Kapitel 46

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"Was machst du?", fragte ich, nachdem er aufgestanden war. "Erstmal wollte ich das Zeug wegräumen und dann, mal sehen. Eigentlich müsste ich mal ein bisschen Sport machen, kannst mir ja helfen." Er zwinkerte mir zu. "Meinst du etwa, dass ich es nötig hätte Sport zu machen? Oder sollte das eine zweideutige Sportart sein?" Oh Gott, diese Zweideutigkeit, die er immer in seinen Aussagen versteckte. "Nein, weder noch, ich meine einfach nur, dass du mich motivieren könntest.", verdeidigte er seine Aussage und schon war ich peinlich berührt. Ich hab wohl was falsch verstanden.

Nachdem wir schnell Ordnung geschaffen hatten, gingen wir in Leons Zimmer, um uns andere Klamotten über zu werfen. Leon hatte letzt endlich einfach nur eine Jogginghose an, sodass sein Sixpack unheimlich zur Geltung kam. Wieso auch immer, fand ich einen Sport- BH in meiner Tasche. Den hatte mir Lia mal geschenkt, doch genutzt wurde er fast nie. Darüber hatte ich noch ein Shirt und eine Leggins. 'Let the motivation begin.' "Normalerweise geh ich ne Runde Joggen, aber ich will dich da nicht mit ziehen. Also lass uns Muskeltraining machen." Unterbrach er die Stille. "Ok. Was machen wir zu erst?" "Lass uns die Möbel zur Seite schieben." Das war mal eine sportliche Betätigung. Wir schoben alle Möbel des Wohnzimmers an die Wand und hatten jetzt genug Platz. "Da ich dich motivieren soll, geb ich dir jetzt die Anweisungen. Ähm, als erstes machst du ein paar Liegestütze.", kommandierte ich. "Alles klar. Erst ein paar Hardcore und dann ein paar normale." stimmte er zu. "Hardcore?" Was war denn hardcore? "Komm her.", bestimmte er und ich ging zu ihm. Er wies mich auf den Boden. Dann legte er sich vorsichtig auf mich und erklärte weiter: "Halt dich an mir fest und leg deine Beine um ich." Ok, das klang süß und sah sicherlich auch so aus. "Achtung, nicht runter fallen." Sprach Leon noch, bevor er sich aufstützte. "Woahh.", entwich mir leise, bevor ich anfing zu grinsen. Es fühlte sich an, als wäre ich ein Affe, der in ein Erdebeben geraten war. "Alles gut?", sorgte sich mein Freund und ich stimmte nur zu. Einige Liegestütze später, legte er uns sanft wieder auf den Boden. "Gut, jetzt normal. Ich wollte mich unter ihm durchrollen, dafür brauchte er mich schließlich nicht, aber nein, er ließ mich nicht. "Halt. Meine Motivation darf nicht weg gehen." Leon schmollte. Also blieb ich liegen und sah ihm in die Augen. Leon stämmte sich auf seine Arme und kam dann wieder nach unten. Als er unten war küsste er mich. Aha, deswegen seine Motivation. Unzählige Male wiederholte er das und ich fragte mich, wie lange er durchhielt. Nach dem gefühlt hundertsten Hochstämmen legte er sich erschöpft auf mich. "Danke Lilli. Du bist eine wahnsinnige Motivation. So viele hab ich noch nie geschafft." "Gerne doch. Und jetzt weiter, nicht ausruhen." Als Coach muss man auf seine Schützlinge aufpassen, bloß nicht trödeln. "Ja Chef. Was jetzt?" sofort stand Leon vor mir.

"Wie wärs mit sit ups? Das ist doch gutes Aufwärm-Trainig."

"Für Frauen vielleicht."

"Das ist ganz schön sexistisch. Aber naja, für mich ist sowieso alles der absolute Horror."

Erst lachten wir, doch dann blickte er mich finster an. 

"Jetzt bin ich dein Coach.", befahl Leon.

 Das meinte er nicht ernst? Ich hasse Sport. Erst Recht wenn ich es machen muss. Sicherlich tanze ich gerne mal und mag es auch im Pool zu schwimmen, aber so richtig Sport mag ich nicht. "Du brauchst gar nicht so blöd gucken.", neckte er mich. Leon hob mich hoch, sodass ich meine Beine um seine starke Hüfte schlingen musste. Seine Hände nahmen meine und er ließ mich langsam nach hinten fallen oder eher unten. Mein Shirt rutschte nach unten und somit ein Stück über mein Gesicht. "Zieh das aus. Das behindert dich nur." bat er während er mich wieder nach oben zog und mich dann des Kleidungsstückes entledigte. Wieder schob er mich zurück. "Komm hoch!" Befahl er. Ich versuchte seiner Forderung zu folgen und bemerkte, dass es zwar nicht einfach, aber einfacher als gedacht war. Vor allem, weil ich immer einen Kuss bekam, wenn ich oben ankam. Wir machten noch so viele Übungen zusammen, bis wir vor völliger Erschöpfung auf dem Boden landeten. "Ich kann nicht mehr." gab ich zu und drehte meinen Kopf zu ihm. Wir lagen nebeneinander auf dem Boden. Ich auf seinem und er auf meinem Arm. "Ich kann auch nicht mehr.", gab auch Leon zu und wieder verfielen wir in alt bekanntes Gelächter. "Lass uns was kochen. Ich hab Hunger." sagte Leon. Auch ich konnte meinen Hunger nicht bestreiten.

Wir liefen in die Küche und Leon fragte mich, ob ich Bock auf Pfannkuchen hätte. Natürlich hatte ich. Wer hat das nicht? Danach hob er mich auf die Küchenplatte und suchte alle Zutaten. Mein Freund versuchte sie in einer Schüssel zum Teig zu mischen. Das alles sah sehr professionel aus. Hust nicht. Leon schob sich zwischen meine Beine und stellte die Schale zwischen uns. "Probier mal." sprach er und hielt mir einen Löffel voll mit dem Brei hin. "Von rohem Teig bekommt man Bauchschmerzen." gab ich fachlich als Antwort. Sofort lies er den Teig runter laufen und hielt mir dann den Löffel entgegen, welcher nur noch umhüllt war von der süßen Paste. "Hier, nur ein Bisschen. Nur zum ablecken." Dabei zwinkerte er mir zu. Diese Anspielung war mehr als offensichtlich. Also nahm ich das Besteck und leckte verführerisch den Teig ab. Er schien sichtlich amüsiert und ein wenig auch verführt. "Hmm, schmeckt gut.", flüsterte ich und schluckte deutlich. Die unzähligen Teenagegeschichten, die ich gelesen hatte, zahlten sich jetzt aus.

Immerhin hatte er etwas ordentliches zusammengemengt, was er jetzt versuchte anzubraten. Es tat in den Augen weh zu sehen, wie seine Versuche die Eierkuchen zu wenden kläglich scheiterten. Die Küche würde er schön alleine sauber machen. "Leon stopp! Das kann ja keiner ansehen. Lass mich das machen." "Als ob du es besser könntest." War er beleidigt? Ich sprang von der Platte und schubste ihn bei Seite. Als wäre die Pfanne ausgetauscht gelang mir Einer besser als der Andere. Mein Freund staunte nicht schlecht, als sich die Pfannkuchen in der Luft drehten und gekonnt wieder auf dem Herd landeten. Meine Oma hatte mir das beigebracht als ich noch klein war und jedes Mal, wenn ich bei ihr war, hatten wir weiter daran geübt.

Nach einigen Minuten war der Teig im wahrsten Sinne des Wortes verbraten und ein kleines Festmal angerichtet. Zeit zu essen.

Nach dem Essen legten wir uns auf die Couch und sahen einen Film nach dem Anderen. Glücklicherweise keine Horrorfilme, denn ich hasste die. Wir hatten einige Komödien und Actionfilme raus gesucht und lagen irgendwie komisch verknotet da. "Übrigens, wir sollten so in ner Stunde los.", sprach Leon völlig Zusammenhanglos. "Ach, sollten wir das?" Na toll. Eine Stunde. Moment mal, ich musste nur duschen gehen, ein bisschen schminken und meine Haare machen. Ne Stunde reicht locker. "Ok, dann geh ich mich mal fertig machen." fügte ich noch hinzu und verließ dann das Wohnzimmer. 


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Hey Leute,

Hier ist das Nächste 😌

Nur noch 6 und es ist vorbei 😢

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Viel Spaß beim weiterlesen 😍❤

Eure tizi ♡

A SummerstoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt