Kapitel 10

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Siennas – Point of view.

Die härteste Bestrafung für mich ist, mit Mister ‚Ich-bin-unwiderstehlich‘ in einem Raum zu sitzen, diesen man nicht verlassen darf.

Krampfhaft versuche ich mich auf das Abschreiben zu konzentrieren, doch meine Gedanken schweifen immer noch zu Großkotz-Malik. Noch keinen habe ich so sehr gehasst, aber bei seiner Visage fällt mir das nicht schwer. Okay, er hat eine hübsche Visage, aber er würde sich erschrecken, wenn er morgens statt seinem Gesicht, sein Charakter im Spiegel sieht. Obwohl… was kann ich schon über seinen Charakter sagen? Ich kenne ihn nicht richtig – will ich auch nicht, aber nun gut.

Meine Haare verdecken mir die Aussicht, was ich gut finde. Damit ich nicht in Versuchung komme, in Zayns Richtung zu glotzen.

Als ein scharrendes Geräusch ertönt, bildet sich eine Gänsehaut. Schwere Schritte nähern sich meinem Tisch. Der Stuhl neben mir wird zurückgezogen und meine Tasche wird achtlos auf den Boden geworfen.

„Geht’s dir gut?“, fahre ich ihn an und sehe auf.

Mister Großkotz hat ein amüsiertes Lächeln im Gesicht und meine Wut kocht in mir auf. So viel Hass sollte verboten sein.

„Ja, mir geht’s bestens. Danke der Nachfrage, Honey“, grinst er und ich atme tief ein.

„Halt dich von mir fern, ich habe keinen Bock auf so einen arroganten Arsch wie dich“, zische ich bedrohlich und ihm entflieht ein leichtes Lachen. „Ich hasse dich.“

„Was hast du gerade gesagt?“, fragt er mich mit einer hochgezogenen Augenbraue.

„Ich. Hasse. Dich!“, sage ich laut. „Verpiss dich zu deinem Platz, man. Du gehst mir so auf die scheiß Nerven!“

Er sieht mich wütend an: „Eine kleine Diva mit großer Fresse. Ist das der Dank dafür, dass ich deiner Schwester vor einem Drogendealer geschützt habe?“

„Und in was für Geschäften stecken du und dein Bruder, bitteschön?“, frage ich ihn wütend und er sieht mich nachdenklich an.

„Julie hat es dir erzählt…“, murmelt er und ich sehe ihn unüberzeugt an.

„Das ist bei Zwillingsschwestern üblich so“, zische ich und verdrehe die Augen. Sein Handy vibriert und er nimmt es lässig aus der Hosentasche. Er öffnet die Nachricht und stockt dann.

„Oh man“, murmelt er und ich werde leicht neugierig. „Hat dir Julie noch mehr erzählt?“

„Nein, nur das Jawaad und der Typ irgendetwas ausgetauscht haben“, meine ich dann.

„Dann hat sie dir noch nicht alles erzählt“, murmelt er und ich sehe ihn fassungslos an.

„Geh zu deinem scheiß Platz, ich brauche dich hier nicht! Hau ab man“, sage ich lauter und drücke ihm vom Stuhl. Zayn macht sich aber nicht die Mühe, aufzustehen. Doch ich versuche es weiter, bis ich nur noch in der Luft sozusagen ‚schiebe‘. Erstaunlich schaue ich ihn an, wie er am Boden hockt und mich finster anguckt. Ich jedoch kann nicht anders und lache los.

„Jaja, lach nur. Das nächste Mal warne ich dich nicht, falls Julie mit den falschen Typen abhängt“, meint Zayn nur.

Nachdenklich sehe ich ihn an: „Woher weißt du, dass Julie mit John geredet hat?“

Er kratzt sich verlegen am Hinterkopf: „Na ja… jemand hat mir ein Video von dir geschickt, wo ihr im Skatepark gewesen seid. Im Hintergrund konnte ich Julie und John ausmachen.“

Fassungslos schaue ich ihn an. Bitte was?

Julies – Point of view.

„Was ist los?“, fragt mich Niall und stupst mich munter von der Seite an.

The Malik Twins™Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt