Kapitel 11

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Aber... 

da hatte ich die Rechnung nicht mit Rubs gemacht. Kurz nachdem ich mich in einem Sommerkleid auf die Liege geschmissen hatte, schloss ich die Augen und merkte auf einmal etwas nasses auf meinem Kleid.

Ich öffnete also meine Augen und erblickte eine lachende Ruby mit einem leeren Wassereimer. Ihr Lachen machte mich so sauer, dass ich sie am Arm packte, Richtung Pool zog und sie reinschubste.

Allerdings hatte sie mich festgehalten und so flogen wir beide rein. Als ich auftauchte hustete ich kurz und lachte dann. Rubs reagierte genauso, doch stoppte ruckartig und schrie laut los. Da es so laut war, erschrak ich und zuckte zusammen während ich fragte "Was ist los, süße?" "MEIN HANDY!" Schrie sie und faste in ihre Hosentaschen.

"Es ist nicht wasserdicht." Während sich mein Lachflash wieder bemerkbar machte, wurde Rubs sichtlich nervöser. Plötzlich machte sie ein Gesicht wie zwanzig Jahre Regen. Dann schlug sie sich mit der Hand an den Kopf. "Ich hab es vorhin, als ich das Wasser geholt hab im Bad liegen lassen."

Nun war es  völlig aus. Ich konnte mich vor Lachen nicht mehr über Wasser halten und wäre fast ertrunken. Überhaupt nicht übertrieben. Langsam hechtete ich mich an Land und konnte nicht mehr aufhören zu lachen.

So witzig war es jetzt auch nicht, sprach meine innere Stimme. Jaja, meine innere Stimme meldet sich auch mal wieder. Langsam konnte ich mich beruhigen, da mir mittlerweile auch der Bauch schmerzte. Meine Limo wurde mir von meiner Freundin gereicht und sie setzte sich zu mir in den Rasen.

"Duu...", fing Ruby an und zog das 'u' unnütz in die Länge. "Was brauchst du?", fragte ich darauf, da ich genau wusste, dass sie was will. "Alsooo, ich hab dir doch erzählt, dass ich auch noch ne Party geben muss, damit die Sache endlich vergessen wird.", sprach sie weiter. Ich bewegte meine Hand, was heißen sollte, dass sie weiter redete.

"Also dachte ich, dass ich halt ne Party vor dem Camp schmeiße, sozusagen "Abschiedsparty". Ich weiß, ist ein bisschen übertrieben, aber naja. Das blöde ist nur, dass wir heute Donnerstag haben und damit bleibt uns noch das Wochenende, um die Koffer zu packen und die Party zu schmeißen. Das wiederum bedeutet, dass ich dringend deine Hilfe beim Packen, Planen und so brauche.", als sie das so runterratterte, hatte ich schon Angst, sie würde gar nicht mehr atmen.

"Also, hilfst du mir, bitte?", hängte sie noch dran, während sie ihren Hundeblick aufsetzte. "Du weißt, dass das bei mir nicht zieht, oder?", erklärte ich ihr mal wieder. "Ach komm schon.", wimmerte sie. Als ich anfing zu grinsen, sah sie mich mit einem verwirrten Blick an "Was?", fragte sie. "Ich hab doch noch gar nichts dagegen gesagt und du fällst fast auf die Knie, während du mich so anbettelst. Ich glaube ich muss meiner besten Freundin wohl oder übel helfen." sprach ich und sie hüpfte auf und ab. "Wir sollten uns erstmal umziehen, schließlich sind wir klatschnass.", fing ich wieder an, nachdem sie sich beruhigt hatte.

Also gingen wir in, man könnte doch sagen, mein Zimmer und suchten uns trockene Klamotten raus. Ich zog mir unter ein hellblaues Kleid meinen weißen Bikini und Rubs holte sich einen weißen Jumpsuit aus der Tasche. Dieser betonte ihre perfekte Figur ungemein und stand ihr perfekt.

Ach ja, ich beneide sie. Wie dünn ihre Beine sind und ihr Bauch, man sollte da schon fragen welcher Bauch. Dann muss sie natürlich auch eine super Oberweite haben und von ihrem Hinterteil fang ich gar nicht erst an. Kein Wunder, dass sie auch den perfekten Typen abbekommen hatte. Louis passte mit seinen braunen Haaren und den grünen Augen so gut zu Rubs.

"Alles ok, Süße? Du starrst mich so an." lächelte sie mich an. "Sorry, war in Gedanken versunken." "Über Leon?", fragte sie augenbrauenwackelnd. Ich schlug sie gespielt beleidigt auf den Arm und sie  lachte nur. "Worüber dann?" "Über.., ach naja, nicht so wichtig.",  ich wollte ihr nicht unbedingt sagen, dass ich auf ihre Figur und ihren Freund neidisch war. Nicht das ich auf Louis stehen würde, aber ich muss zugeben, er sieht nicht schlecht aus.

"Ach komm schon, jetzt interessiert es mich erst Recht!", schmollte sie. "Rubs, wenn ich dir das erzähle, dann kriegst du wahrscheinlich den Lachflash deines Lebens oder bist verstört. Vielleicht denkst du auch, ich würde dir deinen Freund ausspannen wollen..." Ich erwischte mich, wie ich das sagte und hielt mir die Hand vor den Mund. "Was?" fragte sie lachend. "Du?Haha Du würdest das haha doch nie haha machen. haha Er liebt haha mich doch haha, oder ist schon haha was passiert." Nun stieg ich in ihr lachen ein. "Nein, haha du hast haha Recht. Ich würde haha das nie machen."

Nachdem wir uns beruhigt hatten, machte sie wieder auf meine Gedanken aufmerksam. Irgendwann gab ich nach und erzählte ihr worüber ich nachgedacht hatte und sie nickte nur. "Du bist neidisch auf meine Figur? Gut ja, Louis sagt auch immer, dass meine Kurven keiner toppen kann. Aber das sind irgendwelche Gene. Du weißt, dass ich viel esse, man könnte es schon beinahe fressen nennen, aber trotzdem muss ich kein Sport machen. Ja ok, man kann schon ein wenig neidisch sein, ABER du musst gar nicht neidisch sein! Du siehst gut aus. Deine Kurven sind super und es kommt irgendwann ein Typ der die Ein oder Andere Speckfalte, die du meiner Meinung nach nicht hast, so richtig liebt." Sie betonte das 'aber'und lächelte mich danach an.

Ich schaute verlegen auf den Boden und musste daran denken, wie viele mir schon gesagt hatten, dass ich gut aussehe, aber ich denke jedes Mädchen fühlt sich irgendwie unwohl egal wie oft es von Anderen verleugnet wird. Als ich aufschaute grinste sie immernoch. Ruby setzte sich auf das Bett und klopfte mit der Hand neben sich auf das Laken. Ich setzte mich also neben sie und seufzte.
"Was ist los, Süße?" fragte sie. "Was ist, wenn das nicht passiert, wenn ich nur auf Jungs stoße, die mich nicht akzeptieren? Mich als fett oder hässlich bezeichnen?" klagte ich bedrückt. "Süße, komm mal runter. Du spinnst doch." Sie zog mich in eine lange Umarmung, wodurch es mir irgendwie besser ging. Nachdem wir uns gelöst hatten, gingen wir die Treppe runter und folgten dem Ruf meiner Granny in die Küche.

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