The Malik Twins™

Kapitel 23

Siennas - Point of view.

„Ich würde John am liebsten anzeigen", murmele ich, aber Zayn neben mir verkrampft sich und schüttelt sofort den Kopf.

„Ich will den Wichser auch drankriegen, aber mit einer Anzeige sind wir alle am Arsch."

„Wir nicht", wispert Julie leise, sodass nur ich es hören kann. Ich werfe ihr einen warnenden Blick zu, gehe aber nicht drauf ein.

Sie schließt kurz die Augen und atmet dann hörbar aus. „Lasst uns eine Nacht drüber schlafen und morgen weitersehen", schlägt sie dann vor.

„Mhm", brumme ich und bin in Gedanken schon dabei, wie ich John am besten eine Abreibung verpassen könnte.

„Geht klar", erwidert Zayn. Nach kurzem Nachdenken fügt er hinzu. „Ich brauch eure Handynummern."

Julie schnaubt und funkelt ihn an. „Warum sollte ich das machen?"

„Damit ich euch erreichen kann?", fragt Zayn fast schon verunsichert. Ich drücke Julies Hand aber sie reißt sich los und steht auf.

„Ich bin sowieso meistens bei Siens, da brauchst du nicht auch noch meine", sagt sie und sieht uns emotionslos an. Irgendwas ist nicht in Ordnung. „Ich habe keinen Grund dir zu vertrauen."

Dann ging mir ein Licht auf. „Du gibst ihm die Schuld, dass John dir was antun will?"

„Ja."

Ich seufze. Irgendwie hat sie Recht. Hätte Zayn John nicht die Fresse poliert, würde dieser jetzt kein Opfer brauchen. Ich bin echt dankbar, dass er es getan hat, aber muss John sich eigentlich immer meine Schwester rauspicken?

„Verstehe ...", murmelt Zayn und sieht sie feindlich an. Was? Nein, bitte lass jetzt nicht alles aus dem Ruder laufen. Er macht Anstalten aufzustehen, aber ich ziehe ihn am Arm zurück.

Auch Julie merkt, dass sie etwas in Gang gesetzt hat, was sie nicht beabsichtigt hat. „Nein Zayn, wag es nicht abzuhauen!", fährt sie ihn an. „Ja, ich gebe dir die Schuld, aber John ist es von dem der Mist hier ausgeht. Ich will euch Sienna zu Liebe helfen, klar?"

„Und damit du außer Gefahr bist", erwidert er immer noch nicht beruhigt.

„Natürlich", mische ich mich ein. „Wenn ihr wegen mir was zustoßen würde, könnte ich mir das nie verzeihen, also bitte, hört auf zu streiten! Morgen finden wir eine Lösung."

Zayns - Point of view.

Julie verabschiedet sich eilig und ich sehe ihr noch kurz hinterher. Sienna hat ihr versprochen, dass sie gleich nachkommen will, aber erst will sie sich noch von mir verabschieden. Ich habe das Gefühl, dass sie sich so eine Art Beziehung mit mir erhofft, in der wir uns Gute-Nacht-SMS schreiben und ich sie nach Hause bringe. Ein großer dominanter Teil von mir hofft, dass sie weiß, dass so etwas mit mir nicht funktioniert. Der andere Teil hat die verrückte Idee, dass ich mich ja ändern könnte.

„Ich hasse John", reißt mich Sienna flüsternd aus meinen Gedanken. Ich sehe sie an und erkenne die Traurigkeit in ihrem Blick. Mein Beschützerinstinkt wird wach.

Ich schließe meine Arme um sie und lege meinen Kopf auf ihren. „Ich ihn auch."

Nach einigen entspannt ruhigen Minuten löst sie sich von mir. „Ich sollte gehen, Julie wartet."

„Natürlich, nicht das du zu spät ins Bett kommst", kann ich mir die spöttische Erwiderung nicht verkneifen. Sie boxt mir gegen die Brust und kichert.

„Du mich auch."

Meine Hände finden wie von selber ihren Platz an ihrer Hüfte und ziehen sie zu mir. Sie legt ihre Hände um meinen Nacken. Ich spüre ihren heißen Atem auf meiner Haut und presse meine Lippen auf ihre. Sie bewegt ihre Lippen im Einklang zu meinen und ich kann mir kein besseres Gefühl vorstellen. Sanft beiße ich ihr auf die Unterlippe. Ihr entwischt ein überraschter Laut und mit hochroten Wangen zieht sie sich zurück.