~POV Tim~
Endlich waren Ferien. Mein Abschluss hatte ich mit 2,3 geschafft genau wie Lina. Eigentlich wollte ich, dass Stegi auch zu meinem Abschluss kommt, doch meine Eltern wollten im kleinen Kreis mit meinen Verwandten feiern. Aber ich weiß nicht ob ich mich über die Ferien freuen sollte. Denn ich wusste, dass die Hochzeit bald schon kommen würde. Auch wenn ich noch nicht mal wusste, wen ich überhaupt heiraten sollte. Und immer noch hatte ich die Hoffnung, dass unsere Eltern es mit der Hochzeit bleiben ließen. Doch bevor ich weiter drüber nachdenken konnte, klopfte es an der Tür und meine Mutter kam rein. "Aufstehen! Wir bekommen gleich Besuch. Zieh bitte den Anzug hier an." Damit verschwand sie wieder. Erst jetzt setzte ich mich ins Bett und schaute mir den Anzug an. Na toll. Also entweder sind es Arbeitskollegen oder irgendein anderer wichtiger Besuch. Ich machte mich soweit fertig und dann kam Lina in mein Zimmer. "Dieses Kleid betont nicht mal annähernd meine Figur." Sie hatte ein weißes Kleid an, welches vorne kurz und hinten länger war. "Ich finde es steht dir." "Du hast ja auch keine Ahnung." "Weißt du wer zu Besuch kommt?", fragte ich sie. "Nein. Keine Ahnung." Als es an der Tür klingelte, gingen Lina und ich nach unten. Dort standen Isa und Sven mit ihren Eltern. Oh nein. Bitte nicht. "Lina, Tim! Das sind Isa und Sven. Ich glaube, ihr kennt sie schon, oder?", fragte Linas Vater, Thorsten. Lina und ich nickten nur. "Na dann lasst uns ins Esszimmer gehen.", sagte meine Mutter und führte uns hin. "Sie wollen uns mit Isa und Sven verkuppeln?", fragte Lina leise. Ich nickte nur. Mir wäre sogar Sarah lieber gewesen als Isa. Obwohl ich glaube, sie sind auf irgendeine Art und Weise gleich schlimm.
In den nächsten Wochen kamen Isa und Sven immer öfters zum Essen zu uns. Stegi wusste darüber schon Bescheid, fand es aber nicht schlimm. Trotzdem machte ich mir selber Vorwürfe, wenn Isa versuchte mir näher zu kommen. Vor unseren Eltern tat ich so, als ob ich Isa mögen würde und etwas zwischen uns laufen würde. ""Was hat Nico eigentlich zu der Hochzeit gesagt, die hoffentlich nicht stattfinden wird?", fragte ich Lina. "Er hat es verstanden und sagte, es wäre nicht schlimm." "Genau wie Stegi. Wir haben echt Glück mit unseren Freunden." Lina nickte nur. "Trotzdem mag ich Sven nicht. Jetzt wollen sie ernsthaft, dass wir die beiden eingebildeten Geschwister heiraten." Näher drauf eingehen konnten wir nicht, denn von unten hörten wir Stimmen. Isa und Sven waren wieder da mit ihren Eltern. Wie in den letzten Wochen auch, setzte wir uns ins Esszimmer. Nach dem Essen, meinten unsere Eltern sie hätten noch etwas anzukündigen. Anscheinend waren Isa und Sven genauso ratlos wie Lina und ich. "Also, wir haben gesehen, dass ihr euch alle vier ziemlich gut versteht.", sagte meine Mutter. Wir alle nickten. Bei Isa und Sven war es jetzt bestimmt ernst gemeint, doch ich wusste, dass Lina genauso wie ich dabei log. "Und da ihr wisst, dass es nie schnell genug gehen kann, haben wir uns entschieden, dass einer Hochzeit nichts mehr im Weg steht." Oh nein. Genau davor hatte ich mich die ganze Zeit über gefürchtet. "Ihr müsst euch um nichts kümmern, das machen wir.", sagte dieses mal Linas Mutter. "Die Hochzeit wird in 4 Monaten stattfinden." 4 Monate?! Isa und Sven sahen so aus, als würden sie sich freuen und auch Lina und ich spielten es. Okay, ich musste jetzt unbedingt hier weg und zu Stegi. Ich stoß Lina an und tat heimlich so als ob ich mit meinem Handy schreiben würde. Bitte, lass sie dieses Geheimzeichen noch kennen. Sie schaute mich erst fragend an, verstand dann aber doch, nahm heimlich ihr Handy und schrieb mir, sodass mein Handy ein Ton von sich gab. "Tyler. Kann ich zu ihm? Er hat im Moment ein paar Probleme in der Familie.", fragte ich meine Eltern. "Na gut. Aber komm nicht so spät wieder.", antwortete meine Mutter. Ich nickte, verabschiedete mich und ging los. Dieses Geheimzeichen hatten Lina und ich früher öfters genutzt. Sie schrieb mir, sodass ich sagen konnte, dass ich weg muss. Und andersrum genauso. Zum Glück hatte sie dieses Zeichen nicht vergessen. Stegi war anscheinend drinnen. Ich klopfte und trat dann hinein. "Hey Timi!", sagte er fröhlich. Seit Tagen sagte er das um mich zu ärgern. "Hey. Ich muss dir was sagen." Ich setzte mich zu ihm auf seine Matratze. "Ich werde heiraten. In 4 Monaten. Ich will das wirklich nicht, weil ich dich liebe. Keine Ahnung was ich tun soll." "Heiraten.", sagte Stegi nur. Ich schaute ihn fragend an. "Tim, ich habe dir doch gesagt, dass es okay ist. Und ich weiß, dass du mich liebst und ich liebe dich auch. Aber es bleibt dir doch nichts anderes übrig. Heirate sie." "Sicher?" "Ja." Ich nahm ihn in den Arm und zog ihn auf meinen Schoss um ihn dann zu küssen. "Womit habe ich dich verdient?", hauchte ich gegen seine Lippen. "Das frage ich mich auch jedes mal." Ich lächelte nur, doch plötzlich kam mir etwas in den Sinn, wonach ich Stegi schon länger fragen wollte. "Was ist eigentlich mit Liam und Markus? Hast du irgendwas von ihnen gehört?" "Nein. Seitdem Vorfall haben sie mich in Ruhe gelassen." Natürlich war das gut, aber ich hätte nicht gedacht, dass sie so schnell abließen. Lina. Irgendwas hatte sie getan, damit die beiden nichts mehr machen. Ich blieb noch ungefähr zwei Stunden bei Stegi bis ich nach Hause ging. Ich sah wie auch Lina gerade durch die Haustür ging. "Warst du bei Nico?", fragte ich leiser, damit unsere Eltern uns nicht hören. Sie nickte. "Gehen wir in mein Zimmer, dann kannst du es mir erklären.", sagte ich und wir gingen hoch. "Womit hab ich ihn verdient? Er sagte, ich hätte schließlich keine andere Möglichkeit und ich soll Sven heiraten." "Oh man Stegi hat genau das Gleiche gesagt." Ich wollte jetzt aber nicht länger über die Hochzeit nachdenken und wechselte das Thema: "Was hast du eigentlich mit Liam und Markus gemacht?" Plötzlich schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen. "Was meinst du?"
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Zwischen Arm und Reich
FanfictionTim lebt in einer sehr wohlhabenden Familie und hat ein einigermaßen sorgloses Leben. Im Gegensatz zu Stegi. Er ist arm und wurde von seiner Familie im Stich gelassen. Er lebt von dem Geld was er auf der Straße bekommt. Doch als Tim ihn zufällig sie...