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Marc POV

Selbst beim Schlafen bilden sich auf ihrer Nase kleine süße Falten, als wenn sie etwas ärgert. Sie ist einfach toll. Meine letzten waren eher oll. Aber das ist Geschichte und war eh nichts, was mir wichtig war.

Josie ist mir wichtig. Ich weiß nicht wieso, aber dieses Mädchen hat etwas, das mich durcheinander bringt und das bin ich nicht gewohnt. Selbst ihr beim schlafen zuzusehen ist unterhaltsam.

Vorsichtig streiche ich ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht und beobachte sie, wie sie auf meiner Brust vor sich hin schnarcht und ihre Unterlippe wie beim Schmollen etwas nach vorn schiebt.

Ich muss wirklich dem Drang widerstehen dort hinein zu beißen. Das ist sowieso etwas, das ich liebe... ob ich das jemals zu ihr sagen kann? Ich weiß es nicht, denn diese Worte kommen nicht leichtfertig über meine Lippen. Vielleicht auch nie wieder, wer weiß.

Ich muss dringend ins geflieste Nebenzimmer, so ungern ich sie jetzt von mir herunter nehmen muss, aber sonst platze ich. Vorsichtig schiebe ich sie von meiner Brust und lege sie in ihr Kissen, welches sie sofort in die Arme schließt.

Nach einem Abstecher im Badezimmer gehe ich in die Küche. Nico und Sven scheinen schon wach zu sein und quatschen ausgelassen miteinander. Ich habe gar nicht mitbekommen, wann sie hier angekommen sind. Obwohl... wahrscheinlich hätte ich eh nichts mitbekommen. Verdammt war das eine Nacht.

»Morgen!«, brumme ich heiser und gehe direkt zum Kühlschrank. »Morgen«, antwortet Sven und folgt mir mit seinem Blick, beobachtet, wie ich die Milchpackung herausnehme und an meine Lippen setze. 

»Unser Marc hatte Sex«, bemerkt er grinsend und stupst Nico an die Schulter. Der wiederum verschluckt sich fast an seinem Kaffee und wischt sich mit aufgerissenen Augen einige Tropfen von den Lippen. 

»Wie kommst du darauf?«, fragt Nico neugierig und mustert mich eingehend.

»Marc trinkt Milch direkt aus der Milchpackung und trägt nix außer seiner Unterhose. Das ist so eine unterbewusste Macke, die er hat«, erklärt Sven lachend und verschränkt seine Arme vor der Brust. Er hat recht. Es ist eine blöde Angewohnheit. Ich weiß nicht wieso, ist ja aber auch nichts dabei. Wenn ich gerade aus dem Bett komme, trage ich meist nicht mehr ... eher weniger. Und keine Ahnung, warum nach Sex Milch. Jeder hat so seinen Spleen.

Nico geht einen Schritt auf mich zu und schaut mich komisch an. Seine Augen formen sich zu Schlitzen und er legt seine Stirn in Falten. »Du... ihr... du hast sie wirklich entkorkt?«, fragt er mich und kommt meinem Gesicht bei der Frage wirklich nahe. 

»Was meinst du mit entkorkt?«, ziehe ich seine Frage und Lächerliche und nehme noch einen Schluck Milch. Nico schüttelt seinen Kopf und lacht spöttisch, murmelt sich irgendwas in den Bart und schaut mich wieder an. 

«Du warst ihr erster. Glückwunsch!«, sagt er, zwinkert mir zu und klopft mir auf die Schulter. Ich muss schwer schlucken und mein Blick wechselt von Sven zu Nico und zurück. Sie meinen das völlig erst und es trifft mich voll und ungebremst ins Gesicht. Wie ein Knock Out.

»Das hat sie jetzt nicht getan!«, flüstere ich fassungslos und drücke Nico die Milchpackung vor die Brust, bevor ich schnellen Schrittes zu Josies Zimmer laufe. Sie schläft immer noch und sieht aus, wie ein kleiner Engel. Mir gehen gerade so viele Dinge durch den Kopf, dass ich nicht weiß, was ich machen soll. Langsam gehe ich auf ihre Bettseite zu, gehe vor ihr in die Hocke und schaue sie an. 

Stimmt das?

Seufzend lasse ich mein Gesicht in meine Hände fallen. Das... so eiskalt kann sie nicht sein. Ich rüttele vorsichtig an ihrer Schulter und rufe leise ihren Namen. Mehr als ein niedliches Schmatzen bekomme ich nicht als Antwort. Also wiederhole ich es lauter und sie schlägt die Augen auf.

Falsch gedacht! [1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt