damit er sich umdrehte. Kaum hatte er dies getan, sah ich die seltsamsten Augen in meinem bisherigen Leben. Sie waren orange-rot und sahen sehr furchteinflößend aus. Der Junge an sich war sehr blass, schaute mich aber freundlich an.

,,Hi, ich heiße Mia und bin neu hier. Da ich mittlerweile schon 10 Minuten zu spät bin, wäre es sehr nett von dir, wenn du mir zeigen könntest, wo sich das Sekretariat befindet." ,,Klar, folge mir, ich bringe dich hin. Meine Name ist übrigens Lo-", doch bevor er seinen Satz beenden konnte, wurde ich von ihm weg an eine harte Brust gezogen, die eindeutig einem Jungen gehörte.

,,Pfoten weg, Logan, sie gehört mir!", zischte die Person hinter mir zu dem mir gegenüber stehendem Jungen, welcher anscheinend Logan hieß. ,,Wag es ja nicht nur nochmal in ihre Nähe zu kommen!", sagte er noch.
Okay, stopp! In welcher schlechten Bad Boy Story bin ich denn jetzt bitte gelandet, dass irgendwelche fremden Typen denken hier Besitzansprüche an mich stellen zu können? Bevor die Sache hier noch eskaliert, mische ich mich besten mal ein.

,,Also erstens mal, lass mich sofort los, ich bin kein Gegenstand, den man sich einfach so nehmen kann. Zweitens, was denkst du, wer du bist, dass du mich als deinen Besitz bezeichnen kannst?! Und drittens würde ich jetzt ganz gerne mal wissen, wo das Sekretariat ist, da ich mittlerweile fast schon 20 Minuten zu spät zu meiner ersten Stunde komme." Mit diesen Worten befreite ich mich aus den Armen des Fremden und lief weiter den Gang hinab. Kurze Zeit später hörte ich Schritte, die neben mir herliefen.

,,Sorry, dass ich mich nicht vorgestellt habe, ich heiße Oliver, bin 18 Jahre alt und wollte dir sagen, dass das Sekretariat in der anderen Richtung liegt." Ohne ihn anzusehen wusste ich dass er gerade wie blöd vor sich hin grinst. Ich bliebe stehen und drehte mich zu ihm um. Er war gut einen Kopf größer als ich, hatte hellblonde Haare und warme blaue Augen, mit denen er mich musterte. Wie zu erwarten grinste er mich an. ,,Okay, Oliver, dann zeig mir doch bitte wo jetzt dieses dämliche Sekretariat ist, damit ich wenigstens noch pünktlich zu meiner zweiten Stunde komme.", antwortete ich ihm augenverdrehend.

,,Natürlich, immer hier entlang.", sagte er belustigt und lief wieder in die Richtung, aus der wir eben gekommen sind. Und tatsächlich, keine zwei Minuten später stand ich schon vor der Tür zum Sekretariat. ,,Bitteschön Madam, das Sekretariat.", sagte Oliver grinsend.

Ist der auch mal nicht gut gelaunt?

Achso, ganz vergessen, darf ich vorstellen: meine innere Stimme May, die immer alles besser weiß und mich schon öfter auf die Palme gebracht hat. Ja, sie bestand darauf, dass ich sie May nenne, man könnte uns ja sonst für dieselbe Person halten. Was wir ja auch gar nicht sind. (Man bemerke den Sarkasmus.)

Schön, dass du so ausführlich über mich berichtest, aber wie wäre es, wenn du dich mal bei deinem Ritter in schillernder Rüstung bedankst, dass er dir gezeigt hat wo sich dieses blöde Sekretariat befindet?

Jaja, schon gut. ,,Danke für deine Hilfe, Oliver. Man sieht sich.", sagte ich noch, bevor ich meine Hand hob, klopfte und nach dem 'Herein' eintrat. Kurz bevor ich die Tür schloss, hörte ich noch wie er flüsterte: ,,Schneller als du denkst." Verwirrt schüttelte ich meinen Kopf darüber und schaute dann die freundlich, lächelnde Sekretärin an. ,,Guten Tag, was kann ich für Sie tun?", fragte sie mich. ,,Tut mir leid, ich bin spät dran. Ich bin die neue Schülerin Mia." ,,Ah, natürlich. Hier sind deine Unterlagen. Viel Erfolg." Ich bedankte mich und machte mich dann auf den Weg zu meinem Spind und anschließend zum Unterricht.

Acht Stunden und ewig viele Vorstellungen meinerseits später, hatte ich es geschafft. Ich ging noch einmal zu meinem Spind, bevor ich mich auf den Heimweg machte. Auf halber Strecke merkte ich, dass jemand neben mir lief. ,,Na, so große Sehnsucht nach mir gehabt?", fragte ich den neben mir laufenden Oliver. ,,Ich muss doch schauen, ob die Prinzessin gut nach Hause kommt.", antwortete er lachend. ,,Außerdem wollte ich fragen, ob du denn so gütig wärst mir deinen Namen zu verraten." ,,Mh, da muss ich ganz stark überlegen....Nein.", antwortete ich ihm. ,,Nagut, bekomme ich dann wenigstens deine Nummer?", fragte er. ,,Steht im Telefonbuch neben meinem Namen.", antwortete ich noch, bevor ich in unseren Garten einbog, da wir mittlerweile bei mir angekommen waren. ,,Ich werde deinen Namen schon noch herausfinden, Honey.", sagte er noch grinsend, bevor er um die Ecke bog und verschwand.

Träum weiter.

Da muss ich dir diesmal sogar Recht geben, May.

My wolf and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt