Kapitel 40

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Als ich aufwachte, hatte ich schreckliche Kopfschmerzen. Ich bekam meine Augen kaum auf, doch es interessierte mich wirklich wo ich jetzt war. Ich schaute auf und drehte meinen Kopf soweit wie möglich, um den Raum weitestgehend zu erkunden. Es war ein altes Zimmer, schon total runtergekommen. Wie klischeehaft. An der einen Seite war ein Fenster, durch welches der Mond hineinschien und somit die einzige Lichtquelle war. Auf der anderen Seite stand ein altes Bett, dass einer Gefängnisbritsche ähnelte. Daneben ein Nachttisch. Vor mir erstreckte sich eine graue Wand, die mit Graffiti verziert zu sein schien. Da ich bisher keine Tür gesehen hatte, nahm ich an, diese sei direkt hinter mir. Ich wiederum saß auf einem Holzstuhl, meine Hände waren hinter meinem Rücken zusammen gebunden und meine Füße jeweils an eines der Stuhlbeine befestigt. In mein Mund war ein Tuch gesteckt, welches einen wirklich wiederlichen Geschmack hatte, weshalb ich es kurzerhand versuchte auszuspucken. Gar nicht mal so einfach, aber geradeso machbar. Die Geräusche, die ich dabei von mir gab, hatten wohl Jemanden angelockt, denn ich hörte, wie sich ein Schlüssel in dem Schloss drehte. Sofort schloss ich meine Augen und legte den Kopf auf die Brust.

"Guten Abend, liebste Liliana.", ertönte diese unverwechselbare Stimme. "Tu nicht so, als wärst du bewusstlos. Ich hab dich sowohl gehört als auch gesehen." Ich traute mich weder meinen Kopf zu heben, noch die Augen zu öffnen. "Sieh mich an, wenn ich mit dir spreche."; schrie er und mir wurde kalt und heiß gleichzeitig. Zwei Finger legten sich unter mein Kinn und zogen es nach oben. "Wer nicht hören will, muss fühlen.", sagte er mit einem Lachen in der Stimme, was jeder Taube gehört hätte. Auf einmal spürte ich einen stechenden Schmerz an meiner Wange, während mein Kopf von seiner Hand nach rechts gedrückt wurde. Er hatte mich ernsthaft geohrfeigt. Man schlägt verdammt nochmal keine Mädchen.

"Du bist Abschaum, du und dein beschissener Freund. Ihr habt es nicht anders verdient.", protestierte er. Moment, hatte ich gerade gesprochen? Verdammt. "Jetzt mach deine scheiß Augen auf! Ich will, dass du etwas siehst!", schrie er weiter und schlug mich nochmal, aber dieses Mal von der anderen Seite. Ich wusste nicht mehr, welche Seite mehr weh tat, weshalb ich seiner Anweisung folgte. "Na also, geht doch." sprach er jetzt wieder zuckersüß. Mir hingegen lief die erste Träne die Wange hinunter und darauf folgte die Nächste. "Hier Lilliana. Sieh genau her!" er zeigte mit dem Finger auf sein Gesicht und seine Arme. Alles war voll von blauen Flecken und Blutspuren. Auch die ein oder andere offene Wunde verzierte seine Haut. "Das war dein Freund. Dein ach so guter Held. Dein Retter." er machte eine kurze Pause. "Ha, wo ist er jetzt? Hmm? Jetzt kann dir keiner mehr helfen." Scott kam mir näher.

"Na, willst du wissen, wie ich dich hierher bekommen hab?", fragte er wieder sanfter. Ich nickte nur und er begann zu reden: "Dein Handy, Es lag da so und deine Freundin hatte mich nicht bemerkt. Ich hab es unauffällig genommen und meine Nummer durch Leons vertauscht. Tja..." Ich hasste mich innerlich dafür meine Sperre behoben zu haben und einfach die Situation nicht mehr hinterfragt zu haben. Scott trat noch einen Schritt näher und stand jetzt direkt vor meiner Nase.

"Aber nun zu dem eigentlichen Part, wieso du hier bist." wieder ein Pause, in der er sich eine meiner Haarsträhnen griff und sie um den Finger wickelte. "Ich habe an eine kleine Racheaktion gedacht. Er hat mich geschlagen und mein Vorhaben neulich schon unterbrochen, deshalb werden wir es jetzt zu Ende führen." Was verdammt nochmal meinte er? Ich überlegte und schon fiel es mir ein. Ich hatte es doch so gut verdrängt. Langsam wanderten seine Finger von meiner Haarsträhne über mein Gesicht und Hals zu meiner Brust. "Fass mich nicht an!" zischte ich und kassierte dafür noch einen Schlag. "Du hast hier nichts zu melden. Ich bin der Boss und du wirst das akzeptieren. Hast du verstanden?" Ich regte mich nicht, was ihn dazu motivierte, mir noch einmal eine Ohrfeige zu verpassen. Er hatte einen so harten Schlag drauf, dass ich beschloss seinen Anweisungen jetzt zu folgen. Ich könnte es sowieso nicht ändern. "Hast du verstanden?", fragte Scott noch einmal und ich nickte. Sein Grinsen, lies noch eine Träne bei mir frei. Vorsichtig knöpfte er mein Hemd auf. Ein bisschen weitete sich dieses mit jedem weiteren Knopf.

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