Saphiras P.O.V.
Hallende Geräusche ließen mich aufwachen.
Gähnend setzte ich mich auf und rieb mir die Augen.
"Guten Morgen Saphira!"
Ryans Stimme ließ mich kurz zusammenfahren.
"Morgen!"
Ich beobachtete von meinem Schlafplatz aus , wie er unruhig umherlief.
"Was ist los?"
"Ich möchte doch heute losgehen, Richtung Juneau", antwortete er etwas abwesend.
"Ach stimmt...!"
Nachdenklich blickte ich auf meine Hände.
Soll ich mitgehen?
"Ich denke das ich jetzt dann aufbreche. Bis ich losgehe kannst du dir ja noch überlegen ob du hier bleibst oder nicht."
"Das ist so eine schwere Entscheidung!", etwas verzweifelt stützte ich meinen Kopf auf meine Hände.
Ryan blieb stehen und sah mich nachdenklich an.
"Die kann ich dir nicht abnehmen. Da musst du selbst entscheiden. Höre auf dein Herz."
Ich seufzte.
Was sollte ich nur tun?
Unentschlossen stand ich auf und ging Richtung Höhlenausgang.
An der Frischen Luft angekommen, ging ich ein wenig umher.
In Gedanken versunken atmete ich die kühle Luft ein.
Ich sehnte mich nach Derek , doch verstand nicht warum , denn es gab keinen einzigen schönen Zeitpunkt mit ihm der es Wert war zu vermissen.
Es gab nur schreckliche Momente, an die ich mich gar nicht erinnern wollte.
Wahrscheinlich hatte er sich nichtmal die Mühe gegeben nach mir zu suchen.
Er hasste mich.
Er verglich mich mit seiner Mutter , die ihren eigenen Mate tötete und sogar nicht davor zurückschreckte ihre eigenen Kinder zu ermorden und das alles nur wegen Machtgier...
Doch an das durfte ich nun gar nicht denken , sondern mich auf meine Entscheidung konzentrieren.
Wenn ich mitgehen würde und Derek sich nicht ins positive verändert hat , dann wäre wieder alles wie vorher oder gar noch Schlimmer.
Er würde mich einsperren damit ich nicht mehr fliehen kann.
Er würde mir Schmerzen zufügen, immer und immer wieder als Strafe, weil ich weggelaufen bin.
Mein Herz sagte ich solle zu ihm zurückzukehren, aber mein Verstand sagte das Gegenteil.
Die Wahrheit.
Nun stand meine Entscheidung fest.
Schritte hinter mir ließen mich herum fahren.
Ryan stand dort und blickte gen Horizont.
"Ich werde jetzt losgehe. Hast du dich schon entschieden? "
"Es tut mir leid Ryan... aber ich werde dich nicht begleiten", sagte ich brüchig und sah schuldig auf den Schnee.
Ich stand auf und umarmte ihn.
Er schlang ebenfalls seine Arme um mich.
Seine Wärme hinterließ auf meiner kalten Haut eine Gänsehaut.
"Danke , Ryan. Danke das du mir mein Leben gerettet hast!"
Ryan drückte mich fester an sich.
"Du brauchst dich nicht zu bedanken. Nur wegen dir habe ich erfahren , dass mein Bruder noch lebt. Das war kein Zufall, es war Schicksal.
Die Mondgöttin hat mich dich finden lassen."
"Ja , vielleicht", erwiderte ich
"Gib auf dich acht, okay?"
Traurig ließ ich ihn los und nickte.
Einige Meter folgte ich ihm, bevor er sich in seinen braunen Wolf verwandelte und ein Stück weit weg von mir trabte.
Er drehte sich noch einmal um und sah mich mit einem Blick an, der Bände sprach.
Danach rannte er los.
"Auf Wiedersehen, Ryan!", rief ich ihm hinterher.
Ich starrte ewig lange noch auf die Stelle wo er verschwunden war, ehe ich mich rücklings in den hohen Schnee fallen ließ.
Nachdenklich sah ich in den hellblauen Himmel.
Kein Vogel War zu sehen.
Nur ein paar vereinzelte Wolken.
Erst jetzt bemerkte ich die Stille hier , die mich langsam aber sicher einholte.Ich nahm nicht wahr, wie lang ich schon in der Kälte lag, bis diese durch den dicken Pelzmantel hindurch drang.
Ich zog mich bibbernd zurück in die Höhle und setzte mich auf meinen Schlafplatz.
Dort beobachtete ich das Feuer , dessen hellen Flammen mich zu hypnotisieren schienen.
Nach ewiger Zeit, wo ich nur herum saß, konnte ich mich von dem Licht losreißen und erkannte das die Dunkelheit außerhalb der Höhle hereingebrochen war.
Und mit ihr meine Angst.
Die Einsamkeit schloss mich fest ein.
Es machte mir Bange hier ganz alleine herumzusitzen.
Eigentlich müsste ich mir keine Sorgen machen, da ich ja schließlich ein Werwolf bin.
Aber dennoch hatte ich panische Angst.
Die Stille um mich herum war beängstigend und kam mir so merkwürdig vor.
Einzig und allein was mich ein wenig im Moment beruhigte: Ryans Geruch.
Unsicher dachte ich nach.
Wollte ich wirklich mein leben hier oben alleine verbringen?
In dieser angsteinflößenden Dunkelheit, in dieser Einsamkeit?
Wie hatte Ryan das nur die ganze Zeit ausgehalten?
Mit Tränen in den Augen legte ich mich hin und kuschelte mich in meine Decke, die aus irgendwelchem Fell bestand, und wartete bis ich endlich einschlief."Saphira.."
"Saphira?"
Verwirrt öffnete ich meine Augen.
Schwärze umgab mich wie ein Mantel.
"Wer bist du?", fragte ich Misstrauisch in die Dunkelheit.
Da blitzten haselnussbraune Augen vor mir auf , die mir allzubekannt vorkamen.
Sie glänzten matt und schlapp.
In dem Moment wo ich die Augen fast erreicht hatte , verschwanden sie wieder.
Auf einmal packten mich eiskalte Hände und ein übler Gestank erreichte meine Nase.
Ein kratziges Lachen direkt neben meinem Ohr und stinkiger Atem der gegen meine Haut prallte, ließen mich zusammenzucken.
Knurren und Gejaule ertönten um mich herum in der Dunkelheit.
Geräusche die ich niemanden zuordnen konnte.
Nur ein Wort kam mir dafür in den Sinn.
Kampf.
Panisch versuchte ich mich loszureißen.
"Derek!!", schrie ich.
Wo war er?
Er sollte mir gefälligst helfen!
"Hilfe! Was ist hier los?"
Schweiß bildete sich auf meiner Stirn.
Alles fing an sich zu drehen.
Chaos entstand in meinem Kopf.
"Derek!"
Die Hände ließen von mir ab.
Zugleich verlor ich das Gleichgewich und fiel.
Doch ich prallte nicht auf einem kalten , harten Boden auf sondern fiel einfach immer weiter...Mit einem lauten Schrei wachte ich auf.
Auf meinem Körper hatten sich Schweißperlen gebildet.
Nach Luft schnappend sah ich mich in der Umgebung um.
Zu meiner Erleichterung befand ich mich wieder in der Höhle , von deren Eingang helles Licht herströmte.
Mit klopfendem Herzen und zittrigen Gliedern stand ich auf und lief Richtung Tageslicht.
Als ich draußen ankam, schmerzten meine Augen, so helles Licht strömte mir entgegen.
Ich spürte wie kleine Schneeflocken auf meine überhitzte Haut fielen und sogleich schmolzen.
Eine leichte Brise fuhr durch mein Haar und ich schloss meine Augen.
Ich lief ein paar Schritte , es fühlte sich an als würde an mir irgendetwas zerren.
Unruhe verbreitete sich in mir.
Ich hätte nicht hier oben bleiben dürfen.
Das war falsch.
Tief in meiner Seele wusste ich , das etwas nicht stimmte.
Ich hatte gestern eine nicht gut überlegte Entscheidung getroffen.
Wäre ich nur mitgegangen...!
Verzweifelt fuhr ich mir über mein Gesicht.
Ich musste zurück nach Juneau.
Und selbst wenn mich mein ungutes Gefühl getäuscht hat , alles in Ordnung ist und Dereks Verhalten sich verschlimmert hat , müsste ich mir einfach etwas neues einfallen lassen wie ich ihm entkomme.
Aber ich wusste das dies nicht so kommen würde, dort unten oder wo auch immer ist etwas passiert, das mit Derek zutun hatte und das machte mich mit jeder Sekunde die verstrich besorgter.

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My Gruesome Mate
Hombres LoboNach 6 Wochen Sommerferien, muss die 16 jährige Saphira Moon wieder in die Schule. Alle aus ihrer Familie sind Werwölfe. Sie auch. Ihr Vater ist der Alpha eines Rudels und somit Saphiras Mutter die Luna und seine Mate. Ihr Bruder War Beta und hat di...