~POV Tim~
"Wisst ihr, was mir erst jetzt auffällt?", fragte Lina, während wir in der U-Bahn saßen. "Dass du noch nie eine Babytaube gesehen hast?", gab Nico als Gegenfrage zurück. "Nein... Aber stimmt, das hab ich wirklich noch nie. Mir ist aufgefallen, dass wir gar keinen Junggesellenabschied hatten." "Stimmt!", fiel auch mir erst jetzt ein. "Ich hatte gar keine Stripperin!" "Och Tim.", lachte Lina. "Wenn schon, dann hätten wir beide einen Stripper bekommen. Nico, du hättest doch der Stripper sein können." "Was? Nein!" Nach einer halben Stunde kamen wir endlich an. "Ich hab Hunger.", fing Lina an. "Ich auch.", stimmte ich ihr zu. "Okay, ich kenne hier in der Nähe ein gutes Café.", sagte Nico. "Wieso kennst du dich hier so gut aus?", fragte Lina. "Weil mein Onkel hier wohnt und ihm zufälligerweise auch Café gehört." Wir folgten Nico unauffällig zu dem Café. Es war ein kleines aber ziemlich gemütliches Café. "Ich werd nicht mehr.", sagte ein Mann der auf uns zu kam. "Mein Lieblingsneffe und zwei andere Leute sind hier. Wie geht's dir?" "Gut, Ralph. Und dir?" "Muss ja, ne? Setzt euch doch erstmal. Wollt ihr was zu trinken?" Wir bestellten uns etwas und sofort kam Ralph mit den Getränken zurück und setzte sich zu uns. "Also? Was führt euch hierher?" "Wir sind vor einer Hochzeit geflüchtet.", antwortete ich ihm. "Hochzeit? Wer sind denn die Glücklichen?" Nico zeigte auf Lina und mich. "Ach. Ihr beide heiratet aber flüchtet vor eurer eigenen Hochzeit? Liebt ihr euch doch nicht mehr oder wie muss ich mir das vorstellen?" Wir erklärten ihm alles in Kurzfassung, ließen das mit Stegi jedoch aus. "Achso. Wow, das ist ja ne bessere Liebesgeschichte als Twilight. Aber Nico du hast mir gar nicht erzählt, dass du eine Freundin hast. Und auch noch eine Hübsche." "Hey! Finger weg von ihr.", sagte Nico, was Lina und mich zum Lachen brachte. Nachdem wir auch etwas gegessen hatte, gingen wir in die Fußgängerzone und natürlich wollte Lina in jeden möglichen Laden. "Tim, Nico, haltet mal." Sie drückte uns einen ganzen Stapel von Klamotten in die Hände. "Das war eine ganz blöde Idee in die Fußgängerzone zu gehen, wo viele Läden stehen.", sagte ich zu Nico, während Lina gerade alle möglichen Sachen anprobierte. "Ja, ich weiß. Das war nicht die schlauste Idee von mir." Nach gefühlten Stunden, hatte Lina ihre Shoppingtour endlich beendet und wir konnten uns jetzt endlich kurz auf eine Bank hinsetzten und verschnaufen. Ich hasse shoppen. "Boah Mom und Dad nerven!", stöhnte Lina und schaute auf ihr Handy. "Meine auch.", stimmte ich ihr zu und schaute auch auf mein Handy.
Wo seid ihr?!
Kommt sofort zurück!
Was fällt euch eigentlich ein einfach so abzuhauen?!
Das gibt Konsequenzen wenn ihr wieder zu Hause seid!
Dank euch musste die Hochzeit jetzt abgesagt werden!"Die Hochzeit wurde abgesagt!", sagten Lina und ich gleichzeitig. Ich las mir noch meine anderen Nachrichten durch, welche unter anderem von Mia, Fabian und Tyler stammten. Auch sie fragten, wo wir sind. Ihnen antwortete ich schnell, doch meine Eltern ignorierte ich. "Ich will ein Eis!", sagte Lina irgendwann, während wir weiter durch die Stadt liefen. "Ich auch!", stimmte Nico ihr zu. "Ich nicht. Und bevor ihr fragt, ja ich halte die Taschen." Lina und Nico drückten mir Linas Taschen in die Hand und liefen zur Eisdiele, welche gegenüber war. Ich schaute mir die Leute an, welche vorbei liefen. Es gab wirklich ein paar komische Gestalten hier. Dieses Viertel sah jetzt aber auch nicht wie ein reiches Viertel aus. Was eigentlich egal war, denn für Lina waren die Geschäfte trotzdem ziemlich interessant. Mein Blick verharrte auf eine Person, welche auf dem Boden und an eine Wand gelehnt saß. War das...? Ich schaute nochmal genauer hin. Ja! Das war Stegi. Ich zögerte nicht und ging zu ihm. Er war anscheinend gerade so in Gedanken, dass er mich nicht bemerkte. Ich setzte mich vor ihm hin und beobachtete ihn. Süß, wie er auf den Boden starrte und total in seinen Gedanken war. Ich kramte zwei Euro aus meiner Tasche und gab sie Stegi sanft in die Hand. Jetzt schaute er auf und erschrak kurz, als er mich erblickte. "Bin ich denn wirklich so hässlich, dass du dich erschreckst?", lachte ich. "Nein... Ich... Ich bin... Ich bin nur verwundert dich hier zu sehen. Was machst du hier?" "Vor meiner Hochzeit fliehen." "Was? Aber ich dachte du willst heiraten?" "Vielleicht. Irgendwann mal. Aber nicht Isa. Stegi, ich vermisse dich und will wegen dir nicht heiraten." "Aber... Du hast doch gesagt, dass du Isa liebst und mich nicht brauchst...", sagte er leise und schaute zu Boden. "Das war dumm und ein großer Fehler von mir. Ich habe meine Gefühle für dich verdrängt. Als ich dich im Krankenhaus liegen gesehen habe, fiel mir wieder auf, wie sehr ich dich brauche. Dass du dich plötzlich selbst aus dem Krankenhaus entlassen hast, hat mich fast kaputt gemacht. Die Ungewissheit, nicht zu wissen, wo du bist. Immer wieder hatte ich diesen Gedanken, dass du dich vielleicht umgebracht hast und ich dich nie wiedersehen kann. Ich hab dich wirklich vermisst..." "Tim... Das wollte ich nicht.... Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Ich dachte, es wäre besser für dich, wenn du mich nicht mehr siehst, weil ich doch nur im Weg stand. Ich habe dich auch vermisst." Den letzten Satz sagte er leiser und schaute wieder auf den Boden. Ich kam näher auf ihn zu, hob seinen Kinn mit zwei Finger hoch, sodass er mir jetzt in die Augen schaute. Danach legte ich meine Lippen auf seine. Es dauerte einen kurzen Moment, bis er den Kuss schließlich erwiderte. "Awww!", hörte ich eine Stimmte hinter. Ich löste mich von Stegi und sah Lina hinter mir stehen. "Ich hab es versaut. Wir sind da vorne, falls ihr uns sucht." Damit gingen Lina und Nico ein wenig weiter weg von uns. "Kommst du wieder mit?", fragte ich Stegi. "Ich weiß nicht...", sagte er unentschlossen. "Komm schon. Bitte. Ich habe eine eigene Wohnung. Du ziehst bei mir ein! Der Platz ist groß genug." "Meinst du das Ernst?", fragte er verwundert. "Ja! Ich will dir doch helfen. Also, kommst du mit?"
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Zwischen Arm und Reich
FanfictionTim lebt in einer sehr wohlhabenden Familie und hat ein einigermaßen sorgloses Leben. Im Gegensatz zu Stegi. Er ist arm und wurde von seiner Familie im Stich gelassen. Er lebt von dem Geld was er auf der Straße bekommt. Doch als Tim ihn zufällig sie...