Saphiras POV.
Nach der Kirche feierten wir beim Rudelhaus meines Onkels.
Es war eine riesige Anlage.
So weit ich weiß , wurden nur Werwölfe eingeladen.
Ich wüsste nur zu gerne wie das Rudelhaus von Derek aussieht...
Sein Rudel ist eins der größten und das gefährlichste, da wird das Gebäude bestimmt mehr als Nur riesig sein...
Derek wäre am liebsten schon wieder zum Gästehaus zurück gegangen , hätte seine Sachen gepackt und wieder heimgeflogen.
Doch rein aus Anstand blieb er noch.
Aber das Problem war , er war richtig genervt und angepisst.
Noch schlimmer als sonst.
Ich stand mit meinem Gefährten in der Menge der Gäste und suchte , wie vorhin schon, meine Eltern um mich einwenig abzulenken von dem Ekelpaket neben mir.
Schließlich entdeckte ich meine Familie und sah zu Derek.
Dieser schaute sich gelangweilt um.
Ein paar Tussen warfen ihm verführerische Blicke zu.
Alles klar...
Wer würde bitte freiwillig mit ihm etwas zu tun haben wollen?!
Ohne das er es merkte schlich ich mich davon.
Ich behielt zielstrebig meine Familie im Auge.
Nach kurzer Zeit erreichte ich sie.
"Mum!", freute ich mich und umarmte sie.
Überrumpelt zuckte sie erstmal zusammen.
Dann schien sie mich zu erkennen und erwiderte meine Umarmung.
Dies wiederholte ich bei allen.
"Ich habe euch vermisst..."
"Wir dich auch", erwiderte meine Mutter und strich mir über die Haare.
"Du siehst wundervoll aus!"
"Du aber auch Mum!"
Sie hatte ein hellblaues Kleid an, was ihr sehr gut stand.
Ich betrachtete meinen Bruder.
Er war heute ziemlich merkwürdig.
Als ich ihn umarmt hatte , war er ziemlich angespannt.
Plötzlich wehte mir ein ziemlich kalter Wind entgegen.
Fröstelnd blickte ich zum Himmel empor.
Tiefe , dunkle Wolken kündigten Schnee an.
Ich war kurz unaufmerksam , dann jedoch bemerkte ich einen kühlen Blick auf mir.
Und diesmal kam er nicht von Derek.
Sondern von Keylen.
Als er sah , daß ich ihn ebenfalls anschaute , wendete er sich ab.
Ein unwohles Gefühl breitete sich in mir aus.
Irgendetwas stimmt hier nicht...
Der Meinung bin ich aber auch!
Auf einmal spürte ich eine warme Hand auf meiner Schulter.
Ich drehte mich um und sah meinem Onkel ins Gesicht.
Unerwartet schnell hatte er mich hochgehoben und knuddelte mich durch.
Dazu musste ich gestehen , daß er ziemlich groß war und sehr muskulös.
"Sag mal , du nimmst ja immer mehr ab! Du wiegst ja nicht mal mehr so viel wie eine Feder!"
Er ließ mich los und musterte mich.
"Alpha Diego. Fassen sie meine Mate nicht an!", ein Zischen hinter uns ließ uns herumfahren.
Auch meine Eltern , mein Bruder und seine Mate schauten her.
Derek fixierte den anderen Rudelanführer.
Wenn Blicke töten könnten...
Abwehrend hob Diego die Hände.
Mein Mate war noch angespannter und seine Augen änderten leicht die Farbe.
Ein Knurren gegenüber von uns ließ mich verwirrt dorthin schauen.
"Es reicht jetzt! Derek,du nachtragendes Schoßhündchen, schließ endlich mit der Vergangenheit ab!"
Was meint er damit?!
Mein Bruder fuhr seine Wolfskrallen aus.
Bedrohlich Langsam drehte Derek sich zu Keylen um.
Er ging ein paar Schritte auf ihn zu und mein Bruder provokant ein paar zurück.
Mein Gefährte war wahrscheinlich noch nie so wütend wie jetzt gerade.
"Wie hast du mich genannt!??"
Man sah ihm an das er versuchte seinen inneren Wolf und sich selbst zu beherrschen , da sein Instinkt war , Keylen zu zeigen wer hier der Alpha war.
Denn mein Bruder war ja noch kein richtiger. Erst wenn mein Vater von seinem Posten zurücktrat.
"Nachtragendes Schoßhündchen habe ich dich genannt!"
Wolfszähne wuchsen Derek.
"Hört auf euch zu streiten!", ging ich dazwischen.
"Lass es, Saphira! Wegen dir ist doch dieser ganze Mist mit Derek schlimmer geworden! Warum akzeptierst du ihn nicht einfach...!", zischte mich mein Bruder an.
Etwas in mir krampfte sich schmerzhaft zusammen.
Mein Herz schmerzte furchtbar bei seinen niederschmetternden Worten.
Was...?
Die Welt begann sich um mich herum zu drehen.
Ich kann mir meinen Mate doch nicht aussuchen!
Gleichzeitig wandte sich Derek zu mir.
"Misch dich nicht ein!"
Entsetzt riss ich die Augen auf.
Mir wurde schlecht.
Ich wusste nicht was ich machen sollte und was genau sich vor meinen Augen abspielte.
Unerwartet schnell hatte sich Derek verwandelt , mein Bruder ebenfalls und stürzten sich aufeinander.
Mein Bruder war Derek eindeutig unterlegen.
Ich konnte nicht anders als mich ebenfalls zu verwandeln.
Mit gemischten Gefühlen schmiss ich mich zwischen die Beiden und zerrte sie auseinander.
Derek: Lass es einfach! Misch dich nicht in meine Angelegenheiten! Ich brauche dich nicht! Verschwinde!
Keylen: Wegen dir Saphira passiert das doch alles hier!Einfach nur verletzt wich ich zurück.
Keylens Worte rückten in den Hintergrund und nur noch Dereks Worte hallten in meinem Kopf.
Alles um mich herum verschwamm und nur noch Derek war halbwegs gut zu erkennen.
Mein Atem wurde Mir geraubt.
Es fühlte sich so an , als würde mir jemand einen Dolch tief in mein Herz rammen.
Ich wusste , Derek konnte mich nicht leiden , dennoch tat es unerträglich weh , so etwas von seinem Mate zu hören.
Seinem Seelenverwandten.
Was hast du da gerade gesagt...?
, zutiefst erschüttert fragte ich ihn über die Mateverbindung.
Dereks Ohren stellten sich auf und sein Blick veränderte sich.
Saphira...das....
Sei still.
Du sagst du brauchst mich nicht?
Okay.
Du sagst ich soll verschwinden?
Okay.
Das werde ich machen!
Anscheinend wollen mich viele hier eh nicht mehr!
Meine Trauer und meine Schmerzen wurden immer schlimmer.
Wut sammelte sich tief in mir.
Meine Grenze war erreicht.
Ich wollte es nicht länger ertragen.
Ich hatte mir genug gefallen lassen.
Du wolltest doch auf das hinaus oder, Derek?
Du willst mich los werden.
Schon verstanden. Mache ich auch.
Such dir jemand anderen, an dem du deine Wut auslassen kannst, aber ich werde nicht mehr dafür herhalten!
Mit diesen Worten wirbelte ich herum.
Ich stand meinem Bruder gegenüber.
Wütend fuhr ich ihm mit meinen Krallen quer durch sein Gesicht.
Saphira: Ich dachte du wärst mein Bruder!
Und schon rannte ich los.
Ich versperrte meine Gedanken , sodass Derek sie nicht mehr sehen konnte.
Mein Blick war auf den Wald gerichtet , wenige Meter vor mir , welcher sich am Fuß eines Berges empor streckte.
Entschlossen tauchte ich in den Schatten der Bäume ein.
Der Kalte Wind wurde immer stärker.
Ich hörte schwere Pfotenschritte.
Dereks riesige Wolfsgestalt war dicht hinter mir.
Warum rennt er mir jetzt nach?!
Er soll mich bloß in Ruhe lassen!
All meine Trauer und mein Schmerz , die mich zum erzittern brachten, machten platz für Wut.
Tief in mir brodelte sie, wie ein Vulkan , der bald ausbricht.
Aprubt blieb ich stehen.
Derek krachte gegen mich.
Gerade so konnte ich mein Gleichgewicht noch halten.
Er wollte mich soeben am Genick packen , doch ich duckte mich weg.
Ich Fletschte gefährlich mit den Zähnen und legte mich auf den Boden.
Kurz ging ich meine nächsten Schritte im Kopf durch.
Dann schoss ich Blitzschnell hoch , und stieß ihm mit voller Wucht die Pfoten gegen die Schulter.
Erschrocken sackte er zu Boden.
Ich sprang auf ihn und zog ihm kräftig an einem Ohr.
Sein Winseln drang zu mir.
Ich ließ von ihm ab und rannte weiter.
Derek lag immer noch am Boden, rappelte sich jedoch schnell wieder auf.
Er folgte mir wieder.
Doch mit jedem Schritt den ich tat , wurde ich immer ein wenig schneller.
Wie aus dem Nichts landete eine Schneeflocke auf meiner Nase.
Es wurden immer mehr.
Aus diesen kleinen Flocken wurde ein regelrechter Schneesturm.
Na super.
Wie die Schneekristalle mir ins Gesicht flogen , so kehrten immer mehr alte Erinnerungen zurück in mein Gedächtnis.
All die Schmerzen die Derek mir in den letzten Wochen zugefügt hat , all die schrecklichen Taten die er gemacht hat.
Das eine mal wo ich geflohen bin , war ein gescheiterter Versuch von ihm wegzukommen.
Doch diesmal wollte ich nicht mehr zurück , diesmal würden mir keine Rogues im Weg stehen und wenn doch , Kriegen sie all meine Wut zu spüren.
Derek soll merken , was er ohne mich ist.
Er soll merken, dass dort etwas fehlt , wo ich vorher war.
Er soll merken, wie toll es eigentlich ist, nicht allein zu sein und seinen Mate bei sich zu haben.
Doch es wird ihm nichts bringen.
Denn ich hatte mir zu viel gefallen lassen.
Er wird mich nie wieder sehen.
Er hatte gesagt ich solle verschwinden.
Das tat ich nun.
Und zwar für immer.

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My Gruesome Mate
Loup-garouNach 6 Wochen Sommerferien, muss die 16 jährige Saphira Moon wieder in die Schule. Alle aus ihrer Familie sind Werwölfe. Sie auch. Ihr Vater ist der Alpha eines Rudels und somit Saphiras Mutter die Luna und seine Mate. Ihr Bruder War Beta und hat di...