Dereks P.O.V
Die ganze Nacht von Donnerstag auf Freitag saß ich hellwach in meinem Bett.
Ich fühlte mich, mit jeder Sekunde die verstrich, schlapper.
Mein ganzer Körper sträubte sich urplötzlich gegen jede Bewegung.
Ich hatte einen dicken Pulli und eine Jogginghose an, da mir so kalt war.
Es lag aber nicht daran das die Heizung in der Gästewohnung nicht funktionierte , sondern an Saphira.
Sie fehlte mir.
Man merkte erst wie viele Gefühle man für jemanden hat , wenn derjenige nicht mehr bei einem ist.
Ich hatte sie immer so schlecht behandelt ohne zu bemerken wie wundervoll es war eine solch liebenswürdige Person bei sich zu haben.
Es hatte eine strafende Wirkung auf mich das sie sich irgendwo da draußen befand und vielleicht wollte es die Mondgöttin auch so.
Doch dafür musste Saphira noch mehr leiden.
Ich vermisste ihren himmlischen Duft und die Wärme die von ihr ausging.
Das Temperament , welches unter ihrer Gutmütigkeit und Ruhe schlummerte.
Ihr Aussehen ; die schönen gepflegten Haare , eisigblaue Augen die einen immer von oben bis unten gemustert haben und die jede noch so kleine Reaktion und Emotion sehen konnten.
Sehnsüchtig blickte ich aus dem riesigen Fenster in die dunkle Nacht hinaus.
Es war ein sternenklarer Himmel , der Mond schien auf die Wasseroberfläche des Gastineau Channels.
Ich ließ mich in das weiche Bett zurückfallen und schloss verzweifelt die Augen.
Meine Gedanken schwirrten in meinem Kopf wie ein Bienenschwarm.
Doch auf einmal wurde alles leise.
Mein ganzer Körper erstarrte und es fühlte sich an, als würde mir mein Blut in den Adern gefrieren.
Meine Sicht wurde verschwommen und machte Platz für ein Bild , welches sich kurz darauf in Bewegung setzte.
Ich befand mich mittendrin.
Ein Wolf drehte sich, misstrauisch knurrend, im Kreis.
Weitere Wölfe traten in mein Blickfeld.
Mehrere Dutzend Wölfe , die sich hinter den grauen Wolf stellten.
Auch sie bedachten mit argwöhnisch blitzenden Augen die Umgebung.
Weit hinter ihnen entdeckte ich ein riesiges Gebäude.
Voller Schock blickte ich an mir herab.
Ich stand in meiner Wolfsform dort , doch fast durchsichtig.
Das Gebäude stellte sich als mein Rudelhaus dar und die Wölfe die sich hier überall versammelt hatten, meine Rudelmitglieder.
Irritiert beobachtete ich die Situation.
Dann schreitete ich auf den grauen Wolf zu, Paul.
Doch niemand schien mich zu bemerken.
Ich versuchte über Gedanken mit meinem Beta zu kommunizieren.
Jedoch zeigte er keine Reaktion.
Wütend gab ich ihm einen Klaps mit der Pfote.
Beinahe wäre ich auf dem Boden gelandet, als meine Tatze ins Leere griff.
Erschrocken taumelte ich zurück.
Auf einmal knackte es im Unterholz des Waldanfangs vor uns verdächtig.
Mit angelegten Ohren starrte ich ins Dunkle und erkannte schemenhafte Gestalten , deren Augen im Mondlicht gelblich funkelten.
Ihr übler Geruch wehte bis zu uns vor, ohne Zweifel trugen diese Gestalten den Namen Rogue.
Angewidert Bleckte ich die Zähne.
Keinen Augenblick später brachen sie schon aus dem Gestrüpp und warfen sich mit lautem Kamfgeheul auf meine Wölfe.
Sie sahen aus wie übergroße Ratten.
Voller Hass stürzte ich mich auf den nächstbesten , die harte Erde auf die ich gleich darauf landete bewies mir erneut , dass ich nicht Teil dieses Kampfes war.
Wölfe heulten um mich herum , die einen vor Schmerz , die anderen vor Triumph.
Luftschnappend tauchte ich aus dieser Vision wieder auf.
Auf mir hatten sich Schweißperlen gebildet und mein Herz pochte wie ein Presslufthammer.
Mein Rudel!
Voller Sorge sprang von meinem Bett hoch.
Die Schlappheit die sich die ganze Zeit in mir gesammelt hatte , verschwand mit einem Mal.
Hin und hergerissen was ich nun tun sollte rannte ich in meinem Zimmer herum.
Ich sollte sofort zu meinem Rudel , denn ich spürte das all dies was ich gerade gesehen hatte , wahr ist.
Solch eine Vision hatte ich schließlich letztens schon einmal als Saphira verschwand.
Aber ich musste auf der anderen Seite meine Mate suchen!
Wir müssen dennoch sofort zum Rudel! Sie werden gerade von Rogues angegriffen! Derek , Max und die anderen sollen sie weiter suchen und sich um sie kümmern falls sie sie finden! Hinterlasse ihnen eine Nachricht auf einem Zettel , da dein Handy ja kaputt ist.
Schweren Herzens schnappte ich mir einen Zettel und schrieb mehrere Zeilen. Daraufhin faltete ich ihn zusammen und schrieb die Empfänger drauf.
Ich schnappte mir schnell meinen Autoschlüssel und rannte aus dem Gebäude.
In Höchstgeschwindigkeit saß ich in meinem Jeep und fuhr auch schon Richtung des anderen Rudelhauses, denn dort hatten Max und die anderen ihre Unterkunft.
Den Zettel warf ich schnell in den zugehörigen Briefkasten und raste dann gleich wieder weiter.
Mit dem Privatjet konnte ich nicht fliegen , es würde viel zu lange dauern alles am Flugzeug zu Checken und so weiter , weshalb mir nur das Auto blieb.
Schnell hatte ich das Ziel in meinem Navi eingegeben und donnerte schon über die Straßen Juneaus.
Die Landschaft zog verschwommen an mir vorbei.
Mit mulmigem Gefühl ließ ich Saphira zurück.
Absolute Stille herrschte im Auto , bis auf die sich bewegenden Reifen auf der geteerten Straße.
Ich schaltete das Radio ein und fühlte mich sofort um einiges wohler wie zuvor.
Mein Blick war nun wieder auf meinen Weg gerichtet.
Laut meinem Navi würde es ca. 13 Stunden dauern bis ich in Yukon ankommen würde.
Wenn ich geflogen wäre , hätte es wahrscheinlich noch länger gedauert.
Denn bis erstmal alles durchgecheckt und der Tank aufgefüllt ist , hätte ich wahrscheinlich mehrere Stunden warten können und dazu kamen noch ein paar Stunden Flug.
Da ist das Autofahren viel kürzer.
Zum Glück hatte ich nun meinen Jeep und nicht meinen Lambo , denn der würde erstens viel mehr Sprit brauchen und mich vielleicht sogar mitten in der Einöde stehen lassen und zweitens, so viele Schlaglöcher und zerstörte , unbenutzte Straßen wie es hier gab , hätte ich danach wahrscheinlich eine neue Stoßstange kaufen können.
Ich trat noch mehr auf das Gaspedal.
Ich fuhr durch dunkle Wälder und düstere Wiesen.
Normalerweise hatte ich kein Problem mit der Natur , ist ja auch klar ich bin schließlich ein Werwolf , doch diese hier war einfach nur gruselig.
Nebel waberte über der Straße und Augenpaare leuchteten mir aus der Dunkelheit entgegen.
Heute werde ich das erste mal so richtig froh sein wenn die Sonne aufging.
Ich fühlte mich überhaupt nicht gut , alleine schon das ich Saphira hier alleine lassen musste und all die ganzen Probleme die sich Stunde um Stunde häuften.
Warum hat Paul Jayden oder einen von den restlichen vier nicht angerufen?
Schalt dein dämliches Hirn ein! Es ist quasi noch mitten in der Nacht , die anderen Pennen und der Kampf hat bestimmt erst angefangen , da wird der mit Sicherheit keine Zeit haben um jemanden anzurufen!
Chill...!
Chill selber!
Genervt verdrehte ich die Augen und konzentrierte mich wieder voll und ganz auf meine Straße.
Der Wald machte nun Platz für eine freie Ebene.
Schneebedeckte Wiesen welche durchzogen wurden von glitzernden reißenden, Flüssen, waren umgeben von riesigen Bergen.
Doch auch so atemberaubend dies auch schien in dem leicht milchigen Licht , erreichte etwas anderes meine Aufmerksamkeit.
Ich nahm etwas wahr , das vor meinem Auto auftauchte.
Aprupt bremste ich ab.
Hoher Schnee bedeckte die Fahrbahn.
"Verdammt nochmal !! Hätte man nicht den gesamten Weg räumen können?! Diese Hohlköpfe?!"
Langsam fuhr ich wieder an und zum Glück hatte mein Auto kaum Probleme auf dem Schnee zu fahren.
Erleichtert fuhr ich in einem leicht gemäßigterem Tempo weiter.
Ich wollte einfach nur noch zu meinem Rudel.
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My Gruesome Mate
Про оборотнейNach 6 Wochen Sommerferien, muss die 16 jährige Saphira Moon wieder in die Schule. Alle aus ihrer Familie sind Werwölfe. Sie auch. Ihr Vater ist der Alpha eines Rudels und somit Saphiras Mutter die Luna und seine Mate. Ihr Bruder War Beta und hat di...