Kapitel 10

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Als dieser Jemand sich von mir löste, sah ich in Jakes Augen. Sie glänzten und er freute sich so uns zu sehen. Wir holten ihn rein und redeten dann über das weiter, mit was wir angefangen hatten. Ruby und Lia erzählten ihm noch von der Party und meinen Aussetzern. Ich spürte seine warmen Arme, die er von der Seite um mich legte. Er lachte, doch tröstete mich nebenbei. Diese Angewohnheit, mich immer zu trösten und doch so cool zu sein, vergötterte ich an ihm. Als die Anderen anfingen, ihm vom Sommercamp zu berichten, lachte er noch mehr. Kurz darauf sagte er: "Das tut mir aber leid, dass ihr die zwei Wochen mit den Lehrern und anderen Idioten verbringen müsst." Wir sahen ihn an. Wollte er nicht mitkommen? Weiß er, wer noch mitkommt? Wie aus Reflex fragte ich: "Wer denn zum Beispiel?" Jake schaut zu mir: "Naja, zum Beispiel ich," gab er als Antwort und lächelte. Wir freuten uns und redeten weiter. Auf einmal sprang Jake auf und suchte meine Granny. Er kam mit einem etwas beleidigten Blick wieder. "Was los?", fragte ich ihn, worauf er nur antwortete: "Ich war doch neulich hier wegen des Jobs, hab das doch aber vergessen und jetzt wollte ich doch noch mal fragen und sie hat mir gesagt, dass da nebenan irgend eine Frau wohnt, deren Neffe auch Jobs sucht und schon einen hat, aber noch einen will. Phh." Ich fing an zu lachen und ging auch zu meiner Granny. Nach einigem Betteln brachte ich sie dazu, dass beide arbeiten dürften. "Du fängst Montag nach dem Camp an!", sagte ich kühl bevor ich ihn umarmte. "Wie jetzt?", fragte er nachdem wir uns gelöst hatten. Ich erklärte ihm, dass ich meine Granny dazu gebracht hatte beide einzustellen. Er freute sich wie ein Honigkuchenpferd.
Die drei wollten sich in dem Ort mal ein bisschen umsehen. Da ich sowieso schon jeden Winkel hier kannte, entschied ich mich, zu Hause zu bleiben. Also ging ich in den Keller an den Flügel und begann zu spielen. Let it go, aus dem Film Frozen, spielte ich zu erst. Danach versuchte ich mich an Say Something und das was ich sonst noch so auswendig konnte. Jemand versuchte die Treppe runter zu schleichen, aber deieser Jemand, der sich als meine Granny heraus stellte, trampelte wie ein Elefant. Sofort hörte ich auf zu spielen. Wenn ich Zuhörer habe, bin ich immer so aufgeregt, dass ich, wenn wer unerwartet kommt, sofort aufhöre zu spielen. Meine Granny setzte sich neben mich auf den Hocker und fragte, ob ich ihr was vorspielen könnte. Nach kurzem Überlegen, was sie mochte, spielte ich die Titelmusik der Schönen Welt der Amelie. Es schien ihr sehr zu gefallen, da sie mit schwang und beinahe anfing zu tanzen. Darüber freute ich mich, weshalb ich meine Aufregung vergaß. Als das Stück zu Ende war lächelte sie mich an und ich spielte einfach weiter. Nach ungefähr einer Stunde, die wir zusammen spielten und tanzten, gingen wir in die Küche, um etwas zu Trinken zu holen. Während wir unseren Saft mit nach draußen brachten, erzählte ich meiner Oma von dem Camp. "Oh, wie schön. Ich liebe campen. Man ist so nah an der Natur und überhaupt ist es wie Urlaub.", bekam ich als Antwort. Sie munterte mich ein wenig auf, wenn auch nicht so viel. "Brauchst du ein Zelt oder Schlafsack oder noch ein paar Wandersachen?", fragte sie nachdem sie aus ihrem Glas getrunken hatte. Ich hatte keine Ahnung, ob wir zelten oder vielleicht in einer Hütte mitten im Wald wohnen würden. Plötzlich kamen meine drei Freunde über den Zaun geklettert und auf uns zugelaufen. Wir starteten eine Konversation, als ich auf das Thema Camp zu sprechen kam. "Lia...", sagte ich super süß und zog das a besonders lang "Sag mal müssen wir da in Zelten schlafen?", war ich nun nicht mehr ganz so freundlich. "Wenn ja, dann lebst du nicht mehr lange!", sprach ich nun mit wütendem Unterton. Sie grinste mich an und sagte: "Ne, wir wohnen in so Holzhütten. Ich weiß doch, dass dich dort keine 10000 Pferde hinbekommen hätten.", man muss wissen Pferde sind neben Katzen, Hunden und Hasen meine absoluten Lieblingstiere. "Wieso Pferde, wenn Leon dort auch ist, dann hätte sie wahrscheinlich alles gemacht.", lachte Jake los. Ich stand auf, verschränkte meine Arme vor der Brust und zog die Augenbrauen hoch. Ich konnte nicht fassen, dass er das gesagt hatte. Leider brachte es nichts aufzustehen, da Jake immernoch einen Kopf größer ist als ich. Ich schlug ihm gegen die Schulter und er tat auf beleidigt. Ich sah zu meinen Freundinnen und hatte eigentlich gehofft, dass sie mich verteidigen würden, aber nein, sie mussten ja einen Lachflash haben und mich im Stich lassen. Ich verdrehte die Augen und brachte endlich ein Wort raus: "DER, mein Engelchen, würde mich nur dazu bringen meine Sachen zu packen und ganz weit weg zu sprinten." "Also bringt er dich doch zu viel, wenn er hinter dir her wäre.", lachte Jake nun auch mit. Ich dachte darüber nach und musste wohl oder übel zugeben, dass er Recht hatte. Ich lachte mit und half noch meinen Großeltern bei ihrer Arbeit. Lia und Jake fuhren nach dem Abendessen mit dem Bus zurück und Rubs und ich wollten dann auch ins Bett gehen. Ich zog mir nach dem duschen meinen Schlafanzug an, der eigentlich aus einer Stoffshorts und einem T-Shirt bestand. Als ich zurück in meinem Zimmer war lag Rubs schon, in ihre Decke eingekuschelt, schlafend im Bett. Also versuchte ich möglichst leise zum Bett zu schleichen, auch wenn das bei knarrenden Holzlatten nicht gerade einfach ist. Ich legte mich zu ihr, aber musste die ganze Zeit über Jakes Aussage nachdenken. Hatte er wirklich Recht? Leon hatte doch keinen großen Einfluss auf mich, oder doch? Ich würde ihm nie hinter her rennen, wie Melissa und ihre Freundinnen. Hinter mir her laufen würde er nicht, warum sollte er auch. Ich glaub ich mache mir darüber zu viele Gedanken. Langsam wurde ich müde, aber ich konnte einfach nicht schlafen. Als ich doch endlich meine Augen schließen konnte, träumte ich noch davon, wie erst Melissa und ich auf einer langen Laufbahn hinter ihm her rannten und er dann alles umdrehte und die Beiden hinter mir her waren.
Am nächsten Morgen konnte ich erst nur über den Traum schmunzeln, aber dann machte ich mir wirklich Sorgen über diese Nachtgeschichten. Den restlichen Tag hatte ich laut meiner Granny frei und wollte mich erstmal ein bisschen sonnen, aber...

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Na... Mit Jake gerechnet?

Und ja..  Der cut ist schon wieder an einer dämlichen Stelle.

Viel Spaß mit dem Nächsten Kap.
Tizi ♡

A SummerstoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt