~POV Tim~
"Wo gehst du hin, Timi?", fragte Lina mich als sie sah, dass ich gerade dabei war meine Jacke anzuziehen. "Ich geh zu Stegi." "Achso...", sagte sie mit einem Grinsen und hochgezogenen Augenbrauen. Ich verdrehte nur die Augen, weil ich genau wusste was sie dachte. Ich ging nicht weiter drauf ein und wollte gerade aus der Tür gehen, als Lina mich aufhielt. "Warte! Darf ich die Hausaufgaben in Mathe bei dir abschreiben?" "Auf meinem Schreibtisch.", lachte ich und lief dann los. Als ich bei Stegi ankam, war er nicht draußen. Was mich wunderte, da es gutes Wetter war und er doch sonst auch immer dort saß. Ich dachte mir nichts weiter dabei und ging zu seinem Haus, auch wenn ich es immer noch nicht wirklich als Haus bezeichnen kann. Es war mehr wie eine Ruine. Ich klopfte leicht an der Tür, doch keiner öffnete. Vielleicht hat er es nur nicht gehört, weswegen ich nochmal klopfte. Doch wieder öffnete niemand. Vorsichtig öffnete ich die Tür und betrat das Haus oder die Ruine. Doch auch dort war keiner. Dann muss er wohl heute woanders sein. Ich beschloss morgen oder heute Abend nochmal wiederzukommen und machte mich auf den Rückweg nach Hause. "Das ging ja schnell.", sagte Lina die gerade im Flur stand und sich ihre Jacke anzog. "Er ist nicht da." "Achso. Dann kannst du doch mit kommen. Ich wollte mich gerade mit Mia, Tyler und Fabian treffen. Hast du Lust?" Ich nickte und zusammen liefen wir in den Park, wo wir uns auf eine Wiese setzten. "Wie läuft es denn so mit Mirko, Lina?", fragte Tyler lachend. "Boah, hör bloß auf mit dem. Er ist nur noch am nerven. Jeden Tag schreibt er mir mindestens einmal und fragt mich nach einem Date. Ich sollte ihn echt blockieren.", lachte sie. "Mia, du könntest doch was mit ihm anfangen. Dann lässt er Lina vielleicht in Ruhe.", sagte ich. "Nein! Der hat doch nichts und ist hässlich. Sorry Lina, aber ich fand ihn noch nie attraktiv." "Ich weiß schon. Keine Ahnung was ich an dem fand. Ist es sonst keiner von euch gerade verliebt?" Niemand sagte etwas, doch Lina schaute mich mit einem Grinsen an. "Geb es schon zu Tim.", sagte sie dann. Warum wusste ich, dass sowas kommen wird? "Tim du bist verliebt?", fragte Fabian. "Nein. Lina bildet sich nur etwas ein." "Klar! Ich bilde mir nichts ein. Tim ist wirklich verliebt." "Wer ist die Glückliche?", fragte Mia. "Es ist keine Sie, sondern ein Er.", antwortete Lina. "Was? Ernsthaft? Wie süß!" "Nein! Es gibt niemanden! Wir sind nur gute Freunde. Du solltest aufhören dir etwas einzubilden und deinen Anime Kram zu gucken." "Tim, wenn das wirklich so ist, sag es doch. Ist doch egal ob du schwul bist. Wir sind immer noch deine Freunde. Das ändert doch nichts.", meinte Tyler. "Boah man Leute! Wir sind nur Freunde, mehr nicht.", lachte ich, auch wenn es langsam nervte. "Na schön. Themawechsel. Also, wer hat Lust am Wochenende ins Kino zu gehen?", fragte Mia. Wir alle stimmten ihr zu und entschieden uns für ein Film. Danach redeten wir noch über Gott und die Welt, bis Lina und ich uns am Abend auf den Weg nach Hause machten. "Ich hab eine Idee!", sagte Lina irgendwann nach einem Moment der Stille. "Danke für die Vorwarnung.", antwortete ich ihr und ging ein wenig schneller. "Du Arschloch! Die ist wirklich gut.", lachte Lina und zog an meinem Arm damit ich wieder langsamer ging. "Ich höre." "Also, wie wäre es, wenn du Stegi fragst ob er am Wochenende auch mit will? Du könntest ihn einladen, wie ein Date!" Ich verdrehte die Augen und stöhnte genervt. "Lina, kannst du damit endlich aufhören?" "Wieso? Du weißt doch selber, dass du verliebt bist." "Nein bin ich nicht! Wie oft denn noch? Ich bin nicht schwul!" Sie ging mir damit langsam auf die Nerven, also lief ich wieder ein bisschen schneller. Doch sie holte mich schnell wieder ein. "Ich bin doch nicht blind. Er mag dich und du magst ihn. Das zwischen euch wird immer mehr als nur Freundschaft." Ich blieb abrupt stehen, weswegen auch Lina jetzt stehen blieb. "Jetzt hör endlich auf damit! Du nervst! Ich bin nicht verliebt. Wir sind nur Freunde! Warum, bildest du dir auf jeden kleinen Scheiß was ein? Ich bin nicht schwul und selbst wenn ich es wäre, sind da noch unsere Eltern! Du solltest mal den Unterschied zwischen Freundschaft und Liebe erkennen! Und jetzt geh mir nicht mehr auf die Nerven!" Mit diesen Worten ließ ich sie einfach stehen und ging sehr schnell nach Hause. Ich schmiss meine Jacke auf den Boden und rannte die Treppen hoch. "Tim, warte!", rief Lina mir noch hinterher doch ich ignorierte sie einfach. Mir tat es weh, so mit Lina zu reden. Aber mir wurde gerade alles einfach zu viel. Ich schloss die Tür hinter mir ab, damit Lina nicht in mein Zimmer kam und ließ mich auf mein Bett fallen. Plötzlich klopfte es an der Tür. "Tim..." Es war Lina, doch ich ignorierte sie einfach. Dann klopfte es nochmal und wieder ignorierte ich es. "Es tut mir leid...", hörte ich sie leise sagen und dann war alles ruhig. Jetzt bildeten sich Tränen in meinen Augen. Mich mit ihr zu streiten, machte mich einfach traurig. Wir hatten uns nie wirklich gestritten.
~POV Lina~
Verdammt! Ich habe es echt übertrieben. So hatte er noch nie mit mir geredet und ich war wirklich verletzt. Als ich gerade das Haus betrat, sah ich wie Tim die Treppen hoch rannte. "Tim, warte!", rief ich ihm noch hinterher, doch er hörte nicht. Ich beschloss ihm nach zu gehen und klopfte an der Tür. "Tim..." Er antwortete nicht, weswegen ich noch einmal klopfte. Wieder keine Reaktion. "Es tut mir leid...", sagte ich leise und merkte wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. Auch ich ging in mein Zimmer und setzte mich auf mein Bett, nahm Snowhite hoch, welche auf meinem Bett lag und drückte sie an mich. Noch nie hatten wir uns so gestritten.
Als ich mich am nächsten Morgen für die Schule fertig gemacht hatte und aus dem Zimmer ging, sah ich wie Tim auch gerade aus seinem Zimmer lief. Keine Ahnung, ob er immer noch wütend war, oder wie er reagieren würde. Doch als er mich erblickte, hätte ich nicht mit dieser Reaktion von ihm gerechnet.
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Zwischen Arm und Reich
FanfictionTim lebt in einer sehr wohlhabenden Familie und hat ein einigermaßen sorgloses Leben. Im Gegensatz zu Stegi. Er ist arm und wurde von seiner Familie im Stich gelassen. Er lebt von dem Geld was er auf der Straße bekommt. Doch als Tim ihn zufällig sie...