»Josie? Kommst du mal bitte?«, ruft Nico über den Flur.
»Jaaaa... Moment!«, rufe ich lachend und trinke schnell mein Glas aus, bevor ich zu ihm gehe.Nachdem Marc und ich sonnenbaden waren, sind wir noch einkaufen gegangen und haben ein paar Getränke zum vorglühen besorgt. Mit dem Vorglühen haben wir schon mal begonnen und albern etwas in der Küche herum, bis Nico nach mir gerufen hat. Fröhlich hüpfe ich in sein Zimmer und schließe hinter mir die Tür. Ohne abzuwarten fährt er mich an. Sauer formt er seine Augen zu Schlitzen und presst seine Lippen aufeinander.
»Was wird das?!«, brummt er fassungslos, »Quälst du dich jetzt selber? Josie, ich sag dir das jetzt einmal... wenn du wegen ihm... ich meine... verdammt du tust dir doch selbst weh!«
Mein Lachen verstummt und ich schaue auf meine Füße.
»Das weiß ich selber... und jetzt lass mich wenigstens einen Abend Spaß haben«, murmele ich traurig und verlasse sein Zimmer.Nico kennt mich einfach zu gut, denn er weiß, dass ich Marc schon viel zu Interessant finde, um den Kontakt jetzt wieder abzubrechen. Und Nico ist direkt, sagt was er denkt, auch wenn es nicht immer schön ist.
Wahrscheinlich hätte er mir noch mehr an den Kopf geworfen, nach dem Motto: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende, aber ich gebe ihm heute dafür keine Chance. Dafür fühlt es sich heute einfach zu gut an.
Marc mustert mich und scheint zu merken, dass etwas komisch ist. Auch sein Lachen ist verstummt, als er mein Gesicht sieht.
»Was ist los?«, fragt er ernst, doch ich lächele gespielt.
»Ach nichts weiter. Lass uns Einen trinken«, antworte ich und greife zum Tequila.Marc stellt sich mit dem Rücken an die Anrichte gelehnt neben mich und schaut mir dabei zu, wie ich die Shotgläser befülle.
»Ist wirklich nichts?« Verdammt... muss er so lieb sein? Der Kloß in meinem Hals wird immer größer und ich habe Mühe, ihn herunterzuschlucken.Sprechen wäre jetzt unmöglich, also schüttele ich nur meinen Kopf, ohne ihn anzusehen und schiebe ihm ein Shotglas rüber. Wenn ich jetzt nur eine Träne vergießen würde, wäre die Stimmung futsch und der Abend gelaufen. Das darf auf keinen Fall passieren!
Plötzlich springt die Tür auf und Sven stolziert herein, begrüßt uns mit einer Umarmung und schaut auf die Gläser.
»Hmmm... Shots... ich hoffe doch, nur Bodyshot's oder? Alles andere macht doch keinen Spaß!«, sagt er zwinkernd, nimmt sich zwei Shots und verschwindet wieder aus der Küche.»Body was?«, murmele ich und ziehe eine Augenbraue hoch, während ich in Marc's Augen schaue. Es schleicht sich ein Lächeln auf seine Lippen, seine Augen funkeln und er beugt sich neugierig zu mir herunter.
»Du kennst keine Bodyshot's?«Beschämt, weil ich wieder mal zugeben muss, dass ich die unwissende Unschuld vom Lande bin, nicke ich mit Blick auf meine Hände und würde am liebsten im Boden versinken. Sonst zeigt Nico mir auch jeden Scheiß - warum sowas nicht? Was auch immer es ist!
Marc gießt uns zwei Shots ein, nimm ein Stück Zitrone in seine Hand und schaut mich einen Augenblick an, als könne er riechen, wie nervös ich bin. »Jetzt nicht erschrecken«, haucht er neben meiner Wange, streicht meine Haare über meine Schulter zurück und neigt meinen Kopf etwas zur Seite.
Als nächstes streicht er mit der Zitronenscheibe erst über die Haut an meinem Hals und lässt eine Prise Salz auf die Stelle rieseln. Ich drehe jetzt schon fast durch und spüre eine leichte Gänsehaut, die meine eine Körperhälfte überschwemmt. Im Anschluss darauf streicht er mehrmals mit der Zitronenscheibe über die Haut in meiner Halsbeuge und schaut schmunzelnd mit schweren Lidern auf mich herab.
»Und jetzt aufpassen«, sagt er heiser, legt seine Hände auf meine Hüften und leckt langsam über die salzige Stelle an meinem Hals. Ich atme in kleinen Stößen aus, zu überwältigend ist das Gefühl, was sich in mir ausbreitet, doch er ist ja noch nicht fertig. Schnell setzt er den Shot an seine Lippen und schluckt ihn herunter, bevor er seine Lippen auf meine Halsbeuge senkt und den Zitronensaft von meiner Haut lutscht.
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Falsch gedacht! [1]
ChickLitNico, mein schwuler bester Freund und ich sind vor vier Monaten hierher gezogen, haben uns zusammen eine Wohnung in Neukölln angemietet und schlagen uns ganz gut. Die Großstadt ist aber nicht das Einzige, was mir unschuldigem Ding vom Lande den Kop...