Als ich aus dem Bad trete, höre ich Stimmen in der Küche und mache, was sich eigentlich nicht gehört - ich lausche. Dem Lachen und den Stimmen nach sind alle drei versammelt und unterhalten sich.
»Wo ist Josie? Du hast sie aber nicht kaputt gemacht, oder?«, scherzt Sven. »Nein, ihr geht's gut, denke ich. Außerdem habe ich doch gar nichts gemacht!«, lacht Marc und ich höre Nico schnauben.
»Ist auch besser so! Sie ist... sagen wir...«, beginnt Nico zu sprechen, doch bevor es für mich noch peinlich wird, reiße ich die Küchentür auf.
«Guten Morgen!«, murmele ich heiser und gehe an Marc vorbei zur Kaffeemaschine. Sein Arm legt sich um meine Taille und er vergräbt seine Nase in meinen wirren Haaren. »Alles okay bei dir?«, raunt er mir zu und festigt seinen Griff.
Ich blicke lächelnd über meine Schulter in sein Gesicht. »Mhmm«, antworte ich zustimmend. Er küsst vorsichtig meine Nasenspitze, danach meinen Mundwinkel.
»Oh Mann seid ihr süß, ich kann es gar nicht fassen«, quiekt Nico und beißt in sein Marmeladen-Toast.
Ich hatte Nico und Sven ganz ausgeblendet. Marc ist einfach so präsent, dass ich nur auf ihn geachtet habe. Es ist sowieso alles so neu für mich. Jemand, der so nah bei mir ist, körperlich, was mir ja auch gefällt. Dennoch ist es komisch und ich bin unsicher - wahrscheinlich völlig ohne Grund, aber das muss ich selbst herausfinden.
»Was ist dein Plan für heute, Josie?«, fragt Marc an die Anrichte gelehnt und rührt in seinem Kaffee. Er trinkt ihn schwarz mit 4 Löffeln Zucker. Allein bei dem Gedanken muss ich mich schütteln. So süß geht für mich nicht klar und ich brauche viel Milch.
»Nicht viel. Ich bin voll kaputt. Meine Füße tun immer noch weh. Ich glaube ich gehe heute höchstens zum Späti und wieder hier her - auf meine Couch.«
»Okay«, antwortet er grinsend, »Habt ihr Sky oder Netflix?«, fragt er interessiert und nippt an seinem süßen Schwarzen.
»Ich habe Sky Ticket - also zum Serien gucken«, antworte ich.
»Super«, antwortet er grinsend.So kommt es, dass wir auf unserer 2er Couch liegen und Sven und Nico auf der Dreier. Wie bei unserem ersten Abend auf dem Tempelhofer Feld liege ich zwischen seinen Beinen mit dem Rücken an seiner Brust, während wir Califirnication schauen.
Es dauert nicht lange und Nico und Sven liegen knutschend in die Couch versunken und bekommen von der Serie nichts mehr mit.
Meine Lider sind schon wieder schwer und der ruhige, regelmäßige Herzschlag von Marc lässt mich in einem Dämmerzustand versinken, aus dem ich erst wieder erwache, als ich seine Lippen an meinem Hals spüre.
Es fühlt sich fantastisch an, als er zusätzlich mit seinen Fingerspitzen neben seinen Lippen her streicht und hinab zu meinem Schlüsselbein fährt, um es nachzuzeichnen und dann wieder zu meiner anderen Halsseite hoch streicht.
Zärtlich umfasst seine Hand meine Wange und dreht meinen Kopf zur Seite, um meinen Kiefer zu küssen und meinen Mundwinkel, während sein Daumen liebevoll über meine Wange streicht.
Mit einer Sanftheit, die mir schmeichelt, legen sich seine warmen Lippen auf meine, bewegen sich vorsichtig und lassen mich leise seufzen. Was da gerade im Fernseher läuft, ist total zur Nebensache geworden.
Ich drehe den beiden auf der anderen Couch etwas den Rücken zu und meine volle Aufmerksamkeit gilt Marc, der nun an meiner Unterlippe knabbert und mit seiner rechten Hand unter mein Shirt streicht.
Beides zusammen jagt mir wohlige Schauer über den Körper, es kribbelt an den Stellen, wo er über meine Haut fährt und es baut sich ein genüsslicher Druck in mir auf.
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Falsch gedacht! [1]
ChickLitNico, mein schwuler bester Freund und ich sind vor vier Monaten hierher gezogen, haben uns zusammen eine Wohnung in Neukölln angemietet und schlagen uns ganz gut. Die Großstadt ist aber nicht das Einzige, was mir unschuldigem Ding vom Lande den Kop...