Kapitel 32

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Als alle Sachen soweit verstaut waren, sah es nicht mehr ganz so furchtbar aus. Die Jungen waren immer einzeln und nacheinander in den kleinen Raum mit der Dusche, um sich umzuziehen. Ich verstand dieses System nicht. Wenn wir schon ein Bad hatten mit einer Dusche, warum mussten wir dann in ein anderes Gebäude auf das Klo? Ich hatte immer noch meinen Pyjama an, allerdings war das Bad gerade besetzt. Als ich mich genauer umsah, bemerkte ich, dass Leon fehlte. Mein Handy schien mir die perfekte Beschäftigung, während ich mich auf das Bett legte. Ich fand es ein wenig bequemer als mein vorheriges. Als ich mein Handy einschaltete, sah ich eine Nachricht. Ich erinnerte mich an gestern, als ich ja kurz vor dem lesen gestoppt wurde. Die Nachricht meiner Mutter wollte ich nicht mehr lange geschlossen lassen, weshalb ich auf What's App ging und las: 'Hallo meine Süße, wie geht es dir? Du meldest dich ja gar nicht. Es tut mir übrigens Leid wegen der letzten Wochen. Wir hatten wegen so dummen Gründen so viel Streit und ich hab dich einfach abgeschoben. Ich vermisse dich. Liebe Grüße von uns allen.'

Das war ja klar. Erst macht sie einen Fehler, dann merkt sie dass es tatsächlich ein Fehler war und dann macht sie einem ein schlechtes Gewissen. Schlechtes Gewissen deswegen, weil ich eigentlich erstmal nicht mit ihr reden wollte, aber jetzt würde ich mich schuldig fühlen, wenn ich die Entschuldigung nicht annahm. Ich wusste nicht, was zu tun war und schrieb unzählige Texte, die ich aber immer kurz vor dem Absenden wieder löschte. Sollte ich ihre Entschuldigung annehmen, oder sie ignorieren? Sollte ich ihr schreiben, wie es mir ging oder sogar, was mir passiert war? Sollte ich ihr jetzt auf einmal wieder verterauen? Würde sie wieder gegen mich antworten? Oder machte sie sich gleich zu viele Sorgen? Zu viele Fragen, die ich nicht beantworten konnte.

"Schreib ihr doch einfach, dass es dir gut geht und du es ganz in Ordnung hier findest und dass du dich nicht gemeldet hast, weil es hier keinen Empfang gibt. Dann schreib einfach ein ja und die Sache mit dem Vermissen hat sich gegessen." hörte ich eine tiefe Stimme neben mir, die mich so erschreckte, dass ich beinahe aus dem Bett fiel. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er neben mir saß und meine Nachrichtenversuche beobachtete. "Wie lange sitzt du schon hier?" fragte ich, da ich mir nicht so sicher war, wie lange ich schon schrieb. "Ein paar Minuten. Du hast mich nicht bemerkt?" "Ich muss ehrlich sagen, du kannst gut schleichen." Er lachte nur und ich schrieb das was er gesagt hatte. "Danke, der Text ist gut.", gab ich zu und er grinste. "Ich weiß." Angeber.

Alle meine Freunde waren schon startklar für den Tag und mit irgendetwas beschäftigt. Lia war an ihrem Handy, Jake wollte sich gerade auf den Weg zu Elli machen, denn er hatte sie zum Frühstück eingeladen. Louis und Ruby saßen knutschend auf ihrem Bett und Leon musterte mich. Moment, starrte er mich an? Aber wenn ich merkte, dass er mich anstarrte, starrte ich ja auch?! Schnell löste ich meinen Blick und errötete. "Du bist süß, wenn du rot wirst, Peters.", flüsterte er an mein Ohr und ich bekam Gänsehaut. "Kommt, lasst uns frühstücken gehen, ich habe mega hunger." warf Lia plötzlich in die Runde und dann knurrte auch mein Magen. 

Wir liefen in die Mensa und setzten uns mit den Tablets an einen großen Tisch. Ich blickte in eine Ecke und erblickte Jake mit Elli händchenhaltend und kurz davor sich zu küssen. Wie süß. "Guten Morgen ihr Lieben.", ertönte Abigails hohe Stimme. "Wie ihr sicher mitbekommen habt, gab es einige Zwischenfälle. Einer der Betreuer, ist abgereist, weil er zusammengeschlagen wurde. Die Hintergründe dazu gehen euch ja auch nichts an. Außerdem hat ein defektes Wasserrohr einen der Bungalows unter Wasser gesetzt. Ich weiß sogar, dass es von irgendwem zerstört wurde, bleibt nur die Frage von wem. Aber egal, jetzt geht es erstmal darum, dass die Mädels, die das betrifft umgezogen sind. Damit keine Beschwerden bei mir eingehen, kläre ich das gleich mit euch ab. Drei Mädchen werden in einem Bungalow der Jungen untergebracht. Das ist auch schon mit euren Lehrern abgesprochen und wir werden natürlich ein Auge darauf haben." Mit diesen Worten verschwand sie und ich bekam einen bösen Blick von Melissa. Um ihre Wut zu verstärkern, dachte ich mir binnen Sekunden einen Plan aus. Jetzt musste der Bad Boy nur noch mitspielen.

Glücklicherweise saß ich neben ihm und hatte daher die Chance den Plan umzusetzen. Ich griff nach seinem starken Arm. Er sah kurz zu mir und ich flüsterte nur. "Sie guckt böse." Daraufhin lächelten wir beide und er legte einen Arm um mich. Dann nahm er mit der anderen Hand einen Löffel gefüllt mit Müsli und hielt ihn mir vor die Nase. Langsam öffnete ich meinen Mund und er schob den Löffel hinein. Unsere Freunde starrten uns fragend an. Während unseres Auftritts fragten sie schon, ob sie etwas verpasst hätten oder ob wir durchdrehten. Ich blickte nach oben und sah Melissa mit ihren Anhängerinnen auf uns zu stapfen.

"Pah, Leon, jetzt ist es wohl offiziel? Wie kannst du nur so eine nichtsbringende Bitch gegen mich eintauschen?", fragte sie und unser ganzer Tisch fing an zu lachen. "Und du kleine Schlampe kannst damit rechnen, dass die nächste Woche kein Vergnügen wird. Glaub nicht, du hättest jetzt ein Recht darauf hier mit ihm rum zu machen." augenblicklich warf sie ihre Haare über die Schulter, drehte sich um und ging aus der Mensa. Leon und ich bekamen den Lachflash unseres Lebens, schlugen ein und ernteten immer noch fragende Blicke. "Was denn?", fragte Leon, so als ob das alles normal wäre. Ich erklärte kurz, warum wir das gemacht hatten. Sofort stimmten sie mit in unseren Lachflash ein.

Da der Tag nur halb gefüllt war, gingen wir nachmittags wieder zu dem See. Meine Musik versüßte mir den Aufentalt. Nach einigen Stunden wollten wir wieder zurück. Den steinigen Weg liefen wir Richtung Camp und kamen schon nach kurzer Zeit an. Da wir so lange weg waren, begann die Sonne langsam hinter einem Berg zu verschwinden. Kaum noch Schüler waren auf dem Gelände zu sehen. Möglicherweise lag das auch daran, dass es jetzt Abendbrot geben würde. Wir gingen gerade auf die Hütte zu, in welcher wir essen würden, als unsere drei aufgetakelten Schnepfen aus dieser traten. Provokant legte Leon einen Arm um meine Schluter und zog mich ein Stück näher. Dieser Geruch, den er immer mit sich trug, würde mich noch irgendwann verrückt machen. Ich grinste und sah zu ihm hoch. Auch er grinste und sah mir direkt in die Augen. Wie wunderschön diese Augen sind. Verdammt Lilli guck weg. Ich kann nicht, sie sind zu schön. Leon strich mit seiner Hand über meinen Arm, bis zu meiner Hand und ergriff sie. Dann zog er mich hinter sich her, denn unsere Freunde waren schon reingegangen. Erst jetzt fiel mir auf, dass die Prinzesschen außer Sichtweise waren, doch Leon hielt immer noch meine Hand fest in seiner. Genoss er es etwa, mir näher zu sein? Oder war es nur eines seiner Spielchen, die er spielte, um mich ins Bett zu befördern. Erst als wir bei unserem Tisch ankamen lies er von mir ab, was mich dann doch irgendwie traurig machte.
 

  
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Hey Leute,

Hier ist wieder ein neues Kap.

Da ich mich gestern auf eine Klausur vorbereiten musste, habe ich keine Zeit mehr gehabt das Kap zu formatieren und on zu stellen.  I'm sorry:)

Viel Spaß beim weiterlesen

Tizi♡♡

A SummerstoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt