Kapitel 42

2.7K 205 35
                                    

Erstaunt sah ich ihn an.
Seine Mutter schrieb ihm nie, geschweige denn das sich einer seiner Eltern überhaupt mal meldete.
Jimins Blick war ausdruckslos und er starrte einfach geradeaus.

"Sagst du mir was drin stand?", fragte ich vorsichtig.
"Sie haben sich endgültig getrennt. Meine Mutter ist weg gezogen.", sagte er kalt.
Sie hatte ihm nicht einmal auf Wiedersehen gesagt.
Nicht mal gefragt wo er sei, ob es ihm gut ginge.
Kein Wunder das er reagierte, wie er reagierte.

Ich wollte ihn umarmen und ihm sagen das alles wieder gut werden würde, aber dann sah ich auf die Uhr.
"Unser Flug kommt gleich, los!"
Ich griff nach seinem Arm und zog ihn mit mir.
Etwas außer Atem saßen wir im Flieger.

Jimin hatte seinen zweiten Kopfhörer wieder ins Ohr gesteckt und schaute aus dem Fenster.
Ich seufzte leise, doch dann drückte auch ich mir den Stöpsel wieder ins Ohr.
Er würde sowieso keinen Sinn machen ihn an zu sprechen.
Ich schloss meine Augen und nach einer Weile spürte ich, wie er seinen Kopf auf meine Schulter legte.

Ich lächelte.
Den Flug über sprachen wir kein Wort, wir beide waren vollkommen in unseren Gedanken und der Musik versunken.
Auch beim Aussteigen sprachen wir nicht viel.
Jimin schien total abwesend.

"Wir fahren sie mal besuchen, ja?", fragte ich vorsichtig.
"Ich will sie nicht sehen.", blockte er ab.
Verständnisvoll nickte ich.
Dann schwiegen wir wieder.
Da wir nicht viel Gepäck mit hatten weil wir nicht lange bleiben wollten, hatten wir beide jeweils eine Hand frei.

Jimin griff nach meiner und ich drückte sie.
Er wollte vielleicht nicht reden, aber er zeigte mir das er froh über meine Anwesenheit war.
--
Wir hatten ein kleines, recht gemütliches Hotelzimmer gebucht und nichts großes, schließlich ging es mir mehr darum, Jimin China zu zeigen.
Trotzdem war es wirklich akzeptabel.

Jimin stellte schweigend seine Sachen ab.
Viel länger hielt ich das echt nicht mehr aus.
Ich nutzte die Chance, als er seinen Koffer vorm Bett abstellte und schubste ihn aufs Bett.
Ich sprang neben ihn und begann ihn zu kitzeln.

Endlich, da war es wieder.
Sein Lachen.
"Stop. Ich. Kriege. Keine. Luft mehr.", kicherte Jimin außer Atem.
Ich ließ lachend von ihm ab und legte mich neben ihn.
"Es steht dir viel besser wenn du lachst.", lächelte ich und piekte ihn in den Bauch.

"Es ist erst Nachmittag, wir könnten noch raus.", grinste ich.
"Ooooder.. Wir bleiben einfach genauso hier liegen und kuscheln.", grinste Jimin zurück.
"Du bist faul." ~Yoongi
"Ach und du nicht oder was?" ~Jimin

"Nein. Mein Körper braucht das." ~Yoongi
"Ach und meiner nicht?" ~Jimin
"Du bist jünger als ich. Genieße dein leben bevor es zuende ist." ~Yoongi
"Jetzt wirst du aber frech. Du bist gerade mal ungefähr 2 Jahre älter." ~Jimin
"Siehste, du bist jünger. Wer von uns beiden wollte sich jetzt nicht bewegen?" ~Yoongi
"Aish." ~Jimin

Ich lachte nur, stand auf und zog ihn hoch.
"Aber ich will später nen Kuss. Als Belohnung.", schmollte Jimin.
"Du kannst noch viel mehr haben.", grinste ich und kam auf ihn zu.
"Stoooop.", lachte Jimin.
"Warum?", schmollte jetzt ich.

Jimin nahm einfach lachend meine Hand.
Wir zogen unsere Schuhe an und liefen runter.
Es war extrem viel los und wir liefen durch die vollen Straßen und drängten uns durch die Menschen.
Doch bald gelangten wir in einen etwas abgelegeneren Teil der Stadt und wir wurden langsamer.
Diese Stadt faszinierte mich.
Ob ich hier wohnen wollen würde wusste ich nicht, aber einen Besuch war sie auf jeden Fall wert: Peking.

Klar, es war voll mit Menschen, laut und teils wirklich verschmutzt, aber sehenswert.
Trotz all dem gab es auch hier ruhigere Orte.
Wir liefen Hand in Hand über eine Steinbrücke,  als Jimin plötzlich stehen blieb und auch mich ruckartig zum Stehenbleiben brachte.

Die Sonne ging bereits unter und spiegelte sich auf dem Wasser unter uns wieder.
Jimin starrte fasziniert auf die Spiegelungen auf der Wasseroberfläche.
"Weißt du was ich dich nie gefragt habe?", lächelte ich.
Jimin sah mich fragend an.

"Willst du, so ganz offiziell, mit mir zusammen sein, Park Jimin?", fragte ich und sah ihn an.

Jimin blickte mir in die Augen und sagte etwas, das mein Herz kurz stoppen ließ: "Nein, Min Yoongi.

--
Was fällt dem aufmerksamen Leser auf?🌚

Btw: Ich war nie in Peking, aber so stelle ich es mir vor.
Glaubt es mir gerade einfach, ja? :3

burning piano-caught in memories || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt