Kapitel 17

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,,Aber wenn Logan ein Vampir ist, wie kann er dann in die Schule gehen, in die Sonne gehen und normales Essen zu sich nehmen? Ich dachte Vampire würden bei einem einzigen Sonnenstrahl zu Staub zerfallen und sich nur von Blut ernähren?" ,,Du schaust eindeutig zu viele Filme, Mia.", antwortete Oliver mir schmunzelnd, ,,Es stimmt zwar, dass Vampire eigentlich nicht in die Sonne gehen können, aber sie haben einen Pakt mit einer der zwei Hexen hier geschlossen, welche ihnen die Fähigkeit gegeben hat, im Sonnenlicht wandeln zu können. Aber die andere Sache ist einfach nur ein Mythos. Vampire brauchen Blut um am Leben zu bleiben, aber sie können auch ganz normale Sachen wie Burger essen. Das einzige was wirklich stimmt ist, dass Vampire unsterblich und unglaublich stark und schnell sind. Aber das mit der Unsterblichkeit ist so eine Sachen bei denen, denn die setzt erst ab dem 25. Lebensjahr ein, das heißt bis dahin können sie altern und auch, durch zum Beispiel einen Autounfall, sterben. Aber ab dem 25. Lebensjahr altern sie nicht mehr und es wird schwieriger sie zu töten." ,,Und wie hat es dein Vater dann geschafft Logans Vater umzubringen?" ,,Er hat ihm das Herz rausgerissen.", sagte mir Oliver ohne jede Emotion in der Stimme. Durch seine Worte wurde mein Mund ganz trocken und ich musste einmal kräftig schlucken.

Nachdem wir uns noch zwei Stunden unterhalten haben, mache ich mich auf den Nachhauseweg. Unterwegs denke ich über die neuen Informationen nach, die ich heute erhalten habe. Das Vampirsein erklärt mir jetzt zumindest, warum Logan so bleich ist und warum seine Augen so eine seltsame Farbe haben.
Da ich nicht direkt darauf achte wo ich hingehe, stelle ich irgendwann fest, dass ich mich verlaufen habe. So ein Mist aber auch!

Du bist echt dämlich, wie kann man denn bitte nicht bemerken wo man hinläuft?!

Ich bin auch nur ein Mensch!
Ich drehe mich einmal um mich selbst, aber nichts hier kommt mir bekannt vor. Ich hole mein Handy aus meiner Tasche und wähle Olivers Nummer, aber nach dem zweiten Tuten bricht der Anruf plötzlich ab. Als ich genervt auf mein Handy schaue, fällt mir auf, dass tatsächlich mein Akku alle ist.
Das kann doch nicht wahr sein!

Nachdem ich zehn Minuten in der Gegend herumgeirrt bin, habe ich zumindest schonmal den Waldrand gefunden. Ich laufe hinein und komme nach über einer halben Stunde bei der Lichtung an, wo ich Oliver und das Rudel zum ersten Mal gesehen habe. Jetzt ist aber alles ganz ruhig und ich setze mich zum Verschnaufen auf einen alten Baumstumpf. Es ist ganz schön anstrengend, eine Tasche mit Block, Kamera und einer Federmappe durch die Gegend zu schleppen. Ich schaue mir noch einmal die Zeichnung von Ryan an und versuche mich an meinen Traum zu erinnern. Irgendetwas muss mir doch dabei entgangen sein...

Plötzlich höre ich ein Kancken im Unterholz und mein Blick fällt automatisch auf die gegenüberliegende Seite der Lichtung, aber da ist nichts. Als ich mich langsam beruhige höre ich ein tiefes Knurren hinter mir. Augenblicklich stehe ich auf und drehe mich um. Vor mir steht ein riesiger schwarzer Wolf und schaut mich aus seinen roten Augen bösartig an. Ich versuche ganz langsam zurückzuweichen, jedoch folgt mir der Wolf, sobald ich auch nur einen Schritt nach hinten mache, sofort. Auch andere Methoden abzuhauen scheitern. Als ich keinen anderen Ausweg sehe, renne ich über die Lichtung in den Wald und versuche mich durch den dicht bewachsenen Waldboden zu dem Rudelhaus durchzukämpfen. Mir schlagen tiefhängende Äste von Bäumen und Sträuchern ins Gesicht und hinterlassen dort Schrammen und Kratzer. Da meine Ausdauer nicht die beste ist und ich keine Ahnung habe, ob ich es überhaupt bis zum Rudelhaus schaffe, drehe ich mich um und schaue, wie viel Abstand der Wolf noch zu mir hat. Aber als ich nicht aufpasse, stolpere ich über eine Baumwurzel und falle hin. Ich versuche mich aufzurappeln, aber der Wolf ist direkt hinter mir und zwingt mich, am Boden zu bleiben. Da ich nicht anders kann, als liegen zu bleiben, da ich kaum noch Luft bekomme, kauere ich mich zusammen und ziehe meine Knie ganz nah an meinen Körper heran. Der Wolf beugt sich zu mir runter und knurrt mich laut an, so dass ich zusammenzucke und mir heiße Tränen über die Wange laufen. Schnell wische ich sie weg und halte meine Hände vor meine Augen. Ich darf ihm meine Tränen nicht zeigen, wer weiß, was mir sonst passiert. Da ich mir nicht zu helfen weiß und auch keine Ahnung habe, wo ich gerade bin, bleibt mir nur eine Möglichkeit. Ich atme tief ein und aus, sammele alle meine Kräfte und schreie ganz Laut nach Hilfe, in der Hoffnung, dass ich nah genug am Rudelhaus bin, so dass mich Irgendjemand hört.
Sofort nach meinem Schrei knurrt mich der Wolf wieder an. Ich frage mich warum er mich nicht gleich angreift und worauf er wartet, deswegen nehme ich meine Hände von meinen Augen um ihn anzuschauen. Was ich sehe bringt das Blut in meinen Adern zum Gefrieren und schnürt mir die Luft ab. Die einst roten Augen des Wolfes leuchten auf einmal eisblau, aber trotzdem steht er noch immer mit gefletschten Zähnen über mir und blickt mich an. Ich bin wie hypnotisiert von seinem Blick und kann mich nicht bewegen und atme nur ganz flach.
Plötzlich höre ich eine tiefe Stimme in meinem Kopf, aber ich weiß nicht woher sie kommt. 'Wenn du dich auch nur einen Zentimeter wegbewegst, werde ich dich umbringen!'
Danach verstummt die Stimme wieder. Der Wolf über mir legt seinen Kopf in den Nacken und heult laut auf. Plötzlich fängt der Boden an zu beben und eine Horde Menschen strömt durch den Wald auf uns zu. Sie bewegen sich so schnell, dass ich gar nicht feststellen kann, ob es zwanzig oder doch hundert Leute sind, die da auf uns zukommen. Aber eine dieser Personen kommt mir seltsam vertraut vor und sobald sie bei uns ankommt, schnappe ich mach Luft, als ich ihn erkenne. ,,Hallo Mia, lange nichts mehr von dir gehört.", spricht er mich mit einem schiefen Grinsen an. ,,Logan."

My wolf and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt