~POV Tim~
Wieder war eine Woche vergangen und ich hatte mich damit abgefunden, dass Stegi nicht wiederkommen wird. Er hatte also alles nur ausgenutzt. "Worüber denkst du nach?", fragte Lina und holte mich so aus meinen Gedanken. "Meinst du Stegi hat alles nur ausgenutzt. Ich meine, ich wollte, dass es ihm gut geht. Vielleicht nutzt er öfters Leute aus." "Hm... Meinst du? Ich weiß nicht. Er machte nicht den Eindruck, als ob er sowas öfters macht." Ich zuckte nur mit den Schultern. "Aber vielleicht ist genau das seine Masche. Wie auch immer. Dieser Junge ist mir ein Rätsel, aber ich habe mich damit abgefunden, dass er wohl nicht wiederkommen wird. Und weißt du schon, was du an deinem Geburtstag machen willst?", wechselte ich das Thema, weil ich echt keine Lust mehr hatte über Stegi zu reden. "Tyler sagte, wir könnten wieder bei ihm feiern." "Okay. Ich muss mir noch ein Geschenk für dich überlegen..." "Nein. Du brauchst mir nichts schenken. Nico will an meinem Geburtstag mit mir in die Stadt." "Hey! Der klaut mir meine Idee!", lachte ich. Wenigstens Lina und Nico waren glücklich mit ihrer Beziehung. Ich hatte mir öfters mal Gedanken über meine Gefühle für Stegi gemacht, bin aber nie zu einem festen Entschluss gekommen. Jetzt ist es auch egal, denn Stegi wird nicht wiederkommen. Nach einer Weile wurden Lina und ich zum Essen gerufen, unsere Eltern saßen, wie sonst auch immer, schon am Tisch. "Lina wegen deinem Geburtstag nächste Woche...", fing ihre Mutter an. "Du hast an dem Tag bestimmt etwas vor, weswegen deine Verwandten einen Tag später kommen." "Kommt Neele auch?" "Ja, sie wollte unbedingt kommen." Lina freute sich so sehr, dass ich anfangen musste zu lachen. Neele war einer von Linas Cousinen. Sie war die Einzige, die jeden Spaß mitmachte. Na gut, Neele war schon 23, Linas anderen zwei Cousinen erst 16 und 12. Die beiden wurden noch von ihren Eltern rumkommandiert und hörten natürlich auch auf jedes Wort von ihnen. Irgendwie hatten wir beide eine ziemliche Spießerfamilie. Nach dem Essen gingen Lina und ich beide auf unsere Zimmer. Ich machte noch meine Hausaufgaben und legte mich dann schlafen.
"Lina, können wir heute nochmal los?", stöhnte ich genervt aus dem Flur. "Gleich!", kam aus der Küche. "Hast du Snowhite gesehen?", fragte sie als sie endlich aus der Küche raus kam. "Nein. Aber du hattest ihr doch gerade noch etwas zu essen gegeben, oder?" "Ja und danach war sie weg. Und in meinem Zimmer kann sie nicht sein, die Tür ist zu." "Sie kommt schon wieder. Spätestens wenn sie Hunger hat. Aber wir müssen jetzt echt los, sonst verpassen wir den Bus." Lina nickte. "Kiara? Kannst du nach Snowhite ausschau halten?", fragte sie. "Natürlich!" "Danke. Bis später." Als Lina gerade die Tür aufmachte, rannte etwas kleines, weißes raus. "Lina? Ich habe Snowhite gefunden.", lachte ich. Snowhite wälzte sich im Gras, sodass Lina und ich anfingen zu lachen. "Bis später, Kleine.", sagte Lina und streichelte sie nochmal. An der Schule angekommen, rannten wir ins Klassenzimmer. Unser Lehrer betrat zu unserem Glück auch gerade erst die Klasse. "Warum seit ihr so spät?", fragte Fabian mich. "Wir hatten eine Katze verloren." Er gab nur einen kurzen Lacher von sich und beließ es dann dabei. Mitten in der Stunde klopfte es dann an der Tür und der Schuldirektor kam mit Nico rein. "Guten Morgen. Das ist Nico. Er ist ab heute in eurer Klasse, bitte seit nett zu ihm." Unser Klassenlehrer begrüßte ihn und schaute sich dann in der Klasse um. "Neben Lina ist noch ein Platz frei. Setzt dich doch da hin." "Ich könnte jetzt ja fies sein und ihm sagen, dass dort eigentlich Ben sitzt.", flüsterte ich Lina zu. "Nein tust du nicht." Unser Klassenlehrer ist manchmal echt verpeilt und merkte gar nicht, dass Ben krank war. In der zweiten Stunde hatten wir anscheinend eine Freistunde, denn nach zehn Minuten kam der Lehrer immer noch nicht. Doch Sarah kam auf mich zu. Ich seufzte nur genervt, weswegen Lina anfing zu lachen, da auch sie Sarah gesehen hat. "Hey Tim. Ich habe gesehen, dass du ein Auto hast?" Woher wusste sie... Ich stell das gar nicht in Frage. Ich glaube sowieso, dass ich einen heimlichen Stalker habe. "Stimmt." "Du könntest mich doch mal mitnehmen." "Ne bei mir kommen nur bestimmte Leute ins Auto. Zum Beispiel Leute die ich mag." "Passt doch! Du magst mich doch." Während sie das sagte, zwinkerte sie mir zu. Wieder fing Lina an zu lachen, die alles beobachtete und dabei auf Nicos Schoss saß. Ich drehte mich zu ihr und sagte: "Fummel du lieber an deinem Freund herum." Für diesen Spruch bekam ich ihren Mittelfinger gezeigt, dann wandte ich mich wieder zu Sarah. "Also, ich weiß ja nicht, wer dir das erzählt hat, aber das stimmt nicht. Außerdem ist vorne nur Platz für eine Person." Sie sagte nichts mehr, sondern ging einfach. "Hat sie den Spruch jetzt verstanden?", fragte ich Lina und Nico, die nur mit den Schultern zuckten. Der Rest vom Schultag war ziemlich unspektakulär, abgesehen davon, dass Mirko immer wieder mal zu Lina und Nico schaute. Zu Hause angekommen, wartete Kiara bereits auf uns. "Es tut mir sehr leid, aber ich habe Snowhite nicht gefunden." "Nicht schlimm. Wir haben sie gesehen. Sie ist heute morgen mit uns raus gegangen." Kiara nickte und Lina und ich folgten ihr ins Esszimmer. "Eure Eltern kommen erst heute Abend wieder. Sie haben ein wenig Stress auf der Arbeit." Wir beide nickten und fingen an zu Essen. "Wann haben die eigentlich mal keinen Stress auf der Arbeit?", fragte Lina lachend. "Stimmt. Eigentlich immer." "Wenn wir die Firma irgendwann übernehmen sollen, werde ich es so machen, dass wir nicht jeden Tag Stress haben." "Gut. Du machst das Organisatorische und ich sitze da rum und mache mir Kaffee." Jetzt machen wir noch Witze drüber, aber wenn irgendwann uns die Firma gehören wird, wird es bestimmt nicht mehr so witzig sein. Trotzdem hatte keiner von uns wirklich Lust die Firma zu übernehmen. "Ich wollte heute etwas mit Fabian machen. Willst du mit?", fragte ich Lina nach dem Essen. Sie schüttelte den Kopf. "Ich mache schon was mit Nico." "War ja klar. Ihr könnt auch nicht ohne einander.", lachte ich und ging in mein Zimmer.
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Zwischen Arm und Reich
FanfictionTim lebt in einer sehr wohlhabenden Familie und hat ein einigermaßen sorgloses Leben. Im Gegensatz zu Stegi. Er ist arm und wurde von seiner Familie im Stich gelassen. Er lebt von dem Geld was er auf der Straße bekommt. Doch als Tim ihn zufällig sie...