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„Nein! Bitte! Bitte tun sie mir nichts!" Ich lache auf und drücke die Frau an die Wand. Mit meinem Finger fahre ich ihren Hals auf und ab und suche nach einer guten Stelle. Tränen laufen ihr über's Gesicht und ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen. Ich zeige kurz meine Zähne und ramme sie ihr dann in den Hals. Um sie vom schreien abzuhalten, halte ich ihr meine Hand vor den Mund und ein gedämpftes Wimmern ist zu hören. Ihr Körper wird immer schwächer und sie knickt ein. Ich sauge sie bis auf den letzten Tropfen Blut aus und lasse sie dort liegen.

Genüsslich lecke ich mir das Blut von den Lippen und laufe durch die Straßen Seouls als wäre nichts gewesen. Hier und da treffe ich auf betrunkene Jugendliche und versuche nicht zu Kotzen. Dieser Gestank ist echt nicht auszuhalten. Angewiedert laufe ich unauffälig  so schnell es geht weiter, eines der Nachteile Vampier zu sein, ist das man Gerüche viel intensiver warnimmt und der Geruch von Betrunkenen ist fast schlimmer als Scheisse.

Sobald niemand in der Nähe ist springe ich auf ein Dach und gehe so die letzten Meter bis ich in meinem 'Zuhause' ankomme. „Mark! Du sollst doch aufhören Menschen anzugreifen!" Genervt laufe ich in mein Zimmer und mein 'Erzeuger' läuft mir nach. „Wieso sollte man mit etwas gutem aufhören Jaebum?" „Weil es nicht gut ist! Du weist genau wie gefährlich es ist Menschen zu jagen!"

Ich seufze auf und schaue ihn an. „Solange ich aufpasse, wird nichts passieren. Du kannst mich nicht davon abhalten und Vegetarier werde ich auf keinen Fall. Tier Blut schmeckt nach nichts und ich fühle mich nie Satt. Ich weis garnicht wie du so viele Jahrzehnte davon leben konntest, das ist doch wiederlich. Auserdem stinkt das Zeug dazu noch fürchterlich." „Mark..ich weis, dass die Versuchung nach Menschenblut enorm groß ist aber wir sollten uns anpassen. Wenn du nicht sterben willst hör auf mich."

„Was ist, wenn ich sterben will?" Ich stehe auf und komme ihm entgegen. „Was ist, wenn ich es Satt habe unendlich lang zu leben? Was ist, wenn ich endlich erlöst werden will? Was ist, wenn ich es leid habe ein Mörder zu sein? Ob Tier oder Mensch, für mich hat beides nur eine Bedeutung und das ist Nahrung. Menschen sind genauso wie Tiere für mich. Sie sind nichts besonderes, nur weil sie aufrecht gehen können und einen höheren IQ haben als Tiere. Menschen machen diese Welt doch nur von Tag zu Tag schlimmer, also wieso sollte ich ihnen den Gefallen tun und meinen Hunger nicht an ihnen auslassen? Falls ich erwischt werden sollte und dazu verdonnert werde zu sterben, interessiert es mich nicht und das weist du ganz genau!"

„Mark bitte.." „Nein Jaebum! Du hast mir dieses Leben aufgedonnert obwohl ich dich nicht darum gebeten habe! Ich wollte nie ein Monster sein! Jetzt bin ich es also wieso sollte ich es dann nicht nutzen?" Zischend verlasse ich das kleine Haus wieder und versuche die in mir kochende Wut zu kontrollieren.

Bis zum Morgengrauen vertreibe ich mir die Zeit damit, durch die Straßen zu laufen und mir ein Opfer zu suchen. In dieser Nacht waren es zehn und mein Hunger ist für diesen Monat entgültig gestillt. Obwohl ich mir nichts aus deren Leben mache, versuche ich trotzdem so wenige wie möglich zu töten. In dieser Nacht...habe ich auch wieder meine Familie beobachtet. Alle schliefen und ich lief im Haus auf und ab. Der kleine Schrein mit Bildern von mir steht immernoch.. Meine kleine Schwester schlief tief und fest genauso wie mein Vater, nur meine Mutter hatte wie immer Probleme beim schlafen.

Ich bettete ihren Kopf auf meinen Schoß und fuhr ihr durch's Haar. Tränen liefen mir über's Gesicht und ich wünschte mir, endlich erlöst zu werden. Hätte mich Jaebum damals nicht gefunden und mitleid mit mir gehabt, müsste ich nicht Menschen umbringen um zu 'essen'. Ich würde in einem Grab liegen und schlafen. Nie wieder aufwachen..meine Ruhe haben.

Vampire ||Markson||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt