47 - "Wie meinst du das?"

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Link zum Video:
https://youtu.be/trig1MiEo1s

Imagine Dragons - Not Today

Marik

Drei Wochen waren verstrichen und alle Verhandlungen abgeschlossen.
Gut gelaunt betrat ich an einem Montagmorgen das Café.
"Guten Morgen.", trällerte mir Myriam entgegen, die nun auch seit zwei Wochen hier arbeitete.
Anfangs bediente sie noch die Gäste, jetzt half sie mir jedoch hinter der Theke, da wegen ihr schon wenige Teller und Tassen auf dem Weg zu einem Tisch zu Bruch gegangen waren.
Zea hatte es jedoch locker genommen und mit einem "Scherben bringen Glück und außerdem fängt jeder mal klein an" lachend weggesteckt.
Seit Maik seine 8-monatige Haft im Gefängnis angetreten und Zea ihn dementsprechend fristlos gekündigt hatte, war hier wieder Harmonie und Ruhe eingekehrt - wenn man von den kleinen Diskussionen zwischen Laura und Zea bezüglich der Musik
absah - manches würde sich nunmal nie ändern.
Auch Stefanie, Laura und Zea begrüßten mich und ich lief weiter ins Hinterzimmer, wo ich meine Sachen ablegte und danach wieder nach vorne hinter die Theke schlenderte.
"Lasst uns den neuen Arbeitstag beginnen!", rief Myriam enthusiastisch, woraufhin schon die ersten Gäste das Café betraten.

...

"Das Übliche für Kostas.", teilte mir Stefanie mit. Ich nickte und sah zu dem Jungen, der in letzter Zeit immer öfter an seinem Stammtisch saß.
Jedes Mal mit einem nachdenklichen und traurigen Blick.
Eines musste ich schmerzlicher Weise feststellen: Ich liebte diesen Junge noch immer.
Das hatte ich gemerkt, kurz nachdem Maik weg war.
Sein verzweifelter Anblick brannte sich immer wieder aufs Neue in meinem Kopf ein und brach mir das Herz.
Ich bereitete seine Tasse vor und reichte sie dem Mädchen mit der Brille.
"Bring du sie ihm.", meinte Stefanie, "Er wirkt heute besonders niedergeschlagen."
Schmunzeln musste ich schon über ihre Aussage. Egal wie viel Mist Kostas anstellte, Stefanie's Mitleid würde er wohl immer bekommen.
Sie war zu gutmütig für diese Welt.
Nickend brachte ich Dennis also die Tasse und stellte sie vor ihm auf dem Holztisch ab, jedoch schien er mich nicht besonders wahrzunehmen - sein Blick glitt über die Umgebung draußen.
"Kostas, dein Tee.", gab ich ihm vorsichtig zu verstehen, woraufhin er mich ansah und dann auf den Tee starrte.
"Eigentlich hab' ich kein Recht so niedergeschlagen zu sein.", murmelte er und nippte kurz an seinem heißen Getränk. Danach blickte er wieder hinaus.
Seufzend setzte ich mich ihm gegenüber auf den Stuhl.
"Wonach suchst du?", fragte ich ihn und betrachtete sein Gesicht von der Seite.
"Ich weiß, dass es verrückt klingt, doch ich suche nach meiner großen Liebe. Keine Ahnung, mit wie vielen Jungen ich mich schon getroffen habe, aber nie war der richtige dabei. Glaubst du, da draußen gibt es eine Person, die mich wirklich lieben könnte?", antwortete Kostas.
Ohne zu überlegen antwortete ich:
"Manchmal ist eine Person, die dich wirklich liebt, näher als du denkst."
Erst jetzt im Nachhinein fiel mir auf, was ich da eigentlich von mir gegeben hatte; ich hatte mich indirekt verraten!
"Wie meinst du das?", hakte Kostas nach.
"Denk einfach über meine Worte nach.", murmelte ich, erhob mich vom Stuhl und eilte schnurstracks hinter die Theke, dabei Kostas' verwunderten Blick im Rücken spürend.

Das war das 47. Kapitel.

Frohes, neues Jahr!

Die Suche nach Liebe || Kostory FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt