11 - Mittagspause

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Marik

Gegen 12 Uhr kam Zea zu mir hinter die Theke. "Mittagspause!", verkündete sie schmunzelnd, woraufhin ich nickte und ins Hinterzimmer lief, wo ich mich auf einen Stuhl setzte und mein Handy herausholte. Ich hatte eine Nachricht von Kostas. Aber wollte ich wirklich wissen, was er schrieb? Es ging doch wahrscheinlich wieder um Benni, so wie ich Dennis mittlerweile kannte.
Schluckend überlegte ich, ob ich nun auf WhatsApp tippen sollte oder nicht.
"Marik, alles in Ordnung?", fragte plötzlich eine weibliche Stimme.
Ich hob meinen Kopf und schaute Laura an, die mich besorgt musterte, an.
"Ist es denn so offensichtlich, dass es mir nicht besonders gut geht?", murmelte ich und starrte wieder auf mein Handy, dessen Bildschirm wieder schwarz war. "Naja, wenn es bei dir normal ist, dass du so entrüstet drein schaust, dann nein.", antwortete Laura. Ich erwiderte: "In letzter Zeit ist es normal, zumindest wenn ich alleine bin." Sie zog sich einen Stuhl ran und setzte sich mir gegenüber: "Willst du darüber reden?" Ich spannte mich an: "Keine Ahnung. Du lachst mich auch nicht aus?" Laura sah mich überrascht an: "Natürlich nicht! Warum sollte ich?"
"Die Situation hier ist schon irgendwie erbärmlich, ich meine, ich sitze hier verzweifelt vor meinem Handy und überlege fieberhaft, ob ich die Nachricht meines besten Freundes lesen soll oder nicht.", antwortete ich bitter lachend. Nicht nur die Situation war erbärmlich, sondern auch ich.
"Bester Freund? Kostas?", kam es wieder von Laura, woraufhin ich nickte. Sie sprach weiter: "Wenn ich jetzt richtig liege, bist du in Kostas verliebt, aber er wiederum findet einen anderen Jungen... naja... attraktiver, richtig?" Ich biss mir auf die Unterlippe, mied den Blickkontakt und nickte: "Das konntest du dir aber jetzt nicht nur wegen meiner Erzählung zusammenreimen, oder?" Laura lächelte traurig: "Ehrlich gesagt hatte ich das schon vorher vermutet. Immer wenn Kostas und du hier im Café waren, waren deine verträumten Blicke nicht zu übersehen." Seufzend fuhr ich mit meinen Händen durch mein Gesicht. Wenn es so offensichtlich war, warum verstand Dennis es dann nicht?
"Für sowas scheint er blind zu sein.", sagte Laura, als hätte sie meine Gedanken gelesen. "Leider.", erwiderte ich, "Aber ob ich die WhatsApp-Nachricht von ihm lesen soll, weiß ich immer noch nicht."
Laura nahm mir mein Handy aus der Hand und sah mich fragend an, als sie meinen Code eingeben wollte. "08071992.", ratterte ich runter. "Wie kannst du dir das merken?", kam es von ihr. Ich zuckte mit den Schultern: "Kostas' Geburtstag." Laura nickte und entsperrte mein Handy. Sie las sich stirnrunzelnd die
WhatsApp-Nachricht von Dennis durch. "Dieser andere Junge... heißt er zufällig Benni?", sprach sie schließlich. "Ja.", hauchte ich und nahm ihr mein Handy aus der Hand. Als ich die Nachricht las, stockte mir der Atem. Sie bedeutete mein Ende.

Und das war der 11. Teil.

Die Suche nach Liebe || Kostory FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt