Kapitel 19

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Aber Leon hielt sich nicht zurück. ...

"Melissa, ich wüsste nicht, was dich das angeht, aber da Lil ja zuerst Wahrheit genommen hat, werde ich mal antworten. Also, zähl ich mal das zusammen Baden, voreinander umziehen und im Bett zusammen, kommt schon ein bisschen was bei rum."

Was hat er da gemacht? Er hatte es zwar fast Wahrheitsgemäß erzählt, aber es hat sich so angehört, als ob ich mit ihm schon oft geschlafen hätte. Ich wollte weg, aber ich war kraftlos und machtlos gegenüber meines Körpers.

"Ähm, Leon ist dran." Sagte der Typ von vorhin. Ich glaub er heißt Drag. "Wahrheit." Gab er von sich. "Ist Lil noch Jungfrau? Fragte eine von Melissas Anhängerinnen. "Frag sie doch selbst." Gab Leon als Antwort.

Endlich mal eine halbwegs vernünftige Antwort. Nach einiger Zeit und einigen Drinks, durch 'die Pflicht', war mir nicht mehr ganz so gut und ich wollte etwas an die frische Luft.

Draußen war es angenehm kühl und ein leichter Wind wehte in mein Gesicht. Ich ließ mich auf einem der Gartenstühle nieder und genoss die leichte Brise. Es war zwar nur ein wenig leiser als drinnen, dennoch kam es mir ganz still und ruhig vor. Kurz schloss ich meine Augen, als mich plötzlich etwas leicht warmes umhüllte. Ruckartig schlug ich meine Augen auf und drehte meinen Kopf in die andere Richtung. Auf meinen Schultern lag eine große Jacke und ich erkannte im Dunkeln einen etwas größeren Jungen.

Es war mein Cousin, der mich angrinste. "Du wirst noch krank, Kleine." "Ich Bitte dich, Ben, ich werde schon nicht krank." Irgendwie hörte es sich an, als ob ich ein bisschen angetrunken wäre. "Sag mal, Lilli, lallst du? Hast du etwa getrunken?" Stellte jetzt auch Ben lachend fest. "Nö, ich trinke nicht. Gut vielleicht ein oder zwei Becher, mit irgendwelchem Alkohol.", versuchte ich mich raus zu reden. Das funktionierte aber nicht ganzso gut. "Liliana, du hast noch nie viel getrunken und warst auch noch nie dafür zu begeistern. Du verträgst nicht so viel. Hör auf. Wenn du noch mehr trinkst, geht es dir morgen richtig scheiße. Du musst das trainieren, wenn man das so sagen kann."

Tada, die Predigt meines Cousins. Wenn er meinen Namen voll aussprach, bedeutete das nie was Gutes. Um weiterer Konversation oder gar einem Disput aus dem Weg zu gehen, sagte ich nur 'Jaja' und stand auf. Seine Jacke gab ich Ben zurück, bevor ich mich wieder nach drinnen begab. Ein bisschen Bewegung würde mir jetzt gut tun. Also ab auf die Tanzfläche.

Am anderen Ende des Wohnzimmers konnte ich zwei farbenfrohe Haarschöpfe erkennen. Ich bahnte mir meinen Weg durch die tanzende Menge. "Wo warst du denn?" Hörte ich meine Freundin fragen. "Erst hab ich mit ein paar Leuten Wahrheit oder Pflicht gespielt und dann war ich draußen." Schrie ich über die Musik, zumindest versuchte ich es. "Ok, ich hatte mir schon Sorgen gemacht, du hättest dir hier einen rausgesucht und verführt." Lallte Ruby. Also wirklich, sie war ziemlich voll, weshalb ich ihr nicht übel nahm, was sie sagte.

"Wo ist dein Freund?" Fragte ich sie. Sie sah mich erst blöd an, aber dann sagte sie, er wollte kurz raus. Lia hatte sich in die Küche verzogen. Sie wollte sich noch was zu trinken holen, kam aber ewig nicht wieder. Um genau zu sein, kam sie gar nicht wieder. Da ich Ruby nicht abhalten konnte zu trinken, war sie nach kurzer Zeit komplett zugedröhnt.

Meine soziale Seite, die trotz Alkohol noch immer da war, brachte mich dazu, meine Freundin in ihr Zimmer zu bringen. Ich schleppte das Mädchen die Treppe hoch, an den knutschenden Paaren vorbei und öffnete die Tür zu Ruby's Zimmer. Hätte ich das nicht gemacht, wäre es besser gewesen. Olivia saß da auf dem Bett und auf dem Jungen, den sie in der Küche kennengelernt hatte. Also da soll noch mal Jemand was gegen Essen sagen. Lia war gerade dabei den Typen auszuziehen und ich schlug die Tür wieder zu.

In der Hoffnung, das Schlafzimmer sei frei, trat ich zum Nachbarzimmer. Es war abgeschlossen, aber ich sah, dass Ruby einen Schlüssel bei sich trug. Ich zog den Schlüssel von dem Armband und schloss auf. Meine Hoffnung keinen vorzufinden, bestätigte sich. Was für ein Glück.

Ich zog die Tür hinter uns zu und schloss von innen ab. Ruby hatte sich schon auf das Bett ihrer Eltern gelegt. Ich glaube nicht, dass sie mitbekommen hatte, was gerade in ihrem Zimmer abging, aber das ist auch besser so. Als ich bei ihr saß drehte ich sie ein Stück, um an den Reißverschluss ihres Kleides zu kommen. Sie war schon fast eingeschlafen, doch ich wollte sie nicht so dort liegen lassen. Als ich ihr Kleid abgestreift und ihr ihre Schuhe ausgezogen hatte, deckte ich ihren halb nackten Körper zu. So im Licht und wenn man nah genug an ihr war, konnte man sehen, dass ihr Lippenstift ein bisschen verschmiert war. Kein Wunder, sie schwärmt immer so von ihrem Louis und wie gut dieser küssen kann.

Ich legte mich noch kurz zu ihr und dachte an vorhin. Lia hatte nie so wirklich darüber gesprochen, was sie von Jungs erwartet, von daher konnte ich nicht sagen, ob sie sich an ihre Vorsätze gehalten hatte. Gut, der Typ war nicht hässlich. Er schien sportlich zu sein. Seine blonden Locken hingen ihm vorhin schon im Gesicht und er sah Austin ein kleines bisschen ähnlich. Aber nur ein kleines bisschen.

Ruby war mittlerweile voll eingeschlafen und so schlich ich mich aus dem Zimmer. Das Schlafzimmer hatte ich wieder abgeschlossen, damit keiner ihre Nachtruhe stören konnte. Jetzt war ich wieder allein. Mein inneres Ich konnte mich wieder überzeugen raus zu gehen. Ich wollte einfach dieser Meute, die sich gegenseitig die Luft zum Atmen nahm entfliehen.

Als ich die Tür öffnete kam mir wieder diese wunderbare Frische entgegen, die kurz darauf von Zigarettenrauch umrahmt wurde. Mein Blick schweifte durch den Garten, um den Übeltäter zu finden. Zu meiner Rechten, stand er. Ich kam ein Stück näher und sah Leon. "Na, du Luftverschmutzer." Fing ich an. "Bist du wieder am Werk?" fragte ich etwas belustigt.

"Peters, du hier? Willst du etwa mit die Umwelt verschlechtern?" Er grinste. Gott, wie ich dieses Grinsen hasse. "Nein, ich werde weder meine Umwelt noch mich schädigen, aber du übernimmst das ja. Wieso macht man sowas? Das ist sowas von schädlich und ekelhaft." Bambambam, da kam wieder mein Spaßverderber raus, aber hey, wer ist nicht gegen rauchen?! Ich war begeistert von mir, dass ich nicht mehr lallte. Mein Gehirn war noch da und auch voll im Gange. Perfekt, Alkohol hat keine Chance gegenüber mir.

"Was grinst du so? Naja, ich weiß auch nicht, hab damit mal angefangen und jetzt ist es so ne Gewohnheitssache.", wurde ich aus meinen Gedanken geholt. "Oki, dann hör doch damit auf und nimm dir ne andere Gewohnheitssache.", versuchte ich weiterhin ihn rum zu kriegen. Leon fing an zu lachen und sagte dann: "Zum Beispiel mit dir rum zu machen?...." wieder  dieses raue Lachen.

"Aber, warte mal.... Wenn du jetzt eine mit mir mit rauchst, dann ist die Packung leer und dann schwöre ich bei ähhhh, keine Ahnung was, dass ich nie wieder rauche." Hm, das war ein Angebot....

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Hello, meine Lieben
Also erstmal fröhliche Weihnachten, wobei es ja eigentlich schon wieder vorbei ist...

Was denkt ihr wie es weitergeht?  Raucht sie mit oder lässt sie es bleiben?
Vergesst nicht zu voten und kommentieren♡

Tizi☆

A SummerstoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt