37.

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Saphiras P.O.V

Tränen flossen stumm über mein Gesicht.
Tränen aus Verzweiflung und Angst.
Alles um mich herum war schwarz.
Schluchzend hielt ich mir meine Hände vors Gesicht.
Ich wusste nicht wo ich mich befand , was ich hier tat und wie ich hier hergekommen bin.
Panisch krallte ich meine Finger in meine Haare.
Ich fühlte mich kraftlos und hilflos.
Vorsichtig stand ich auf meinen menschlichen zittrigen Beinen auf.
Ich hatte kaum Halt und drohte immer wieder umzukippen.
Laut wimmernd tastete ich die Dunkelheit vor mir ab , doch da war nur Leere.
Plötzlich erfüllte ein helles Licht den Raum oder was auch immer das hier sein sollte.
Vor mir stand ein schwarzer großer Wolf , seine Schultern hingen schlaff herab und sein Pelz hatte keinen Glanz mehr.
Seine müden Augen blickten hinter mich in die Dunkelheit.
Sofort erkannte ich Derek.
Ohne darüber nachzudenken , rannte ich zu ihm und presste mich weinend an ihn.
Für einen Moment vergaß ich all das was er mir angetan hatte und genoss seine wärmende Anwesenheit.
Sein weiches Fell umschloss meine Hände.
Aber er schien mich überhaupt nicht wahrzunehmen.
Noch mehr Tränen flossen aus meinen Augen.
"Derek?! Wo bin ich? Hilf mir!", wisperte ich trübe.
Er jedoch hörte anscheinend etwas anderes und drehte sich weg.
Zögerlich entfernte er sich von mir.
Ich wollte ihm hinterher gehen , doch ich konnte ihn nicht erreichen.
Ich versuchte schneller zu laufen , zu rennen.
Alles vergeblich.
"Nein! Bleib! Bitte..."
Niedergeschmettert sackte ich zu Boden.
Geräusche füllten den Raum , es hörte sich nach kömpfenden Wölfen an.
Doch dann wurde alles um mich herum wieder leise und langsam kehrte die Finsternis zurück und mit ihr die schwerlastende Einsamkeit zurück.
Ein Schrei aus Trauer und Angst verließ meine Kehle.
Weinend und schluchzend wand ich mich auf dem kalten Boden.
Ich zitterte am ganzen Leib , Kälte umhüllte mich.

Unbekannt P.O.V

Ein stark bebender Körper neben mir ließ mich aufschrecken.
Ich hatte soeben noch tief und fest geschlafen.
Besorgt rappelte ich mich auf.
Die Wölfin wand sich am Boden , ihre Ohren und Pfoten zuckten , genauso wie ihre Augenlider.
Sofort fühlte ich mich hellwach.
Zaghaft stupste ich sie an.
Aber sie zeigte keine Reaktion.
Sei doch nicht so ängstlich.
Nun rüttelte ich mit der Pfote an ihrer Schulter.
Ich verwandelte mich kurz darauf da ich so mehr Gefühl in meinen Händen und Beinen hatte.
Jetzt konnte ich auch mit ihr reden , da ich nicht über Mindlink mit ihr kommunizieren konnte , aus irgendeinem Grund.
"Hey! Wach auf...!"
Ich schüttelte sie etwas stärker.
Ihre Ohren drehten sich in meine Richtung.
"Ja. Ich habe mit dir geredet!"
Ihre Schnauze kräuselte sich.
Und dann riss sie ihre Lider auf.
Eisblaue , strahlende Augen blickten mir entgegen.
Ich wich erschrocken bis zur Höhlenwand zurück.
Es fühlte sich komisch an , nach so langer Zeit einem anderen Werwolf so nah zu sein.

Saphiras P.O.V

Geräusche erreichten meine Ohren.
Immer wieder spürte ich etwas warmes an meinem Körper.
Ich spürte wie ich immer mehr zu Bewusstsein kam.
Leben floss in meinen Körper zurück.
Und dann öffnete ich meine Augen mit einem Ruck.
Ich starrte kerzengerade in das Gesicht eines fremden Mannes.
Geschockt japste ich auf und wollte aufspringen , doch ich sackte erschöpft wieder in mich zusammen.
Panisch legte ich die Ohren an.
Drohend zeigte ich meine Zähne , während mein Herz einem Presslufthammer gleichte.
Vollkommen wehrlos lag ich hier herum.
Der Fremde war ebenfalls entsetzt zurückgewichen.
Er hatte längere braune Haare und sein Körper wurde von einem dicken Mantel, wahrscheinlich Rehfell oder was auch immer bedeckt.
Irgendwas hatte er an sich , dass mir bekannt schien.
Ich befand mich in einer großen Höhle , in deren Mitte ein Feuer brannte.
Nun kam der Mann wieder etwas näher.
"Ist schon gut , ich tu dir nichts!", redete er mir ein.
Ein schmerzvolles Stechen kam von meiner linken Körperseite.
Eine größere Wunde zog sich von meinem Hinterbein bis zu meinem vorderen.
Ich verstand die Welt nicht mehr.
Wo bin ich?
Was ist passiert?
Wer zum Teufel ist das?
Der Typ betrachtete meine Verletzung.
"Jetzt wo du wach bist wird sie schneller heilen."
Zuversichtlich lächelte er.
"Apropos: Ich bin Ryan, auch ein Werwolf!"
Misstrauisch beobachtete ich ihn.
Etwas überrumpelt , wartete ich argwöhnisch.
Würde er mich überraschend angreifen?
Sein Geruch und sein auftreten hatte jedoch nichts bedrohliches an sich.
"Du wirst Dir wahrscheinlich gedacht haben was das hier alles soll , also:
Du bist hier oben alleine in den Bergen herum gestreunt und in eine Schlucht gestürzt.
Ich habe dich aus dieser gerettet , du wärst fast umgekommen. Ich habe dich hier in meiner Höhle aufgepäppelt.
Die Wunde kommt von dem Sturz.
Noch was zu mir:
Ich gehöre zu keinem Rudel und führe ein freies Leben hier oben auf den Gipfeln der Berge.
Du brauchst keine Angst vor mir haben!" , quasselte Ryan.
Ich brauchte einige Augenblicke bis all die Informationen mich erreichten.
Und dann bahnten sich all die Erinnerungen in mein Gedächtnis.
Den Traum von gerade eben hatte ich ja schon fast vergessen.
Meine Gefühlte krachten auf mich ein wie ein Tsunami.
Die Flucht vor Derek , der Sturz und, und , und.
"Versuch dich zu verwandeln."
Ein wenig skeptisch sah ich ihn an.
Ich wollte ihm noch nicht vertrauen.
Trotzdem konzentrierte ich mich auf meine Verwandlung, denn in meiner Wolfsgestalt fühlte ich mich im Moment unwohl.
Durch meine kraftlosigkeit wollte es mir nur schwer klappen.
Schließlich saß ich dann doch in meiner menschlichen Form da.
Mein Kleid durchlöchert und schmutzig.
Peinlich berührt blickte ich zu Boden.
Ryan verschwand kurz, nur um gleich darauf mit einem Mantel aus Tierfell zurückzukommen.
Ein solcher wie er trug.
Dankbar nahm ich diesen entgegen und warf ihn um mich.
Ryan setzte sich mir gegenüber und musterte mich intensiv.
"Du bist hübsch", meinte er leise.
Ich wollte etwas sagen doch es kam nur ein krächzen heraus.
Selbst ein Räuspern brachte nichts, meine Kehle fühlte sich staubtrocken an.
Der andere Werwolf griff kurzerhand hinter sich und hielt mir dann eine Holzschale , gefüllt mit Wasser , hin.
Sofort nahm ich diese entgegen und trank sie leer.
Ich räusperte mich noch mal um dann endlich reden zu können.
"Ich sehe bestimmt nicht hübsch aus , eher wie eine Vogelscheuche mit diesen verstruppelten Haaren und der verschmierten Schminke."
"Ich finde es trotz dessen."
Er machte eine Pause.
"Dein Geruch erinnert mich an etwas.
Vieles an dir...", erzählte er nachdenklich.
"Du erinnerst mich irgendwie an meinen Gefährten", wisperte ich.
Mit zusammengekniffen Augen bedachte er mich.
"Dein Mate ist ein Alpha. Wie kommt es das du hier..."
Ich unterbrach ihn mit einem traurigen Seufzen.
"Ich bin abgehauen. Er hat mich wie Dreck behandelt. Er hasst mich.
Unfreiwillig wurde ich auch noch von ihm markiert. Wir waren hier auf einer Hochzeit , dann gab es Streit mit meinem Mate und meinem Bruder... Daraufhin bin ich weggerannt...
Das ist die kurze Zusammenfassung.
Jetzt habe ich von ihm geträumt , deshalb bin ich ja auch komischer Weise aufgewacht also eher auch wegen dir...
Apropos , mein Name ist Saphira."
"Wie heißt dein Mate?"
"Derek."
"W..was..?"
Mit weit aufgerissenen Augen sah er mich an.
Verunsichert spielte ich mit meinen Fingern und ein ungutes Gefühl beschlich mich.
Ein trauriges Lächeln legte sich auf Ryans Lippen.

Hey!
Sorry das ich seit längerem nicht mehr etwas hochgeladen habe. Das liegt zum einen daran das bei mir die schule wieder angefangen hat usw....😭❤
Und DANKE für über 100k Reads!!🙊❤😭 ich hätte niemals erwartet das diese Geschichte irgendwann so viele lesen... Danke danke danke an jeden einzelnen von euch 😍😭❤

 My Gruesome MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt