Kapitel 29

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Zayns point of view

Mein Herz zieht sich bei ihrem Anblick zusammen. Tränen stehen ihr in den Augen und sie weigert sich mir in die Augen zu sehen.

Ich habe sie verletzt - und noch nicht einmal mit Absicht.

Ich würde gerne behaupten ich hätte mich geändert, würde Mädchen nicht mehr zu meinem Vergnügen verletzen, aber bei ihrem Anblick sind die Zweifel unübersehbar.

Bereit aufzustehen und sie in den Arm zu nehmen, stütze ich meine Arme auf das Bett, auf dem ich liege. Zu spät.

Jawaad ist bereits bei ihr und hat ihr tröstend den Arm um die Schulter gelegt. Schluchzend lehnt sie sich an ihn. Meine Muskeln spannen sich an und ich bin bereit auf meinen Bruder loszugehen.

Kaum ist Julie weg schon macht er sich an den anderen Zwilling ran oder was?

Vielleicht stehen die beiden ja insgeheim aufeinander und haben versucht es vor mir und Julie geheim zu halten.

Da kommt es wohl ganz gelegen, dass ich meine Zweifel an der Beziehung geäußert habe und Julie entführt wurde.

Ich rufe mich zur Besinnung bevor das Ganze eskalieren kann.

Es geht hier um Julie. Ich muss meine selbstsüchtigen Absichten erst einmal außen vor lassen.

Sienna soll wieder zu mir gehören, aber jetzt hat dieses Thema Vorrang. Allerdings bin es nicht ich, der hier kurz vorm rumknutschen ist.

„Was ist wenn John ihr etwas antut?", schluchzt Sienna. Sie hat sich von meinem Bruder gelöst und wühlt auf ihrem Schreibtisch rum, bis sie ein Taschentuch findet.

Ich entspanne mich wieder und ziehe mein Handy raus. Eine eingegangene Nachricht.

Von Harry?

‚Was ist passiert??'

Achja er war ja in der Nähe gewesen und hatte das Drama im Großen und Ganzen miterlebt.

‚John hat Julie...wir überlegen wo sie sein könnte und wie wir sie da rauskriegen! Ideen?', tippe ich während Sienna sich die Nase putzt und nun Jawaad an der Reihe ist mit den unruhigen durch dem Zimmer laufen.

„Wir müssen mit allem rechnen, aber ich hoffe für ihn, dass er die Finger von ihr lässt", versucht er - vergeblich - Sienna zu beruhigen.

„Also ich hätte nichts dagegen ihm ein bisschen die Fresse zu polieren", werfe ich ein.

„Ich auch nicht, aber wir müssen ja nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen", feuert er zurück und wirft mir einen giftigen Blick zu. Hey, er ist derjenige, der sich an meine Freundin ranmacht. Ex-Freundin. Leider.

„Er hat sie entführt. Ich denke das ist Grund genug", lautet meine monotone Antwort. Nicht er ist der Feind, sondern John. Wie ein Mantra wiederhole ich diesen Satz in meinen Kopf, bis ich vom Vibrieren meines Handys unterbrochen werde.

‚Wusstet ihr, dass John ein entfernter Cousin von deinem Boss ist? Deswegen ist er im Geschäft mit drin...klappert am besten die Nachtquartiere ab', schreibt Harry und ich runzele die Stirn.

Der Penner ist mit meinem Boss verwandt. Naja irgendwoher muss er ja seine unfreundliche Visage haben.

Ich denke über den Vorschlag nach. Wenn das mit der Verwandtschaft stimmt, ist der Gedankengang gar nicht so schlecht. Die Nachquartiere sind Häuser, in denen sich die ‚Angestellten' meines Bosses zusammenfinden, wenn sie zu gedröhnt sind.

Jeder hat einen Schlüssel zu ein paar dieser Häuser und kann sich immer dorthin zurückziehen. Ein kleiner Bonus des Jobs.

Allerdings gibt es von diesen Teilen nicht gerade wenige. Ich hab Schlüssel zu vieren und ich weiß, dass es mindestens zwölf sein müssen.

The Malik Twins™Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt