Saphiras P.O.V
Schau nach!, drängte mich Mila.
Ängstlich kniff ich die Augen zusammen.
Irgendwas in mir wusste , dass ich niemals hier her hätte kommen dürfen.
Das es ein Nachspiel geben würde.
Jedoch war meine Neugier mal wieder größer als die Vernunft.
So öffnete ich zittrig wieder meine Augen und blickte den Felsbrocken empor.
Welche Entdeckung würde mich dort erwarten?
Eins wusste ich ganz genau , diese Entdeckung war nicht gut.
Schließlich zwang ich mich dazu , auf den Felsen zu klettern.
Ganz leise kroch ich hinauf zur Kante.
Vorsichtig lugte ich über diese.
Schockiert riss ich die Augen auf als ich die Umgebung vor mir sah.
Mein Pelz stand mir zu Berge , mein Magen zog sich vor Ekel und Grauen zusammen.
Wie...was...?! Nein. Das kann nicht sein...
Entsetzt zog ich meine Rute ein.
Vor mir lag eine Lichtung.
Diese war Blutbefleckt.
Jeder Grashalm glänzte in einem Scharlachrot.
Doch das war noch nicht mal das schlimmste!
Auf der Lichtung lagen über all verteilt Menschenleichen und die leblosen Körper von Werwölfen , deren Pelze genau wie alles andere blutverschmiert waren.
Nein. Nein. Einfach nein!
Trauer über dieses Bild machte sich in mir Breit.
Ich war zutiefst erschüttert.
Dazu kam noch das Körperteile ebenfalls herum lagen und Derek inmitten des Blutbades stand.
In seiner Wolfsform.
Sein Maul und sein Fell war ebenfalls überströmt von dem Blut der Toten.
Manche der ermordeten schienen schon länger tot zu sein , denn ihr Körper sah einfach nur zerfallen aus und schien bereits langsam zu verwesen.
Ich blickte wieder zu Derek und erst jetzt erkannte ich, dass er eine Menschenhand im Maul hatte.
Er stand seitlich zu mir und betrachtete eingehend, mit seinen vor Hass glühenden Augen, etwas vor sich.
Es war ein Mensch.
Frisch getötet, dies erkannte ich an seinen Wunden aus denen unaufhörlich Blut sickerte.
Ich konnte nicht feststellen ob die Menschen ebenfalls Werwölfe waren oder ob die toten Wölfe Rudeltiere oder Rogues waren.
Unerwartet rutschte ich mit einer Hinterpfote ab.
Ein kratzendes Geräusch ertönte.
Mist!
Dereks Kopf drehte sich Richtung Felsen.
Schnell duckte ich mich weg.
Ein leises Knurren konnte ich hören.
Lauf!!
Ich wirbelte ohne zu zögern herum und raste davon.
Einen Vorteil hat es das du in den Sumpf gefallen bist:
Der Torfgeruch verdeckt deinen eigenen.
Da hast du recht.
Ich rannte im Slalom um Bäume , machte einen weiten Bogen um das Moor.
Irgendwann sah ich die 'Grenze' vom Düsteren Waldstück ins normale.
Ganz weit hinter mir hörte ich ein tiefes , schauriges Heulen.
Von der Panik ergriffen erhöhte ich mein Tempo.
Ich wusste nicht wie lang ich bereits durch den Wald preschte, aber ich konnte nun den Waldrand sehen.
Ich passierte ihn und erreichte nach kurzer Zeit das Haus.
Nachdem ich mich zurück verwandelte , klingelte ich Stürmisch an der Haustüre.
Elisabeth öffnete kurz darauf diese und sah mich verdattert an.
Ich schlüpfte ins Haus und knallte die Tür hinter mir zu.
Ich atmete erschöpft und erleichtert aus.
"Wenn Derek jetzt gleich kommt und er frägt wo ich war und was ich gemacht habe , sag einfach das ich hier war und ... äh... gelernt habe!"
Sie nickte überrumpelt und musterte mich dann belustigt.
Ich sah an mir hinunter und seufzte genervt auf.
Mein ganzer Körper , ausschließlich Schultern und Kopf war voller Schlamm.
"Ich gehe jetzt mal besser duschen!"
Also lief ich bereits außer Atem die Treppen hinauf , in mein Zimmer.
Ich sperrte ab und ging mich duschen.
Unter der Dusche bekam ich fast einen Anfall da der Schlamm der an meine Haut gekommen ist , steinhart war und nicht weg gehen wollte.
Doch schließlich gelang es mir dann doch.
Frisch gewaschen stand ich nun im Bademantel vor dem Spiegel.
Die Bilder im Wald spielten sich erneut vor meinem inneren Auge ab.
Vor Ekel bekam ich eine Gänsehaut.
Wenigstens musste ich nicht mehr diesen furchtbaren Gestank aushalten!
Wieso tut Derek das?!
Er ist so ekelig und grausam!
Warum müssen ausgerechnet wir ihn als Mate haben?!
Ich will einen anderen Gefährten!!,jammerte Mila herum.
Geht leider nicht. Ich hätte es auch lieber so, glaube mir...
Ständig in Gedanken abschweifend zog ich mich um und föhnte meine Haare trocken.
Danach ging ich aus dem Bad und schmiss mich aufs Bett.
Die schrecklichen Bilder hörten einfach nicht auf, in meinen Gedanken wie aufgeschreckte Krähen zu kreisen.
Was würde Derek eigentlich machen , wenn jemand diese gleiche unschöne Entdeckung machen würde wie ich!?
Ich weiß es nicht. Er hat bestimmt schon so seine Tricks.
Vielleicht sind ja die Menschenleichen von denen , die dies gesehen haben und aus Angst sie könnten etwas verraten tötet er sie dann.
Könnte sein.
Auf jedenfall muss ich vorsichtig sein ihm gegenüber , denn ich möchte nicht so enden wie die anderen dort im düsteren Wald.
Aber nicht zu auffällig.
Er wird nun eh misstrauisch zu uns sein da er ja uns im Wald gehört hat. Zum Glück hat er uns nicht gesehen oder gerochen!
Derek ist ein Psycho!
Sein Verhalten ist einfach nicht normal!
Derek war noch nie normal.
Woher willst du das wissen?
Ach jetzt komm schon.
Einmal Arschloch immer Arschloch.
Ach egal.
Das Geräusch der zufallenden Haustüre , riss mich aus meinem Gespräch mit Mila.
Neugierig tapste ich zur Zimmertür und öffnete sie einen klitzekleinen Spalt und spähte hinaus.
Derek schlich ganz vorsichtig die Treppen hinauf.
Sein Blick huschte unruhig hin und her doch er sah nicht in meine Richtung.
Er erinnerte mich wie ein kleines Kind das sich unerlaubt Schokolade stibitzt hatte und nun unbemerkt in sein Zimmer wollte.
Doch das beste kam ja noch:
Er war von oben bis unten mit Dreck und Blut beschmiert.
In seinen Augen befand sich neben dem Angespannten Funkeln ein blutrünstiges , gefährliches Blitzen.
Seine Ausstrahlung war mehr als Dominant und eingebildet.
Einbildung ist auch eine Bildung , Blödmann. ,dachte ich mir in Gedanken.
Als ich hörte wie er in seinem Zimmer verschwand , zog ich mich wieder zurück auf mein Bett.
Wie kann er keine Schuldgefühl haben , bei den ganzen Leben die er auf dem Gewissen hat?!
Mein Leben wäre schon längst unerträglich...
Wie kann man überhaupt so etwas widerliches tun?
Hat er denn wirklich gar kein Mitgefühl?
Anscheinend nicht.
Um mich von den Gedanken abzulenken , ging ich an mein Handy um auf Instagram ein wenig rumzustöbern.
Mal schauen ob dieser Psycho auch Insta hat.
Apropos Ablenken ne.
Er muss sich aber auch immer in meine Gedanken einmischen!, verteidigte ich mich frustriert.
Doch anscheinend hatte er keines.
Eigentlich ja gut so.
Irgendwann stand ich wieder auf und lief zum Riesigen Fenster.
Außen konnte ich den Wald sehen , dessen Äste im Herbstwind sanft umherschaukelten.
Die Blätter färbten sich bereits langsam in Goldbraune und andere Farben.
Ich versuchte den düsteren Waldabschnitt auszumachen doch nichts war auffällig.
Irgendwann und irgendwie werde ich es schon noch herausfinden was es mit diesem Wald auf sich hat...
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My Gruesome Mate
Hombres LoboNach 6 Wochen Sommerferien, muss die 16 jährige Saphira Moon wieder in die Schule. Alle aus ihrer Familie sind Werwölfe. Sie auch. Ihr Vater ist der Alpha eines Rudels und somit Saphiras Mutter die Luna und seine Mate. Ihr Bruder War Beta und hat di...