Kapitel 38

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Der nächste Morgen begann für mich früher als für die Anderen. Vermutlich hatten sie gestern sehr lang durchgehalten. Mir kam die Idee meinen Koffer schon fertig zu packen, schließlich würden wir in wenigen Stunden los fahren. Während ich so eintönig alles ordnete, wurde ich wieder müde. Mein Blick ging automatisch auf die Uhr. In zwei Stunden wollten wir los und meine Freunde schliefen immer noch?! Ich ging zu Lia. "Hey Lia, wir fahren bald. Ihr müsst noch Koffer packen." "Hmm, haben wir diese Nacht schon gemacht.", nuschelte sie und drehte sich auf die andere Seite.

Tatsächlich hatte ich im Bad keine Sachen mehr gesehen und ihre Koffer lagen auch schon ordentlich nebeneinander. Wieso war mir das bis jetzt noch nicht aufgefallen? Als ich auch meine Sachen fertig gepackt hatte, setzte ich mich an die Bettkante. Mein Handy in der Hand haltend bemerkte ich etwas meinen Rücken rauf krabbelnd. Dadurch, dass ich mich erschreckt hatte, zuckte ich zusammen. "Guten Morgen Süße.", flüsterte Leon. "Guten Morgen.", gab ich zurrück und drehte mich zu ihm. Wie er da im Bett saß, man könnte es eher als liegen bezeichnen, war äußerst amüsant. "Wie spät ist es?", fragte er leise. Lange musste ich nicht überlegen, da mein Handy vor mir lag. "Wieso bist du schon wach?", fragte er nochmals, nachdem er die Zeit erfahren hatte. "Ich wollte noch Koffer packen." "Bist du damit fertig?", wieso durchlöcherte er mich denn? "Ja.", antwortete ich kurz. "Gut, dann leg dich wieder ins Bett.", nickte Leon und hielt die Decke ein Stück nach oben. Ich lächelte, weil es so süß aussah. Dann legte ich mich wieder hin. Ich war wieder müde geworden und jetzt war es wirklich entspannend wieder zu schlafen. Nach einiger Zeit wurde ich wach, als meine Wange gestreichelt wurde. "Ey, wach auf. Wir müssen in fünf Minuten vorne sein.", flüsterte Leon und sofort war ich hell wach. "In fünf Minuten?", schrie ich und alle drumherum nickten. "Tja, wenn du so lange schläfst...", lachte Jake mich aus, bevor er die große Tür öffnete. "Los, jetzt mach hinne. Wir wollen nicht die letzten sein.", drängelte jetzt auch Ruby. Genervt stand ich auf und zog mir den Pulli über, der neben mir auf dem Bett lag. Kurze Zeit später saßen wir in dem Bus.

Lia hatte neben mir Platz gefunden, ihre Augen waren geschlossen und ihre Kopfhörer im Ohr. Ich tat es ihr gleich, sodass ich nach kurzer Zeit zu meiner eigenen Verwunderung wegnickte. Als ich aufwachte strahlte die Sonne durch die Fenster. Ich bemerkte, dass ich an Jemanden gelehnt war, der weder aus Glas bestand, noch die Statur eines Mädchens hatte. "Guten Morgen.", grinste Leon ironisch. "Wo ist Lia?", fragte ich noch etwas benommen. "Die sitzt da hinten. Die spielen da irgendwas.", wurde mir erklärt. Meine Hand griff automatisch zu meiner Kaugummipackung, um den 'Morgengeschmack' zu vertreiben. "Willst du auch eins?" Leon schüttelte den Kopf und grinste dann wieder so dämlich. "Was?", fragte ich und überlegte, was ich falsch gemacht haben könnte. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und kam mir näher. In diesem Moment war ich sowohl froh, als auch peinlich berührt darüber, dass ich das Kaugummi im Mund hatte. Froh war ich, weil mein Mundgeruch auf jeden Fall weg war. Aber wenn man sich küsste, wäre es doof das Kaugummi im Mund zu behalten. Seine Lippen berührten meine und das all zu bekannte Kribbeln fuhr mir durch den Körper. Mit einmal hatte ich alle mir im Kopf schwirrenden Gedanken vergessen. Was für ein unglaubliches Gefühl. Seine Zunge fuhr erst über meine Lippen und dann in meinen Mund. Unsere Zungen betasteten sich, bevor er weiter meinen Mund erkundete. Aus der - gefühlt- hintersten Ecke meiner Wange kramte er das verstaute Kaugummi hervor. "Boar ekelhaft. Nehmt euch ein Zimmer.", hörten wir von hinten und lösten uns sofort. Ich drehte mich um und sah Melissa, die zwei Plätze hinter uns saß. Um sie noch zu provozieren, fragte ich zuckersüß an Leon gerichtet:

"Gibst du mir bitte mein Kaugummi wieder?" Er hatte es tatsächlich bei seinem Rückzug mit sich genommen. Leon schüttelte den Kopf. "Das ist jetzt meins.", lachte er, bevor er anfing darauf rum zu beißen. "Meins, deins, unseres... Ist doch egal, du kannst ruhig mit mir teilen.", wiedersprach ich. "Na dann hol es dir doch!", forderte er und grinste. Er würde nicht im geringsten daran denken, dass ich das wirklich mache... Oder? Wie auch immer, ich zog ihn einfach zu mir und schon küssten wir uns wieder. Als wir nach einer kurzen Ewigkeit  auseinander gingen, hatte ich den Kampf um das Kaugummi gewonnen.

Wenn ich so darüber nachdenke, ist das, was wir gemacht haben, richtig wiederlich, aber zu dem Zeitpunkt, war es eines der Lustigsten Augenblicke, die ich je hatte. Die Fahrt verlief schleppend. Immer wieder machten wir sinnlose Pausen, um die Fahrt weiter und weiter heraus zu zögern. 

Es war mittlerweile neunzehn Uhr, als wir in der Einfahrt meiner Großeltern ankamen. Eigentlich  wollte ich mich jetzt in den Pool legen und entspannen, aber mein Koffer und mein Zimmer und zu guter Letzt auch noch das endlose Erzählen über die vergangenen zwei Wochen, ließen mir keine Zeit mehr.  Als mich die Müdigkeit beinahe übermannte, beschloss ich ins Bett zu gehen. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass ich viele Nachrichten bekommen hatte. Würde es sich lohnen, meinen wertvollen Schlaf gegen ein paar dämliche SMS einzutauschen? Ja, es würde. Also entsperrte ich mein Handy und öffnete Whatsapp. Klassennachrichten, Freundesgruppe, Lia und Ruby, Leon... Leon! Wir hatten Nummern ausgetauscht, als wir vor unserer  eigen kreierten Hütte saßen. Sofort ging ich auf den Chat.

"Hey Babe, wie geht's dir? Würde dich ja gerne sehen, ist aber schon spät." Naww, das war süß. Er wollte mich sehen... Hach. Ich antwortete schnell: "Dann lass morgen treffen." Glücklicherweise war er online und schrieb sofort zurück. "Bin das We über weg." Dahinter hatte er einen traurigen Smilie gesetzt. Ich überlegte kurz, was wir machen könnten. Ich hörte eine Tür quietschen. Es gab nur eine Tür im ganzen Haus, die so knarrte. Es war das Schlafzimmer meiner Großeltern. Das heißt, sie gehen jetzt schlafen. Ich tippte: "In zwanzig Minuten an dem Bäcker von neulich, wenn das ok ist." Er schrieb nur 'perfekt' und schon zog ich mich an. Es war nicht weit zu dem Bäcker, aber ich müsste noch warten, bis meine Großeltern völlig im Schlaf versunken waren.

Nach  kurzer Zeit schlich ich mich nach draußen und folgte den Straßenlaternen die Straße entlang. Im Dunklen konnte ich einen Umriss erkennen, der meinem Freund gehörte. Meine Schritte wurden automatisch schneller und ein Grinsen machte sich auf meinen Lippen breit. "Hey Babe.", rief Leon schon bevor ich bei ihm stand. "Hey.", gab ich zurrück. Wir küssten uns kurz, bevor wir uns auf die Stufe vor dem Gebäude setzten. Eine ganze Weile saßen wir so da und erzählten. Irgendwann legte der grße Junge neben mir seinen Arm um meinen Arm und zog mich ein Stück näher. "Ich liebe dich.", flüsterte er in die Stille der Nacht. "Ich dich auch.", antwortete ich und lehnte meinen Kopf an ihn. Es war so unglaublich schön gerade, aber mittlerweile auch spät und kühl.

Mein Gähnen bestätigte meine Müdigkeit nur noch mehr. "Komm, lass uns gehen. Du bist schon voll fertig.", bemerkte er und ich nickte nur. Leon nahm meine Hand und so liefen wir Händchenhaltend in Richtung meines Übergangsheims. Leon zog mich noch ein Stück zu sich und legte seinen Arm erst um meine Taille, bevor er weiter nach unten rutschte. Seine Hand wanderte in meine Hosentasche und verweilte dort. Ich muss schon sagen, mein Hintern fror nicht mehr. Ich tat es ihm gleich und so liefen wir mit den Händen in der Hosentasche des Anderen. Der Weg war viel zu kurz, denn wir standne bereits nach fünf Minuten vor der Haustür. "Na dann, bis Montag.", verabschiedete ich mich und drehte mich in Richtung Tür. "Prinzessin, hast du nicht etwas vergessen?" Ich drehte mich wieder zurrück und ging einen Schritt auf ihn zu. Wir standen jetzt so nah, dass kein Bllatt Papier mehr dazwischen gepasst hätte. Ich stellte mich auf Zehenspitzen, um mit meinen Lippen Seine berühren zu können. Meine Hände fuhren über seine Arme in seine Haare und verwüsteten diese, während Leons Hände meinen Rücken auf und ab strichen. Diese Berührungen machten mich wahnsinnig. Er lief ein paar Schritte vorwärts, sodass er mich gegen eine Wand schob. Leon drückte sich gegen mich und zog meine Beine hoch. Jetzt stand er vor mir, meine Beine um seine Hüfte geschwungen und ich an der Wand gelehnt, während wir uns immer leidenschaftlicher küssten. Irgendwann bekamen wir keine Luft mehr und ließen von einander ab. Leon ließ mich runter und legte seinen Kopf auf meine Schulter. Wie weit musste er sich bitte runterbeuegn? Ich umarmte ihn noch kurz, bevor ich mich endgültig verabschiedete und im Haus verschwand.    

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Hey Leute,

Es gibt wieder ein neues Kap.

Sind sie nicht süß zusammen????

Freut euch schon auf die nächsten😏😉

Viel Spaß beim weiterlesen.♡

Tizi 😗

A SummerstoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt