Kapitel 25

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Um fünf Uhr Morgens klingelte der dämliche Wecker. Wieso nur können meine Großeltern nicht neben der Haltestelle wohnen? Während ich mich aus dem Bett bis zum Schrank quälte, um meine Joggingsachen rauszusuchen, stellte sich mir immer wieder diese Frage. Was hab ich falsch gemacht, dass die Bushaltestelle nicht direkt nebenan ist? Ich kam zu dem Ergebnis: Ich kann nichts dafür. Meine Großeltern sind Schuld. Ich schlürfte den Flur entlang zum Bad. Vielleicht sollte ich noch duschen gehen... Meine Laune war tiefer gesunken als der Keller und meine Zeit knapp, doch ich konnte mich überwinden unter die Dusche zu springen.

Beim Aufdrehen des Wassers entwich mir ein schriller Schrei. Wahrscheinlich hatte sich meine Oma meine Laune schon vorgestellt und die Dusche eisig gestellt. Es war so kalt, dass ich definitiv wach war. Nach dem duschen, Zähne putzen und anziehen, fühlte ich mich besser. So frisch und angenehm. Meine schwarze Leggins hatte glücklicherweise kein Loch, das OversizeT-shirt passte perfekt darauf. Meine Haare hatte ich zu einem lockeren Zopf gebunden und meine Adidas Schuhe rundeten das Outfit ab. Meinen gefühlten 100kilo Koffer musste ich selbst schleppen...
Danach hatte ich mir mein Frühstück echt verdient. Wow, es gab Cornflakes. Immerhin kein Brot. Das hatte ich echt satt. Den Kaffeduft hatte ich schon auf der Treppe bemerkt, doch jetzt war er viel stärker. Meine Großeltern, versteckt hinter ihrer Zeitung,begrüßten mich beide nur mit einem "Morgen". Nachdem meine Frühstück verspeist und ein paar Brote für Unterwegs geschmiert waren, fuhr mich mein Opa Richtung Hölle. Meine Granny hatte mich extra lange gedrückt, weil sie mich ja nun zwei Wochen nicht sah. Ich konnte meinen Opa überreden einen anderen Radiosender einzustellen und so wechselten wir von Bach zu AlleFarben. Wesentlich entspannter für mich.

Meine Mutter hatte mir gestern ein kleines Päckchen gegeben mit dem ausdrücklichen Wunsch, es erst im Bus zu öffnen. Dabei hatte sie mir sogar noch ein Lächeln geschenkt. Ich überprüfte noch schnell mein Handgepäck. Handy, Päckchen, Kopfhörer, Ladekabel Portmonait und darin Geld, Karte, Perso und so weiter. Alles da, Glück gehabt. Nach einer Stunde Fahrt fühlte ich mich nicht gerade ausgeschlafen.

Mein Blick schweifte durch die Reihen, um meine Freunde zu finden. Streber, Normalos, Bitches... Moment, was suchen die denn hier? Das ist doch nichts für die. Die wollen nur den Netten die Ferien versauen. Badboys, natürlich, die volle Dröhnung und mitten zwischen denen auch Louis und Ruby. Ich nahm meine Sachen und ging zu ihnen. Dabei fand ich an der Seite Lia mit dem Typen von der Party rumknutschend und Jake gerade bei seinen Eltern. Da ich die Pärchen dann doch nicht stören wollte, zog ich es vor auf Jake zu warten. Als dieser mich sah, schien er ganz schön erleichtert und kam auch gleich zu mir. "Hey, bin ich froh dich zu sehen. Wollte jetzt nicht unbedingt mit den Pärchen abhängen."gab er zu. "Ach Jake, mir geht es genauso." antwortete ich und wir gingen dann doch zu unseren Freunden. Jake beobachtete die ganze Zeit ein Mädchen, die zwischen den normalen Menschen stand. Sie war blond und klein. Sie war sehr hübsch, trug kein MakeUp und ihre Figur war nahezu perfekt. "Wen starrst du an?" fragte ich ihn und er schüttelte mit dem Kopf so als ob er wieder in die Realität zurück gekommen wäre. "Sie ist in meinem Französischkurs. Sie heißt Elli und ich finde sie echt toll." schwärmte mein Kumpel und sah verträumt zu ihr. "Sie ist schlau und hübsch und sie lacht immer so bezaubernd." fügte er noch hinzu und ich dachte mir nur wie schön doch Liebe sein kann. "Sprich sie an." schlug ich vor doch er fing nur an zu prusten und zu lachen. "Als ob sie sich jemals für mich interressieren würde." Hm, was ein Argument. Wenn sie dich nicht kennt, wie sollte sie auch? dachte ich. "Das hatte sich Louis doch auch gedacht, bevor er sich mit Rubs verabredet hatte." versuchte ich ihm zu helfen, doch er schien noch nicht so ganz überzeugt. Dr. Verkupplung muss wieder an die Arbeit, war mein letzter Gedanke bevor der Bus eintraf.

Unsere Lehrer teilten uns erstmal in Mädchen und Jungen. Die Jungen mussten die Koffer einpacken, die Mädchen eigentlich nur hinbringen. Glücklicherweise stand Elli neben mir, sodass ich sie direkt ansprach. "Hey, du bist doch Elli. Nicht wahr?" Sie nickte. "Du kennst doch Jake aus dem Französichkurs." stellte ich weiter fest. Sie nickte. "Was hällst du so von ihm?" Boar diesem Mädchen muss man alles aus der Nase ziehen. "Ähm, er ist ganz hübsch, aber total eitel. Er ist auch gar nicht so dumm." sagte sie ganz leise und zog das 'so'noch in die Länge. "Hm ok. Würdest du ihn auch mal treffen?" fragte ich sie in dem gleichen Tonfall. "Äh ok, wieso nicht." Sie lächelte. Gott sei Dank, sie lächelte. Wir tauschten noch Nummern und ich meinte, sie solle sich im Bus schon mal zu ihm setzen. Wiedermal nickte sie. Ich glaube, sie wird noch offener... 

Lia setzte sich im Bus natürlich neben mich. Wir hielten den Platz vor uns für Jake frei, um den besten Blick zu haben. Tatsächlich setzte sich das schweigsame Mädchen neben unseren Freund und blieb auch dort sitzen. Wir warteten, warteten, warteten und warteten. Ach ja, sagte ich schon, dass wir warteten? Hmm, es passierte nichts. Sie sagte nichts und er auch nicht. Dummerweise steckten sich auch noch beide Kopfhörer rein. Das kann doch echt nicht wahrsein. "Da müssen wir nachhelfen.", sagte Lia und ich schaute sie fragend an. "Wie willst du das denn anstellen?" fragte ich sie und sie gab nur zurück: "Sieh zu und lerne." Mit diesen Worten stupste sie durch die Mitte der beiden Sitze in Ellis Seite. Diese hatte nämlich die Augen geschlossen und konnte somit nicht sehen, dass es Lia war. Jake drehte sich nach hinten und wuselte mit seinen Händen rum, während sich Elli über die Augen rieb. "Ist was?" fragte sie ihn ganz leise. "Ähh.. Ämm... Also.. ämm, wie geht's dir?", stotterte er vor sich hin. Lia und ich verdrehten die Augen und warfen uns zurück in den ungemütlichen Bussitz. Aber immerhin, ein Anfang. Langsam kamen sie dann doch in ein Gespräch und ich muss sagen, das hätte ich nicht erwartet. Da nun unsere Mission abgeschlossen war, nahm ich meine Tasche. Mir war eingefallen, dass ich noch das Päckchen meiner Mutter darin hatte. Es war sehr hübsch verpackt und ich öffnete es langsam. Eine Schachtel begrüßte mich. Ich zog langsam den Deckel auf und erblickte mein Smartphone. Darauf lag ein kleiner Zettel: Damit du uns auch mal kontaktieren kannst. Ich lächelte und zeigte es fröhlich meiner Freundin. Auch sie freute sich mit mir und so nahm ich meine Kopfhörer und hörte meine Lieblingslieder. Die nächsten Stunden verliefen eher langweilig. Ich versuchte zu schlafen, doch es ging einfach nicht. Tja, also lauschte ich meiner Musik und beobachtete all die schlafenden Schüler. 

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Hey ihr Lieben,

da ist wieder ein neues Kap.

Ich hoffe es gefällt euch, auch wenn es einfacher ist....

Diese Woche kommt noch Kap 26.

Vergesst nicht zu voten und kommentieren.

Viel Spaß beim weiterlesen.

Tizi☆

A SummerstoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt