Marik
Tief durchatmend ließ ich mich auf der Couch nieder.
Ich musste jetzt ganz dringend mit Stefanie reden.
Meine zittrigen Finger entsperrten das Handy und wählten den eben genannten Kontakt.
Kurz darauf meldete sich das Mädchen mit der Brille: "Was gibt's, Mik?"
Und schon erzählte ich ihr die aktuelle Begebenheit bis ins kleinste Detail.
"Weißt du was? Maik darf sich jetzt warm anziehen; ich stehe gleich höchstpersönlich vor seiner Haustür.", knurrte sie, was mich sehr überraschte.
"Lass mich mitkommen!", erwiderte ich.
Stefanie verneinte: "Mik... nichts gegen dich, aber wenn du ebenfalls mitkommst, endet das in einem - zum Scheitern verurteilten - Desaster."
"Womöglich hast du Recht.", murmelte ich, "Aber Stefanie? Danke... wirklich."
"Gern geschehen.", antwortete die Angesprochene und legte auf.
Jetzt hieß es warten, bis sich Stefanie wieder meldete.Stefanie
Nach dem Telefonat mit Mik ging alles recht schnell: Schuhe und Jacke anziehen, Schlüssel schnappen, Wohnung abschließen und den Weg zu Maik's Wohnung antreten.
Die Jahre, in denen ich schon mit Maik arbeitete, hatten mich einiges gelehrt, daher ahnte ich schon, dass er Mik mit der Provokation in eine hinterhältige Falle gelockt hatte und falls ich Recht haben sollte, konnte der werte Herr sich warm anziehen.
Augenblicklich bautete sich die Wut in mir auf - etwas, das nicht sehr oft passierte.
Ich rannte fast schon den Bürgersteig entlang und hielt letztendlich vor Maik's Mehrfamilienhaus.
Die Klingel war schnell betätigt und wenige Sekunden später öffnete sich die Tür mit einem Summen.
Wahrscheinlich erwartete er jemanden, da er so schnell reagiert hatte, weswegen es ihn wohl ziemlich überraschen wird, wenn ich plötzlich vor ihm stehe.
Ich lief die Treppen hinauf und konnte seinen verwunderten Blick förmlich auf mir spüren.
Bevor er irgendwas sagen konnte, drängte ich mich schon an ihm vorbei und zog meine Jacke und Schuhe aus.
Ich rückte meine Brille zurecht und ließ mich auf der Couch im Wohnzimmer, das - glücklicherweise - direkt gegenüber vom Eingangsbereich war, nieder.
"Also... wie kam es dazu, dass mich die erhabene Stefanie persönlich mit ihrer Anwesenheit beehrt.", fragte Maik grinsend.
"Halt die Schnauze. Ich bin nicht gekommen, um um den heißen Brei herum zu reden.", antwortete ich, verschränkte meine Arme vor der Brust und zog eine Augenbraue hoch.
Maik hob abwehrend die Hände: "Oho! Was ist nur aus diesem schüchternen Mädchen geworden?"
Gernervt stöhnte ich auf:
"Wenn du so weiter quatscht, haut dir das schüchterne Märchen eine rein. Dein Spiel mit Marik und Kostas hab' ich mir lange genug angesehen.", antwortete ich und rückte die Brille zurecht.
Mein Gegenüber schüttelte nur grinsend den Kopf: "Was für ein Spiel?"
Langsam riss mir der Geduldsfaden: "Jetzt hör' mir mal zu, Maik. Nur weil Marik nicht nach der Pfeife tanzt, heißt das nicht, dass du ihn immer und immer wieder belästigen darfst."
Wutentbrannt baute ich mich vor ihm auf, wobei ich ignorierte, dass er dennoch größer war als ich.
"Was willst du eigentlich von mir, Stefanie?", knurrte Maik und packte meine Arme.
"Endlich die Bestätigung von dir bekommen, dass ich bezüglich deinem Plan richtig liege.", flüsterte ich gefährlich leise, "Du machst all das, damit sich Kostas und Marik nicht mehr ausstehen können, damit sie getrennte Wege gehen, damit du beiden das Herz gebrochen hast, wobei es dir allerdings vor allem um Marik geht. Hab ich Recht?"
Maik ließ mich lachend los: "Gut kombiniert, Sherlock. Nur leider wirst du Marik nicht helfen können, denn er wird immer wieder aufs Neue auf meine Provokationen anspringen. Aber geh ruhig und erzähl es ihm. Vielleicht rennt er ja von selbst zu Kostas und möchte ihm die Wahrheit über mich auftischen."
Ich erwiderte nichts mehr, rempelte ihn nur an der Schulter an, zog Jacke und Schuhe an und verließ wortlos die Wohnung.
Noch ist das Spiel nicht beendet, Maik.Und das 42. Kapitel ist zu Ende.
Herzlich willkommen zum ersten Kapitel der Lesenacht.
Es werden, mit diesem Teil hier eingerechnet, 3 bis 4 Kapitel veröffentlicht.
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Die Suche nach Liebe || Kostory FF
Fanfic"Wonach suchst du?" "Nach meiner großen Liebe. Glaubst du, da draußen gibt es eine Person, die mich wirklich lieben könnte?" "Manchmal ist eine Person, die dich wirklich liebt, näher als du denkst." "Wie meinst du das?" "Denk einfach über meine Wort...