~POV Tim~
"Du willst es also wirklich machen?", fragte Lina mich zum gefühlten Tausendsten mal, während wir vor dem Haus unserer Eltern standen. "Ja Lina, wirklich. Ich liebe Stegi und meine Eltern sollen das wissen. Ich bin ihr Sohn und wenn sie mich lieben, dann werden sie auch meine Gefühle akzeptieren." Ich nahm Stegis Hand in meine, da er und Nico mit mir und Lina gegangen waren und öffnete die Tür. "Mom? Dad?", rief ich, doch keiner antwortete. Dann kam Kiara zu uns. "Hallo Tim. Hallo Lina. Eure Eltern sind gerade nicht da, sie mussten anscheinend noch etwas wegen eurer Hochzeit klären. Ich soll euch sagen, dass ihr auf sie in euren Zimmern warten sollt." Ich lachte nur ironisch auf. "Wie alt sind wir? 6? Kiara, sagen Sie unseren Eltern bitte, dass wir garantiert nicht im Zimmer warten werden. Sie sollen uns anrufen, wir haben sowieso noch was zu besprechen." Ich schaute zu Lina welche mir nur nickend zustimmt. Auch Kiara nickte und so gingen Stegi und ich in mein Zimmer und Nico und Lina in Linas Zimmer. Ich kramte einen Koffer aus der hintersten Ecke meines Zimmers und packte erstmal nur die nötigsten Sachen ein. Die anderen Sachen hole ich dann ein anderes mal. Stegi saß auf mein Bett und schaute mir zu. Unter ein paar Shirts fand ich, warum auch immer, ein kleines Stofftier. Es war ein Hund. Woher hatte ich das? Und vor allem, wie lange liegt das da schon drin. Ich warf Stegi mit dem Stofftier ab und riss ihn so anscheinend aus seinen Gedanken. "Süß.", lachte er. "Behalte ihn ruhig." Ich packte den Koffer zu Ende und tat ihn ins Auto. Auch Lina und Nico kamen jetzt in den Flur. "Seit ihr fertig?", fragte ich. "Fast. Snowhite muss nur noch in diese Transportbox, aber sie will nicht." "Und wo ist sie jetzt?" "Wenn ich das wüsste. Sie ist nach unten gerannt. Ihr habt sie nicht gesehen?" Stegi und ich schüttelten gleichzeitig, ratlos den Kopf. In diesem Moment kam Snowhite an uns vorbei gerannt und ging die Treppe hoch. "Snowhite nein!", schrie Lina ihr hinterher und rannte auch nach oben. Nico lachte nur, nahm die Transportbox und lief auch hoch. "Das könnte jetzt noch ein wenig dauern.", sagte ich zu Stegi und zusammen gingen wir in das Wohnzimmer. Ich zog Stegi auf meinen Schoss, schaute ihn in die Augen und lächelte. Stegi fing an mit meinen Haaren zu spielen, was ich genoss. Jede Berührung von ihm genoss ich. Ich kam ihm näher um ihn zu küssen. Sofort erwiderte er den Kuss. Gerade als der Kuss intensiver wurde, wurden wir unterbrochen. "TIM! ICH GLAUB ES NICHT!" Sofort unterbrachen wir den Kuss, im Türrahmen stand mein Vater. Stegi ging von meinem Schoss runter und auch ich stand auf. "WAS MACHST DU DA?!" Innerlich hatte ich schon Angst vor meinen Vater, doch das wollte ich nicht zeigen und eigentlich war ich auch wütend auf ihn, weil ich wusste, dass er es nicht jetzt akzeptieren wird. "Siehst du doch.", sagte ich kalt. "Ich habe ihn geküsst." "DIESE SCHWUCHTEL?! RAUS HIER! HÖR AUF MEINEN SOHN ZU BELÄSTIGEN!" Mein Vater kam total wütend auf uns zu und schaute Stegi mit einem sehr wütenden Blick an, einen solchen Blick, habe ich bei ihm noch nie gesehen. Im Augenwinkel sah ich, wie Stegi Angst hatte und mein Vater erhob seine Hand. Er wollte Stegi schlagen! Ich reagierte noch rechtzeitig, packte den Arm von meinen Vater und schubste ihn von Stegi weg. Stegi schob ich schützend hinter mich. "FASS IHN NICHT AN!", schrie ich meinen Vater an. Auch meine Mutter, Linas Eltern, Lina und Nico kamen jetzt ins Wohnzimmer. "Was ist denn hier los?", fragte meine Mutter. Lina und Nico kamen zu mir und Stegi, da sie wussten, was los war. "Diese Schwuchtel hier!", er zeigte auf Stegi. "Hat Tim belästigt! Ekelhaft ist sowas! Ekelhaft!" Beim letzen Satz schaute mein Vater Stegi direkt in die Augen. "HALT DEIN MAUL!", schrie ich ihn an. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mal so mit meinem Vater rede. "Tim! Was soll das?", fragte meine Mutter empört. "Stegi, hat doch gar nichts gemacht! Er hat mich nie belästigt!" "Schon gut Tim, du musst ihn nicht in Schutz nehmen. Er wird dir nie wieder zu Nahe kommen.", sagte mein Vater ruhig zu mir. Wollte er mir nicht glauben? "Seit ihr blind? Würdet ihr eins und eins zusammenzählen, dann wüsstet ihr auch, warum Lina und ich am Tag der Hochzeit abgehauen sind!" Ich schaute zu Lina, welche nickte. Ich wollte nicht, dass ich jetzt irgendwas sagte, was sie vielleicht gar nicht wollte. Aber anscheinend war sie einverstanden. "Lina und ich sind von der Hochzeit abgehauen, weil wir nie heiraten wollten. Zumindest jetzt nicht und vor allem nicht Isa und Sven. Lina ist mit Nico zusammen und ich mit Stegi. Und würdet ihr euch auch nur ansatzweise für uns interessieren, dann wüsstet ihr das!" Ich sah wie Linas Eltern ein wenig geschockt zu Lina schauten, doch sie nickte nur. "Tim, deine Mutter und ich kennen dich besser als jeder andere." Nein, das stimmt nicht. Lina kannte mich besser als jeder andere. "Und wenn du eine Schwuchtel wärst, wüssten wir das! Und ich will, dass diese Schwuchtel jetzt endlich verschwindet!" Mein Vater kam wieder näher. "Bleib da! Fass ihn nicht an!" Mein Vater hörte drauf und blieb wie angewurzelt stehen. "Tim, jetzt beruhig dich doch. Dein Vater hat Recht. Wir wüssten das doch. Und du weist doch, dass sowas ekelhaft ist." Meine Mutter war ruhiger, doch ich wusste, dass auch sie wütend war. "Okay. Wenn ihr das so seht, bin ich halt ekelhaft und eine Schwuchtel." Ich drehte mich zu Stegi um und küsste ihn. Er war sichtlich überrascht davon und erwiderte den Kuss nicht, was er aber auch nicht brauchte. Als ich meine Eltern mit einem Lächeln wieder ansah, machten beide große Augen. "Das... Das ist doch nicht....", brachte meine Mutter nur hervor. Doch ich setzte noch einen drauf. "Und wenn wir schon dabei sind, kann ich euch doch auch sagen, wo ich Stegi kennengelernt habe." Da ich aber nicht wusste, ob sich Stegi vielleicht schämen würde, sah ich mit einem fragenden Blick an. Er nickte nur kurz.
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Zwischen Arm und Reich
FanficTim lebt in einer sehr wohlhabenden Familie und hat ein einigermaßen sorgloses Leben. Im Gegensatz zu Stegi. Er ist arm und wurde von seiner Familie im Stich gelassen. Er lebt von dem Geld was er auf der Straße bekommt. Doch als Tim ihn zufällig sie...